Problem von Lisa - 17 Jahre

Psychische Probleme meiner Mutter

Hallo,
meine Mutter ist seit dem ich in der 2 Klasse bipolar, Schizophren und hat ein post traumatische Belastungsstörung. Sie ist zur Zeit sehr schizophren und sagt sie sei eig gesund und will keine verschriebenen Medikamente nehmen. Ich weiss nicht wie ich mit ihr umgehen soll, weil ich nicht weiss ob sie manche Aussagen auf Grund der Krankheit sagt oder nicht. Ihre Ängste oder Vermutungen beziehen sich auf meinen Opa oder meinen Vater (meine Eltern sind noch nicht getrennt, weil meine Mutter nicht arbeitet und mein Vater keine Wohnung findet). Meine Mutter will jtz zurück in ihre Heimat ziehen und dort arbeiten, ich weiss nicht ob das eine gut Idee ist oder nicht. Zudem wollte ich fragen ob ich in ein Mädchenheim ziehen darf, obwohl mein Vater psychisch stabil ist und ich keine Probleme mit ihm habe und ob es Heime gibt in denen man Haustiere mitnehmen kann. Danke im vorraus
Lg Lisa

Nuala Anwort von Nuala

Hallo Lisa,

es tut mir sehr leid zu lesen, dass es deiner Mutter schlecht geht, sie sich nicht helfen lassen will (die Medikamente sind wirklich wichtig) und du deswegen verunsichert bist.

Das Eine ist, wie du grundsätzlich mit deiner Mutter umgehen kannst.
Vermutlich ist es eine Gratwanderung. Denn sie ist ja nach wie vor deine Mutter und du hast bestimmt auch Schönes mit ihr erlebt. Andererseits kennst du auch die Seiten, in denen es sehr anstrengend mit ihr ist. Du kannst versuchen, dich auf die guten Seiten zu berufen und mit ihr, soweit möglich, "normal" umzugehen, also dich nicht zu verstellen und ihr keine "Sonderbehandlung" zu geben. An manchen Stellen kannst du ihr sicherlich auch ehrlich sagen, dass du es wichtig findest, dass sie ihre Medikamente wie verordnet einnimmt. Selbst wenn sie es nicht tut, hast du wenigstens etwas für sie getan und bist nicht stumm geblieben.
Sehr wichtig finde ich es auch, dass du stets auf dein Gefühl hörst. Und nicht gleich auf das eingehst, was deine Mutter über deinen Vater oder andere Verwandte sagt. Du kannst es ja erstmal hinnehmen und dann für dich überprüfen, ob es stimmt oder nicht. Ich würde mich auf solche Infos aber gar nicht so sehr stützen und mich eher auf ein gutes Zusammenleben mit ihr konzentrieren. Wenn du auf deine eigene Wahrnehmnung vertraust, liegst du meistens ganz gut. Hilfreich ist es auch immer, in einer unsicheren Situation mal wegzugehen und ein paar Minuten darüber nachzudenken, was gerade geschehen ist oder gesagt wurde. Und wie Andere darauf reagieren könnten, wenn sie so etwas erleben würden.
Wenn deine Mutter ihre Ängste nennt, solltest du sie auf jeden Fall damit ernst nehmen! Du kannst ja einfach zuhören und es annehmen, dass sie gerade so empfindet. Das ist dann eben so. Und das ist auch in Ordnung. Nur wie du persönlich damit umgehst, ist dir überlassen. Kein Mensch kann dir da reinreden. Also kannst du immer neu entscheiden, was du für bare Münze hältst und was sich wahrscheinlich eher einem psychotischen Zustand o.ä. zuschreiben lässt.
Immer gut ist es, wenn du jemanden zum Reden hast, z.B. deinen Vater oder Freund:innen. Du kannst auch ein Gefühlstagebuch anlegen, in dem du deine Empfindungen notierst.

Das Andere ist, ob es klug wäre, woanders hinzuziehen. Also in ein Mädchenheim würdest du ja nur gehen können, wenn es wirklich keine andere Möglichkeit gäbe. (Und zu deiner Frage: Haustiere gehen sicher in bestimmten Heimen).
Doch ganz im Gegenteil: Du verstehst dich mit deinem Vater und seine Lebenslage ist viel günstiger als die deiner Mutter. Das ist doch super! Von daher solltest du zu ihm ziehen, sofern deine Mutter wirklich wegziehen wird.
Und bald bist du sowieso volljährig und kannst dir dann eine eigene Wohnung suchen oder in eine WG einziehen.

Ich wünsche dir alles Gute!
Nuala