Problem von Anonym - 16 Jahre

Verliebt in Freundschaft plus Freund, doch einseitig und verzweifelt

Letztes Schuljahr ist eine Gruppe von Leuten neu in meinen Jahrgang gekommen. Unter ihnen war ein Junge namens F. Wir hatten nichts miteinander zu tun und ich hab ihn nicht wirklich bemerkt. Als 3/4 des Jahres um waren, begannen Gerüchte zu kursieren, er wäre in meine beste Freundin R. verliebt. Sie fand es gruselig und etwas eklig und (natürlich) sehr amüsant. Immer wieder lästerte sie mit mir über ihn, obwohl sie wusste dass ich nichts davon hielt. Dementsprechend sagte ich ihr oft Sachen wie „das ist nicht fair“ „jetzt hör aber mal auf“ oder „sprich nicht über sondern mit ihm wenn du ein Problem hast“. Leider muss ich zugeben, dass ich schon manchmal mit lachen musste, wenn sie mir von seinen Aktionen erzählte. Dann lud er sie auf seine Geburtstagsfeier ein, denn meine Freundin R. hat es nicht so mit dem nein sagen und unhöflich sein. Auch wenn sie einen nicht mag wird sie so tun als wäre sie mit einem befreundet. Natürlich sagte sie ja. Eine Woche später passierte etwas ungewöhnliches. F. fragte mich ob ich auch kommen wollte. Ich wusste natürlich schon alles über die Feier und hatte mir R. beklagen dreimal angehört. Ich sagte ich müsse das noch zuhause klären , aber wollte eigentlich nur Zeit zum beraten mit R. haben. Sie war begeistert und wollte unbedingt dass ich mit käme. „Du kannst much doch nicht mit ihm alleine lassen!“ also sagte ich zu, selbst wenn ich seine Freunde weder kannte nich besonders mochte. Die Feier war nicht besonders spannend oder lustig für meinen Geschmack, doch hatte sie folgen die ich nie vermutet hätte... ich sagte bereits dsss ich nicht wirklich viel von F. mitbekommen hätte, aber eins wusste sogar ich über ihn: er war sehr gut in Mathe und IT. Als die Sommerferien kamen und ich meine Mutter ein Problem mit einem Design auf dem Computer hatte, fragte ich ihn kurzerhand nach Hilfe. Ich kannte ihn ja nun etwas besser (nach dem Geburtstag) und er half uns weiter. Wir chatteten danach etwas häufiger über WhatsApp und obwohl wir beide drei Wochen im Urlaub waren und eben nur über Nullen und Einsen kommunizierten, würden wir immer bessere Freunde. Wir telefonierten (als wir wieder zuhause waren) über fünf Stunden am Stück durch die Nacht, während wir uns über Gott und die Welt unterhielten. Es war wirklich verrückt. Ich hatte noch nie so eine Verbindung zu jemandem. Bald trafen wir uns auch und verbrachten viel Zeit zusammen. Die letzten zwei Wochen der Sommerferien waren wir 6/7 Tagen beieinander und übernachteten. So gingen die Ferien zuende und auch in der Schule waren wir ying und yang. Er brachte mir sogar Photoshop bei, obwohl ich echt schlecht darin war ... die Herbstferien (2 Wochen) verbrachten wir nur bei mir zuhause (10 Tage hat er am Stück übernachtet). Meine Eltern hatten sich schon richtig an ihn als Mitbewohner gewöhnt. Unsere Freundschaft hatte sich aber in der Zeit weiter entwickelt. Wir hatten schon lange Wahrheit oder Pflicht gespielt und dabei auch Sachen wie knutschen ausprobiert. Mittlerweile machten wir es auch einfach nur so. Wir hatten darüber auch lange und (komischerweise) überhaupt nicht unangenehme Unterhaltungen und beschlossen eine „Freundschaft plus“ zu führen. An unserer Verbindung änderte sich nichts, wir waren beste Freunde obwohl wir uns erst wenige Monate richtig kannten. Schließlich hatten wir auch Sex miteinander und duschten gemeinsam. Es war unglaublich schön. Langsam wurde es Winter und meine Freunde begannen immer mehr Witze über uns zu reißen. Sie sagten wir wären zusammen oder verliebt oder anderen Kram. Eigentlich interessierte es mich nicht, doch als eine Freundin mir sagte sie könne nicht mehr meine Freundin sein, weil ich so viel mit ihm unternehme, kam ich ins Grübeln. Schließlich beschloss ich es zu akzeptieren, denn ich wollte niemanden als Freund der sich nicht mit einem meiner anderen Freunde verstand. So verbrachte ich immer mehr Zeit aber auch mit dem nachdenken über F. und als die Weihnachtsferien kamen und ich für drei Wochen von ihm getrennt war, dämmerte es mit langsam. Erst wollte ich es nicht glauben und habe mich selbst belogen, denn ich wollte nicht wahrhaben dass ich in ihn vieliebt sein könne. Ich wollte nichts ruinieren dass so perfekt war, also schwieg ich und leugnete es vor mir selbst. Trotzdem veränderte dieser Urlaub alles. Ich wurde von meiner Eifersucht förmlich aufgefressen, weil ich sah wie er sich mit anderen Mädchen zu filmabenden traf (es war immer in einer größeren Gruppe in der auch Jungs waren aber ich war trotzdem sehr neidisch). Ich wurde sauer weil er mich anscheinend nicht mehr so doll vermisste und hörte auf ihm zu antworten (wir hatten natürlich jeden Tag und jede Nacht geschrieben weil es anders einfach zu viel Abstand war). Er verstand es natürlich nicht, doch das machte mich nur noch wütender und als ich wieder zuhause war, war es wie nie zuvor. Wir sahen uns zwar jeden Tag in der Schule doch es dauerte eine Woche bis er mir endlich hallo sagte. Ich brodelte innerlich dich er hatte noch nicht einmal bemerkt dass er nicht mit mir geredet hatte. Ich war für ihn ja nur eine von vielen Freunden geworden. So ging es für Wochen und dann für Monate. Jeden Tag würde es schlimmer und ich kaputter. Am Ende ging es soweit, dass ich depressiv wurde und ihn mitten in der Nacht anrief und ihm erzählte ich wolle mich umbringen. Er konnte mit alledem nicht umgehen und sagte es wäre besser wir wären keine Freunde mehr. Er brach mir mein Herz. Die ganze Nacht lang weinte ich nachdem er das gesagt hatte. Ich erzählte R. dass er mich so sehr verletzt hatte (ließ aber das Detail meines verliebtseins aus). Am nächsten morgen entschuldigte er sich dafür mir damit wehgetan zu haben. Ich hatte ihn nämlich angerufen und halb am verzweifeln versucht ihn umzustimmen. Ich wollte dafür kämpfen , ich wollte um ihn kämpfen. Also gab er mir Koch eine Chance. Ich wusste dass wenn ich ihn weiter mit meinen Problemen und Ängsten belasten würde, würde er gehen, also schwieg ich. Es ging ungefähr einen Monat . Für ihn schien alles in bester Ordnung zu sein, doch ich war nur tot innen drin. Ich sprach mit keinem über meine Gefühle und brach schließlich. Eines Abends (als meine Eltern nicht zuhause waren) trank ich sehr viel Alkohol und schnitt in meine Haut. Nicht zu tief um zu sterben nur genug um von meinem inneren Schmerz abgelenkt zu sein. Dann wollte ich von unserem Dach springen. Gott sei dank schaffte ich es mich davon abzuhalten. Ich hatte einen Zusammenbruch und rief dann F. an. Ich wusste er war auf einer feier aber ich brauchte ihn wie ein verdurstender Wasser. Er war geschockt, aber zeigte es nicht (das ist so seine Art). Er beruhigte mich und telefonierte mit mir bis es mir besser ging und ich schlafen konnte. Danach tat er etwas ... er rief meine Mutter an. Er sagte ihr dass ich mich umbringen wollte. Sie drehte durch. Es war die Hölle als meine Eltern wieder zuhause waren. Ich sprach für zwei Wochen kein Wort mit F. Auf einer Feier meiner Freundin sahen wir uns wieder . Sie hatte keine Ahnung was zwischen uns abgelaufen war (wie 99% der Leute , der 1% dachte sich irgendetwas) . Sie sagte mir ich sollte versuchen Bett zu sein und weil ich sowieso so erschöpft vom ignorieren war, kam ich und versuchte ihn normal zu behandeln. Ich hab ihn irgendwann zur Seite genommen und ihn das gesagt, was ich seit einem halben Jahr loswerden musste. „Ich mag dich, sehr.“ Er fühlte natürlich nicht dasselbe . Jetzt ist die Feier drei Wochen her. Es ist unglaublich komisch zwischen uns und alles was ich will, ist wieder mit ihm befreundet zu sein, aber er findet es sogar komisch wenn ich ihn nur ansehe. Was soll ich bloß tun? Ich will ihn nicht verlieren, und auch wenn er sagt er mag mich auch noch als Freundin, denke ich ihm wäre es lieber ich würde ihn in Ruhe lassen. Denn hat mich nicht einmal seit unserem Gespräch angesprochen oder gefragt wie es mir geht. Er verhält sich als wäre alles normal zwischen uns. Ich versuche dasselbe aber es frisst mich innerlich auf. Wie kann ich hier wieder heraus kommen? Und wie kann ich zur Not darüber hinweg kommen? Mit freundlichen Grüßen L.

Nuala Anwort von Nuala

Hallo du!

Da habt ihr ja wirklich viel erlebt - im Guten wie im Schlechten. Ich bin froh, dass du dich selbst davon abgehalten hast, vom Dach zu springen. Dein Leben ist so viel mehr wert als die Liebe zu einer einzigen Person! Trotzdem kann ich deinen Schmerz absolut nachfühlen - wie wohl alle, die schon einmal heftigen Liebeskummer erlebt haben.
Ich werde dir trotz meines Mitgefühls ein paar harte Worte schreiben und bitte dich, sie nicht persönlich, sondern als ehrliches Feedback auf deine Problembeschreibung zu sehen. Ich möchte dir die Augen öffnen, dass du dein Verhalten in der Zukunft anders gestalten solltest, um nicht nur dich, sondern auch deine geliebten Mitmenschen glücklicher zu machen.

Der Knackpunkt in eurer tragischen Geschichte ist in meinen Augen, dass du F. stets ein großes Drama geboten, ihm aber nie die wahren Gründe dafür gezeigt hast. So ist im Laufe der Zeit alles immer schlimmer und grotesker geworden.

Es gibt einige Fragen, die in mir auf gekommen sind, als ich deine Zeilen gelesen habe. Ich erwarte natürlich keine Antworten von dir direkt, doch wäre es gut, wenn du über alle Fragen gründlich nachdenken würdest.
- Du erwähnst, dass R. es nicht so mit ehrlichen Aussagen hat. Genau so hast du dich bezüglich der Feier von F. aber verhalten. Anstatt zu sagen: "Ich weiß noch nicht, ob ich kommen will" hast du einen Vorwand benutzt.
- Was spricht dagegen, den kritischen Einwand einer Freundin ernst zu nehmen und sich auch für sie Zeit zu nehmen? Du hast sie doch sicherlich auch gern und eure Freundschaft ihre Berechtigung?! Zugegeben, ihren Kommentar, wenn er denn so gefallen ist, finde ich auch nicht prickelnd, doch trotzdem musst du ja Freundschaften nicht abschießen, nur weil du ein inniges Verhältnis zu jemandem hast. Dein Herz ist doch groß genug, um viele Menschen zu mögen.
- Warum bezeichnest du R. als deine beste Freundin und F. als deinen besten Freund - verschweigst ihnen aber gleichzeitig derart wichtige Informationen, von denen man allgemein meint, dass sie mit den engsten Freund:innen geteilt werden? Bei F. kann ich es ja noch halbwegs nachvollziehen, weil du Angst hattest, ihn zu verlieren. Doch bei R. schreibst du von deiner Verliebtheit als ein "Detail", das du bei deinen Erzählungen weggelassen hast. --> Warum vertraust du dich ihr nicht vollständig an? Hast du nicht selbst ausführlich geschildert, was ihr besprecht und dass ihr füreinander da seid? Oder gilt das nur für sie, dass sie auf dich zählen kann - umgekehrt aber nicht? Dann würde ich mich an deiner Stelle ernsthaft fragen, ob sie wirklich deine beste Freundin sein kann.
- Hat F. während eurer immer enger werdenden Freundschaft jemals angesprochen, ob er wirklich in R. verliebt ist? Die weitere Entwicklung zwischen den beiden wäre an dieser Stelle interessant. Außerdem: Welche Rolle hast du dann zwischen ihnen gespielt? Kann es sein, dass er noch Gefühle für sie hat? Wolltest du deine eigene Verliebtheit deswegen nicht wahrhaben, weil du die ganze Zeit gespürt hast, dass er in sie verliebt ist?

Ich nehme anhand deiner Darstellung eine Haltung bei dir wahr, die ungesund ist. Du willst deine geliebten Mitmenschen vermeintlich schonen und gehst dadurch vor die Hunde. Was steckt denn im Endeffekt dahinter - hast du schlicht und ergreifend Angst, alleine da zu stehen, wenn du vollkommen ehrlich und du selbst bist? Was hindert dich daran, deinem besten Freund zu sagen: "Ich bin total in dich verliebt und weiß gerade nicht mehr weiter" anstatt nur zu sagen: "Ich mag dich sehr." Letzteres weiß er doch. Das ist die Basis eurer engen Beziehung. Oder geht deine Hemmung so weit, dass du es nicht schaffst, deine Gefühle so konkret zu benennen?
Das Verschweigen deiner wahren Gefühle ist ja auch total nach hinten losgegangen. Du hast innerhalb kürzester Zeit viele Dinge getan, weil du mit der heimlichen Verliebtheit und dem Verschweigen nicht zurecht kommst. Es ist förmlich an allen Ecken und Enden aus dir herausgeplatzt, was ja an sich gut ist. Doch die Art und Weise hat deine Mitmenschen - und besonders F. - verschreckt. Es ändert auch nichts daran, dass du dir für die Zukunft eine angemessene Strategie im Umgang mit deinen Gefühlen zurechtlegen solltest. Es geht nicht darum, Menschen vor Kummer und Sorgen zu bewahren. Wir alle wollen doch durch andere getröstet und aufgebaut werden. Was wäre, wenn wir immer mit unseren wahren Gedanken und Empfindungen mit uns selbst allein wären? F. kann es aushalten, von deiner Verliebtheit zu erfahren. Generell sind einem besten Freund auf jeden Fall alle erdenklichen Probleme zuzumuten, solange es nicht zu einseitig und langanhaltend ist. Doch was kein Mensch verdient hat, ist immer nur einen Teil der Wahrheit zu erfahren oder die Launen bzw. die negativen Auswirkungen der eigenen Monster auszubaden.
Du hast Aktionen gebracht, die - mit Verlaub - einfach schräg rüberkommen. Das muss ich dir jetzt einfach mal so ehrlich mitteilen. Es ist da nicht verwunderlich, dass du alles über - bzw. fehlinterpretierst und F. dann ebenfalls merkwürdig zu dir ist. Was soll er denn auch über dich denken?! Erst versteht ihr euch wunderbar, dann ist der Urlaub und scheinbar plötzlich verhältst du dich ihm gegenüber so, als hätte er etwas verbrochen. Also ich kann ihn verstehen, dass er sich dann auch eher zurückzieht und mit anderen Leuten Spaß haben will. Versetz dich einfach mal in seine Lage: Wie würdest du dich fühlen, wenn du erst absolute Harmonie mit deinem besten Freund verspürst - und dann kippt das Ganze, ohne dass du einen ersichtlichen Grund wahrnimmst.
Allerdings kreide ich F. an, dass er genau das nicht mal angesprochen hat. Eine schöne Reaktion von ihm wäre z.B. gewesen: "Hey L., was ist los mit dir? Wir waren doch immer so eng, aber zur Zeit verhältst du dich mir gegenüber irgendwie seltsam. Erzähl mir bitte, was du auf dem Herzen hast."

Nun ist es so, dass die Klärung eures Disputs auf einer viel schlechteren Ausgangslage beruht, als es damals während oder nach dem Urlaub der Fall gewesen ist. Denn damals hättest du deinen Mut zusammennehmen und ihm deine Verliebtheit gestehen können. Ja, das ist unangenehm und mit Ablehnung muss gerechnet werden. Doch was ist das im Vergleich zu jetzt? Du bist psychisch durch die Hölle gegangen, F. weiß offenbar immer noch nicht so richtig, woran er bei dir ist und euer einst so harmonisches Verhältnis ist von Aggression, Schauspielerei und Rückzug geprägt.

So, nun appelliere ich stark an deine innere Stärke und erinnere dich an den Satz, den du selbst formuliert hast: "sprich nicht über sondern mit ihm wenn du ein Problem hast“. Genau das solltest du jetzt bei F. versuchen!
Ich mache dir einen Vorschlag, wie du probieren kannst, die Wogen zu glätten, deinen Gefühlen gerecht zu werden und deine Beziehungen zu deinen besten Freunden zu klären:

1. Bitte starte keine unvorhergesehenen und (selbstzerstörerischen) Aktionen und keine Eifersuchtshandlungen mehr. Doch heuchele auch keine Normalität! Frage dich stattdessen: Warum gönne ich meinem Freund nicht, dass er Spaß hat? Warum beziehe ich alles auf mich? Dürfen andere nicht haben, was mir verwehrt bleibt? Schaffe innere Distanz, die nicht von Zorn geprägt ist. Er ist nicht dein Besitz! Wahre Liebe äußert sich nicht durch wutfletschende Eifersucht, sondern durch ein liebevolles Zulassen der Freiheit der geliebten Person. Also selbst wenn eure Freundschaft nicht mehr zu retten sein sollte, dass du ihn trotzdem mit wohlwollenden Augen siehst und nicht als den A***, der dich nicht wollte.

2. Überlege dir, ob du es schaffen kannst, wirklich ehrlich zu F. zu sein. Wenn ja: Sorge in einem passenden Rahmen dafür, dass du mit ihm sprechen kannst und ihm den wahren Grund für den Schlamassel zu nennen. Bitte ihn, genauso ehrlich in seinen Aussagen zu dir zu sein, wie du es dann sein wirst. Für den Fall, dass es tatsächlich "nur" platonisch zwischen euch weitergeht, habe ich hier ein paar Tipps, die ich einem anderen Mädchen zur besseren Kommunikation mit ihrem besten Freund gegeben habe. Vielleicht kannst du da auch das ein - oder andere mitnehmen. https://mein-kummerkasten.de/330526/Mein-Herzensfreund.html

3. Frage dich, was dir am allerwichtigsten zwischen euch ist: Willst du in erster Linie noch mit ihm befreundet sein oder eigentlich schon lieber die Liebe zu ihm leben? Würde es dir reichen, so weiterzumachen wie vor deiner Erkenntnis, in ihn verliebt zu sein? Wärst du also mit einer "Freundschaft Plus" realistisch glücklich oder zumindest erstmal zufrieden?
Wenn eine Freundschaft für dich oberste Priorität haben sollte (und das dir nicht noch mehr Schmerz zufügt!) sage F. dies bitte, dass du mit einer Abfuhr leben kannst und es dir v.a. um eure intensive Beziehung geht.

4. Nimm dir für alles Zeit. Signalisiere ihm, dass du dir eine Antwort wünschst, doch er die Zeit zum Formulieren bekommt, die er braucht. Also keinen Druck machen, nichts erwarten oder gar verlangen. Du kannst aber Wünsche äußern!

5. Mach dir bewusst, dass er auch Verantwortung trägt und du nicht an allem schuld bist! Auch er hätte dich mehr konfrontieren, mehr nachbohren sollen. Er soll nicht so tun, als wäre alles in Ordnung zwischen euch. Damit entzieht er sich einer echten Auseinandersetzung.

6. Falls eure Freundschaft endgültig zerstört sollte, musst du Wege finden, den Kummer zu leben. Ja, leben! Nicht verleugnen, wegdrücken, sondern mit ihm konstruktiv umgehen! Schreiben, Sport machen, mit Tieren arbeiten, viel mit anderen lieben Menschen unternehmen usw. sind nur ein paar Möglichkeiten, mit beiden Beinen im Hier und Jetzt zu stehen und sich gleichzeitig mit Freude und Leid auszudrücken. Deine Gefühle gehören zu dir und geben dir wichtige Signale. Bitte achte auf sie!
Dann wirst du eines Tages bereit sein für all die anderen Lieben, die sich auftun werden.

So, nun halte die Ohren steif, nimm deinen Mut zusammen - und zieh das jetzt durch. Ich wünsche dir dafür das Beste.

Nuala