Problem von Anastasia - 16 Jahre

Ständige Sorgen und Angst

Hallo! Zuerst einmal möchte ich anmerken, dass mir das Thema wirklich sehr am Herzen liegt und mich schon lange belastet, da man sich in meinem Alter ja oft anhören muss, dass das alles nur an der Pubertät liegen würde..

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wo ich anfangen soll.. Ich war schon immer die Art von Person, die abends vor lauter Grübeln nicht einschlafen konnte. Einen bestimmten Auslöser gab es nicht, ich bin eine sehr aufgeweckte und humorvolle Person, die seeehr viel lacht und auch wirklich viel Spaß in ihrem Leben hat. Aber tief in mir bin ich so oft unglücklich. Ich kann es nicht so ganz beschreiben, es ist wie eine dauerhafte Sorge die auf mir lastet. Egal wo, mit wem und wann: es gibt IMMER etwas, worüber ich mir den Kopf zerbreche, dies sind aber meist Probleme, die gar nicht bedeutend sind.

Vor ca. einem halben Jahr hatte ich ein derartiges Gefühl sehr sehr oft und wusste mir nicht mehr zu helfen, sodass ich mich letzendlich einige male geritzt habe. Eigentlich etwas, was ich nie von mir erwartet hätte, aber in dem Moment hat es geholfen.
Ich wusste, dass es nicht so weiter gehen konnte und habe es letzendlich meinen engsten Freundinnen erzählt, die super reagiert haben und mich wirklich unterstützen. In der Hinsicht kann ich mich nicht beschweren; ich habe die besten Freunde die man sich wünschen kann, eine Familie die mir Liebe schenkt und ansonsten läuft es in der Schule auch ganz gut.
Aber diese innere Unruhe, die ich so häufig verspüre sorgt dafür, dass ich so viele Dinge nicht genießen kann. So war ich teilweise schon in der Grundschule. Doch langsam merke ich, wie sehr mich das runter zieht. Ich ritze mich zwar nicht mehr, spüre diese Last aber immer noch auf mir..

Ich hoffe so sehr, dass man mich irgendwie verstehen kann. Ich wäre unfassbar dankbar, wenn mir jemand helfen könnte. Dankeschön! <3

JuliaZ Anwort von JuliaZ

Liebe Anastasia,

Vielen lieben Dank für deine Zuschrift!

Du hast es eigentlich sehr passend beschrieben mit dem Ritzen. "...in dem Moment hat es geholfen...", das ist genau das Problem dabei - das es dich nicht langfristig glücklicher macht, sondern Dich nur noch mehr in Schwierigkeiten stürzt. Das Ritzen löst keine Probleme, aber es sollte ja genau dein Ansatz sein, diese Probleme anzugehen und langfristig Lösungen zu finden. Bitte nutze deine Möglichkeiten mit deinen Freunden und deiner Familie, das Du dir nie wieder etwas antust und deine Kraft und Energie in Lösung steckst und nicht in diese Art zu flüchten.

Ich glaube nicht, das deine Probleme direkt etwas mit Pubertären Phasen zutun haben, dazu geht das schon zu lange und da solltest Du dir weiterhin auch nichts einreden lassen. Oft ist es nur so, das man das auch deshalb sagt, das etwas an der Pubertät liegen würde, da mit dem Ende der Pubertät sich viele Probleme auflösen können, die dort noch wichtig gewesen waren. Man lebt danach auch aufgrund des Alters ein anderes Leben und hat andere Möglichkeiten. Bei dir klingt es aber nach einem zufriedenstellenden Leben, was dich glücklich macht und eigentlich komplett ausfüllen könnte.

Manchmal sollte man gar nicht so viel darüber nachdenken, was einen unglücklich macht und danach suchen. Vielleicht solltest Du eher überlegen, was Dich glücklicher machen könnte und dann versuchst Du das in deinem Leben umzusetzen.

Warum es das bei dir nicht tut, weiß Ich nicht. Das kann dir auch niemand beantworten, außer Du selbst. Auch wenn Dir die Antwort natürlich nicht zufliegen wird. Lege den Fokus eher auf das Positive! Du kannst dir natürlich durch Gespräche auch trotzdem Hilfe in einer Beratungsstelle suchen - aber auch hier wird man dir deine Fragen nicht beantworten können. Du selbst kannst das nur wissen. Wir kennen dein Inneres nicht und ich weiß nicht, was deine Gedanken sind, wenn Du Nachts wach liegst. Lenke deine Gedanken.

Ich wünsche Dir dabei Alles Liebe und Gute,

Julia