Problem von Mara - 21 Jahre

Trauma

Hallo
ich hab mich vor ein paar tagen allein mit einem jungen aus facebook getroffen und bin darauf gekommen dass er nicht der typ wie auf den fotos ist und ich habe mich dann total erschrocken bin geschockt weggelaufen und hab jetzt totale flashbacks und angstzustände
wie kann ich das wieder vergessen bzw es so gut wie möglich verarbeiten

Anwort von Stephanie

Hallo Mara,
vielen Dank, dass du dich an uns gewandt hast! :) Sehr gerne möchte ich mit dir zusammen eine Lösung finden, sodass es dir bald wieder besser gehen wird!

Ich finde es toll, wie offen du darüber gesprochen hast, was dir in den letzten Tagen passiert ist. Zunächst einmal finde ich es super, dass du die Situation gut erkannt und dieser entgangen bist.
An dieser Stelle möchte ich jedoch auch dazu sagen, dass das, was du als scheinbar harmlose Situation gesehen hattest, doch nicht so ganz in Ordnung war - selbstverständlich hoffe und wünsche ich mir, dass du in Zukunft solche Situation meidest. Natürlich ist es dein Leben und du trägst die Verantwortung für dein Handeln, doch ich möchte dir offen sagen,dass ich mir ein Stück weg auch Sorgen um dich mache. Dieses Mal hast du - zum Glück - bemerkt, dass die Person, die sich mit dir verabreden wollte, nicht die Person war, als für die sie sich ausgegeben hatte. Versprichst du mir, dass du in Zukunft solche Verabredungen aus dem Weg gehst?
Bitte sehe dieses nicht als Vorwurf, ich mache mir lediglich Sorgen! :)

Viel wichtiger ist es mir nun, dir zu helfen. Ich kann deine Situation nachempfinden.
In dem Moment hattest du Angst - dein Herz hat geklopft, der Blutdruck ist gestiegen - die Flucht war der einzig wahre und richtige Schritt. Doch nun kannst du diese Bilder nicht mehr vergessen - sie kommen dir immer und immer wieder in den Sinn! Es scheint, als, wenn du die Situation noch einmal durchläufst. Es macht dir Angst - du weißt die Bilder nicht einzuordnen.
An dieser Stelle möchte ich gerne mit dir einen Plan aufstellen! :) Hierbei ist es zunächst einmal zu schauen, wie du in einer Angstsituation ausbrechen kannst. Hierbei gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Sehr gerne gebe ich dir diesbezüglich ein paar Ideen mit an die Hand, die du dann im Anschluss ausprobieren darfst - gebe aber bitte nicht auf, wenn du auf Anhieb nicht das richtige für dich findest - manchmal bedarf dies seiner Zeit...
Spielen wir die Situation nun einmal durch - bitte versprich mir, dass du das Spiel abbrichst, sofern es dich zu sehr belasten sollte, ja?
Deine Angst ist nun wieder da - du hast das Gefühl, keine Luft zu bekommen, siehst die Bilder wieder vor dir. An dieser Stelle kommt nun das große "STOP" Zeichen - denn wir beide wissen, dass du stärker als die Angst bist. An dieser Stelle kommen dann deine persönlichen "Skills" ins Spiel (hast du schon einmal von "Skills" gehört?). Diese Skills haben die Hauptaufgabe, dich von deinen momentanen Gedanken, bzw. deiner Angst abzulenken, sodass du keinerlei Anspannung spürst.
Gerne möchte ich dir hier ein paar Skills mit auf dem Weg geben (vielleicht ergänzt du die Liste ja sogar mit Dingen, die dir sehr viel Freude bereiten..!!)

-> Ganz laut Musik hören (aber keine Musik, die traurig ist) Singe auch gerne mit, denn, wenn man singt, grübelt man in der Regel nicht! :)
-> Malen (gerne auch Mandalas ausmalen)
-> Düfte
-> Igelbälle
-> Sport
-> Gummiband ums Handgelenk und bei Anspannung schnalzen
-> Kaugummi kauen
-> Gespräche mit der besten Freundin
Die Liste könnte noch weiter ausgeführt werden.:)

Wichtig hierbei ist, dir auch immer wieder zu sagen: "Ja, mir geht es gut - ich bin in Sicherheit. Die Situation ist vorbei - mir kann nichts mehr passieren!"

Jetzt kommt jedoch das große ABER: Solltest du merken: "Nein, ich komme mit der Situation einfach nicht zurecht!" - so hoffe und wünsche ich mir, dass du es nicht bei der Situation belässt, sondern noch einmal ganz mutig bist und dir Hilfe holst. Diese Hilfe kann in ganz unterschiedlichen Fällen erfolgen. In der Regel kann auch der Hausarzt bzw. deine Hausärztin der/ die erste Ansprechpersonen sein und dich dann weitervermitteln. Du kannst dich aber auch direkt an einen Therapeuten wenden. Schäme dich nicht, sondern sehe es als Unterstützung! :) Wie du einen Therapeuten finden kannst, haben wir beispielsweise in unserer Soforthilfe erläutert - schau' doch gerne mal vorbei:
https://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/31/Professionelle-Hilfe-Wie-finde-ich-einen-Psychotherapeuten.html

Liebe Mara: - ich bin mir sicher, dass du stärker als die Angst bist. Bestimme über die Angst und lass' sie nicht über dich bestimmen. Bleib stark! Wenn du magst, unterstütze ich dich auch gerne weiterhin auf deinem Weg. Melde dich bitte sehr gerne wieder bei mir, wenn ich dir helfen kann! :) Ich bin sehr gerne für dich da!

Ich wünsche dir alles Liebe! :)
Viele liebe Grüße an dich,
StephanieK