Problem von Michael - 24 Jahre

Sozialphobie

Ich hab eine Sozialphobie. Ich wurde in der Grundschule ständig von meinen Mitschülern geschlagen da fang es an das ich mich immer mehr zurück gezogen habe, hab keine Hausaufgaben mehr gemacht und hatte bis auf einen keine freunde . dann kam ich auf eine Förderschule da wurde ich die ersten 2 jahre auch ständig verprügelt . Was mache ich falsch dachte ich das mich alle so hassen , ich sagte mir ich höre auf zu weinen und wehre mich . Es hat aufgehört , dadurch hatte ich endlich freunde aber die angst wieder alleine zu sein war immer da . In der selben zeit fing es zuhause an mit meinem Stiefvater er meckert nur noch jeden tag egal was ich mache es war für ihn falsch er fing an mich zu schlagen . Ich hatte angst vor im ich war nur noch angespannt und wurde depressiv hab angefangen mich selber zu verletzen Ich merkte das ich jetzt vor allem angst hatte besonders vor der Zukunft . nach dem letzten Schuljahr hatte ich angst davor arbeiten gehen zu müssen wegen Vorstellungsgespräche , da hab ich angefangen an Selbstmord zu denken. Ich hatte glück ich kam auf ein Internat da hab ich eine Ausbildung begonnen 3 jahre ging es mir dadurch halbwegs gut nach dem ich wieder zuhause war musste ich nach arbeit suchen und das war die Hölle für mich , mein Stiefvater hat nur noch stress gemacht deswegen aber ich konnte nichts tun denn die Vorstellung ich müsste zu einem Vorstellungsgespräch hat mich so kaputt gemacht nach Wochen voller leid ist meine mutter mit mir zu eine Klinik gefahren , ich musste sagen was los war und hab erzählt das ich mich selber verletzt habe aber es schon was länger her ist . darauf hin war ich für eine Woche in der geschlossenen nach der Woche wurde mir gesagt das sie mir nicht helfen können , dass sie das was ich habe nicht behandeln seit da wusste ich , ich habe eine Sozialphobie . Ich wurde von meinen Psychiater krank geschrieben 2 Jahre lang jetzt arbeite ich in eine behinderten Werkstatt und bin Ausgezogen mir geht es eigentlich gut aber die Phobie ist nicht weg und kämpfe jeden tag damit und an tage wie diese denke ich , warum ich noch lebe mein leben ist nur ein Kampf und ich bin zu schwach zu kämpfen

Anwort von Miriam

Lieber Michael,

Zunächst einmal tut mir die verspätete Antwort leid, denn deine Zuschrift ist ja nun schon einige Wochen her.

Es ist schlimm, was du in deiner Vergangenheit erleben musstest und nun scheint es dein Leben immer noch nachhaltig zu beeinflussen. Mit einer Angst leben zu müssen ist ein manchmal unerträglicher Zustand und häufig hat man das Problem, dass keiner einen damit so richtig versteht, weil es für andere nicht so richtig nachzuvollziehen ist. Ich finde es aber erst einmal gut, dass du einen halbwegs akzeptablen Weg gefunden hast, ein wenig Fuß in der Arbeitswelt zu fassen.

Trotzdem verstehe ich deinen Wunsch, die Angst auf lange Sicht ganz los zu werden. Denn wenn ich es richtig verstanden habe, ging es dir vor den schlechten Erfahrungen in der Schule mal anders in Bezug auf deine Angst. Diesen Zustand wünscht man sich dann immer wieder zurück.
Und ich finde auch, dass dir das Hoffnung geben sollte und du nicht aufgeben solltest, daran zu glauben.

So wie du es beschreibst, scheint die Angst einen ganz bestimmten Grund oder zumindest Auslöser in der Vergangenheit zu haben. Diesem solltest du definitiv nachgehen. Dass man das nicht behandeln kann, bezweifle ich stark. Vielleicht war das einfach nur die falsche Klinik für solche Angststörungen, in der dir das gesagt wurde. Deshalb würde ich auf jeden Fall noch einmal eine Therapie anstreben und einen richtigen Versuch starten, das langfristig anzugehen. Du musst dafür ja nicht direkt in eine geschlossene Klinik gehen. Es gibt ja auch genügend ambulante Formen, bei denen auch der eigene Alltag nicht darunter leidet. In der Therapie solltest du auf jeden Fall auch deine (in der Vergangenheit liegenden) Selbstmordgedanken und die Selbstverletzung ansprechen.

Ich füge dir unten einmal einen Link zur Therapeutensuche an und hoffe, dass du jemanden findest, der dir in richtiger Weise helfen kann. Ich würde es dir sehr wünschen.

Lass dich in jedem Fall nicht mehr von deinem Stiefvater so runter machen. Du bist mittlerweile ein erwachsener Mann und kannst dein Leben selbst gestalten. Wenn er dir in deinem Leben nicht guttut, dann grenze dich von ihm ab und versuche, ihn so selten wie möglich zu treffen. Denn er scheint dahingehend einen sehr schlechten Einfluss auf dein Wohlbefinden zu haben und du solltest jetzt darauf achten, dass es dir gut geht. Du stehst in der Phase der Therapie an erster Stelle. Wenn ihr noch zusammen wohnt, solltest du dir überlegen, ob es Möglichkeiten gibt, auszuziehen.

Nun bleibt mir noch, dir alles Gute und viel Kraft für deine Zukunft zu wünschen und dass du dein Angstproblem vielleicht in ein paar Jahren besser in den Griff bekommen kannst. Und vielleicht gibt es ja noch die Chance, sie irgendwann ganz los zu werden. Man sollte, gerade wenn man so jung ist wie du noch nicht aufgeben!

Liebe Grüße
Miriam

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