Anwort von JuliaZ

Hallo,

Vielen Dank für deine Zuschrift und dein Vertrauen in uns :)

Es tut mir Leid, das du nun einige Zeit auf deine Antwort warten musstest, aber nun erhältst du eine Antwort und Ich hoffe sehr für dich, das Du es weiterhin ausgehalten hast und dich nicht mehr geritzt hast. Du weißt selbst aus der Logik, das es natürlich nicht hilfreich ist. Das dies nicht "Grund genug" ist, kann Ich mir jedoch im Ansatz so vorstellen. Du hast es entgegen deiner Gedanken auf keinen Fall verdient, verletzt zu werden. Auch wenn ich dich nicht persönlich kenne weiß Ich, das Du das nicht tun solltest und hoffentlich noch lange weiter durch hältst. Das geht natürlich nicht einfach nur, aus freiem Willen heraus, sondern hängt sehr eng mit den vielen verschiedenen Ursachen und Gründen zusammen. Es bringt dir nichts, deine Gedanken "weg zu schieben" und dir nun einfach vor zu nehmen, dich nicht mehr zu verletzen. Es ist hilfreicher, wenn Du aufhörst und gleichzeitig schaust, was du dir gutes tun kannst UND warum dich diese Gedanken und der Druck zur Selbstverletzung so beschäftigen.

Du erwähnst selbst das Wort "Hilfe" und genau das ist denke Ich auch der richtige Ansatz. Es ist sehr schwer, es alleine zu schaffen und es ist absolut nichts dabei sich Hilfe zu holen, bei den großen Herausforderungen und Kämpfen die in dir passieren. Eine fremde Person einmal schauen zu lassen, was du brauchst und was der Haken bei alldem ist, kann dir total gut helfen wieder besser zurecht zu kommen. Jemand der dich begleitet und dir hilft auch all die anderen Themen bei dir anzugehen. Wie sieht es zum Beispiel aus mit deiner Gefühlswelt und was kann man tun, das dir das Leben wieder mehr Freude bringt. All das solltest du angehen um dich besser zu vielen und es ist viel zu viel, da alleine durch zu kommen. Deshalb würde Ich dir unterschiedliche Dinge empfehlen. Und ich habe nicht überlesen, das Du meinst, nicht wirklich zu schaffen Hilfe zu bekommen - jedoch glaube Ich, das genau das passieren muss, damit es dir besser gehen kann. Und die Hilfe ist durchaus da, du selbst musst aber den Schritt gehen, diese Hilfe zu nehmen und anzunehmen. Du kannst auch eine Freundin oder einen Freund mitnehmen. Irgendjemanden den du kennst, falls dir das schon helfen kann. Vielleicht hilft es dir eher erst einmal zu telefonieren, bevor du persönlich mit jemandem sprichst. Es gibt sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten für dich!

Die Telefonseelsorge ist Anonym und 24h/täglich kostenlos erreichbar. Hier kannst du mit erfahrenen Mitarbeitern sprechen und dir vielleicht auch im gemeinsamen Gespräch überlegen, wie du weitere Hilfe bekommen kannst und schauen, was und wer dir dabei alles helfen kann. www.telefonseelsorge.de - Das könnte für dich der zweite Schritt sein, denn den Ersten hast du bereits erledigt, in dem Du hier schriftlich Hilfe gesucht hast.


Du kannst dich aber auch an eine Beratungsstelle in deiner Nähe wenden. Eine Lebensberatung. Auch hier sitzen ausgebildete Menschen die auch wissen, wie schwer der Schritt für dich ist, dir dort Hilfe zu suchen. Aber genau so auch wissen, wie es vor Ort bei dir aussieht mit weiteren Möglichkeiten. Ich weiß natürlich nicht genau, wo du wohnst und kann deshalb dir die Angebote anbieten, die überall vorhanden sind. Jemand der bei dir vor Ort arbeitet, weiß genauer, wer für dich zuständig ist. Du kannst hier über die Suchfunktion mit deinem Wohnort/deiner Postleitzahl nach Beratungsstellen suchen. Auch hier kannst du vorher anrufen und schon einmal berichten, was Du hier berichtet hast. Eventuell kannst du ja auch einfach deine Nachricht vorlesen, wenn es dir schwer fällt die Worte zu finden, oder du nimmst deinen Text ausgedruckt mit zu einem Beratungsgespräch und startest damit das Gespräch - das kann hilfreich sein, wenn du anstatt selber von dir zu erzählen erst einmal brauchst, das man dir mit Fragen hilft, die du dann einzelnt beantworten kannst. Für dich ist das eine schwierige Situation - das ist absolut verständlich - diejenigen die dort arbeiten kennen sich jedoch gut damit aus und werden dir helfen können, aber du musst die ersten Schritte gehen. Das ist ganz wichtig!

https://www.dajeb.de/beratungsfuehrer-online/beratung-in-ihrer-naehe/

Auch deinE HausarztIN kann einE ersteR AnsprechpartnerIN für dich sein, um dich dann ggf. weiter an Spezialisten zu überweisen, die ebenfalls sehr viele Erfahrungen auf ihren Gebieten haben werden. Wenn dir so etwas bei jemand fremdem leichter fällt und du nicht zu deinem vertrauten Arzt/deiner vertrauten Ärztin gehen möchtest, bekommst du auch im Krankenhaus mit Wartezeit die Möglichkeit - z.B in einer Psychologischen Ambulanz.

Ebenfalls kannst du auch mit einer Psychotherapie oder einem Psychologischen Gespräch Hilfe bekommen. Auch hier könnte Ich mir vorstellen das es möglich ist, das Du erst einmal über etwas geschriebenes das Gespräch beginnst aufzubauen. Du musst nicht sofort alles erzählen, was dich beschäftigt und was passiert, es reicht schon, das Du bereit bist Hilfe zu bekommen und das nötigste was dir möglich ist versuchst. Das ist schon eine hohe Anstrengung und erfordert viel von dir. Wir haben eine Soforthilfe erstellt, denn es kann manchmal schwer sein zeitnah Termine zu bekommen. Auch hier könnte Ich mir vorstellen das dir eine Ambulanz für die ersten Gespräche auch eine Alternative bieten könnte.

https://mein-kummerkasten.de/Soforthilfe/31/Professionelle-Hilfe-Wie-finde-ich-einen-Psychotherapeuten.html

Nun ist das Jahr schon fast zu Ende und es wäre ein toller Vorsatz für das nächste Jahr, wenn du dich in der ersten/zweiten Januarwoche hierzu bereit fühlen kannst, dir Hilfe zu suchen. Für dich, damit es dir besser geht. All diese Zeit sollte nicht damit vergehen, das es dir so schlecht geht. Du hast einen weiten Weg vor dir und dieser sollte so schön, wie möglich aussehen.

Du kannst dich jederzeit erneut an uns wenden:)

Ich wünsche dir Alles Liebe und Gute, und schon einmal ein Frohes Neues Jahr.

Julia