Problem von Nina - 18 Jahre

Ich kann nicht loslassen

Also ich bin jetzt seit ca. 1 Jahr mit meinem Freund zusammen. Dabei hatten wir unsere ups and downs aber das war nicht sonderlich schlimm. Jedoch hatte ich immer das Problem mich von ihm zu verabschieden. Wir brauchten so gut wie immer eine geschlagene viertel Stunde, weil ich mich einfach weigerte zu gehen. Es geht auch soweit, dass ich moch pysisch wehrte, aber körperlich verletzt habe ich ihn nicht. Dann als ich mich dann dennoch verabschieden hatte, hasste ich mich selbst dafür einfach zu egoistisch zu sein und ihn dann einfach gehen zu lassen. Ich weinte mir die Augen aus und konnte mich selbst nicht mehr ansehen. Leider ging es auch einmal soweit, dass ich mich selbstverletzte, einfach weil ich nicht dazu in der Lage war, mich zu ändern.
Ich habe dies dann auch meinen Freund erzählt, weil ich sowas nicht vor ihm verheimlichen wollte, obwohl ich wusste, dass es ihn verletzen wird. Wir haven dann auch über mein Problem geredet und um mir irgendwie zu helfen, hatte er mir seine Sachen, die ich zum Schlafen hatte, weggenommen. Es war für mich wie eine Art Strafe, da ich ohne diese Sachen nicht einschlafen konnte. Einerseits verletzte es mich sehr, dass ich ihn deswegen auch für eine Zeit nicht sehen werde, aber auch dass es schon soweit geht, dass nur mehr eine Strafe hilft.
Er hatte auch angemerkt, dass es so nicht weitergehen konnte und es in bestimmten Momenten (speziell wenn er etwas Wichtiges vorhat) sehr ungünstig ist und es letztendlich mich auch nur weiter in einen Teufelskreis reißt.
Deswegen bin ich auch fest dazu entschlossen, diesels Verhalten zu ändern, nicht nur weil es ihm stört, sondern auch für mein eigenes Wohl und das der anderen in meinem Umfeld.
Auch wenn es sich brutal anhört, dass mich mein Freund "bestraft", weiß ich dass er das nur tut um mir zu helfen und er einfach auch keinen anderen Weg findet.
Ich möchte sowie auch er diese Beziehung weiterführen und wenn es dafür heißt dass ich mich ändern muss, soll es so sein.
Nun werde ich einzelne Gründe aufstellen, warum es zu so einem Verhaltensmuster kommen konnte:
Zum einen hatte ich ein traumatisches Erlebnis, wo moch meine beste Freundin in Stich ließ und ich dadurch eine Art von Anhänglichkeit entwickelt habe. Ich habe somit Angst, wenn ich diese Perosn gehen lasse, diese damit verliere, was ich ja natürlich nicht will.
Zusätzlich bin ich ebenfalls der Meinung ein gewisses Aufmerksamkeitsdefizit zu haben. Das heißt soviel, dass ich speziell von meinem Freund seine vollste Aufmerksamkeit verlange und wenn ich sie nicht bekomme, greife ich zu härteren Mitteln (wie z.b ritzen, künstliche Dramen, usw)
Ein Problem, welches mich schon lange begleitet, ist, dass ich eher an moch denke, Al's an andere Menschen und ich immer alles bekommen will, ohne Rücksicht auf Verluste. Wenn es einmal dazu kommt, dass ich das nicht bekomme, werde ich beinahe depressive und versuch wieder ein künstliches Drama zu erstellen, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Ich hoffe, das ich euch mein(e) Problem(e) gut näher gebracht habe und hoffe auch baldige Rückantwort.

Stephanie Anwort von Stephanie

Hallo liebe Nina,

hab ich das richtig verstanden das ihr nicht zusammen wohnt dein Freund und du? Ist es nicht normal das man wenn man sich liebt, der Abschied voneinander schwer fällt? Ich hatte mal eine Fernbeziehung. Uns trennten 450 km und durch die Arbeit sah man sich kaum. Auch das Verabschieden war die Hölle aber das Wiedersehen dann umso schöner. Ich verstehe die Reaktion deines Freundes ehrlich gesagt auch nicht. Wieso nimmt er die Sachen weg mit denen du sonst einschläfst? Sollte man nicht eher schauen wie du besser klar kommst wenn ihr nicht zusammen seid, zumal Sehnsucht auch nicht einfach so abzustellen geht. Besorgniserregend finde ich dann eher das du dich selbst verletzt oder Dramen erfindest um Aufmerksamkeit zu bekommen. Du bist eine junge Frau, tue dir nicht selbst weh. Wenn die Sehnsucht stark wird, lenke dich ab. Schreib deine Gedanken und Gefühle auf um sie etwas besser verstehen zu können. Geh an die frische Luft, höre Musik,geh mit Freunden weg wenn man wieder Kontakte haben darf, was derzeit leider ja nicht möglich ist. Wenn du aber alleine nicht weiter kommst, würde ich dir doch nahe legen einen Psychologen aufzusuchen damit es aufgearbeitet wird was dich bedrückt. Für solche Termine muss man sich nicht schämen, manchmal kommt man eben nicht weiter und sollte Hilfe suchen. Auch mit deinem Freund würde ich noch einmal sprechen, denn solche Bestrafungen auch wenn er es lieb meint, finde ich nicht so angebracht. Es zeigt das du ihn liebst, brauchst und nicht verlieren möchtest. Aber dein Weg ist nicht unbedingt gesund für dich weswegen ich dir professionelle Hilfe ans Herz lege. Und wenn du möchtest kannst du dich jederzeit hier wieder melden, auch wenn ich vielleicht etwas Mißverstanden habe.

Liebe Grüße und alles Gute
Stephanie