Problem von Anna - 34 Jahre

Was kann ich tun, damit es ihr und mir besser geht?

Hallo,

ich habe mich vor etwa dreieinhalb Jahren geoutet. Hatte eher ein Problem mit mir selbst als meine Umwelt. Nachdem vor genau einem Jahr meine Bez. zu meiner Freundin kaputt ging wollte ich mich am liebsten gar nicht mehr verlieben. Doch da sah ich auf einem Seminargruppentreffen eine Frau wieder, die mich faszinierte. Sie wusste nichts von meiner Neigung und das fand ich richtig, denn ich hätte mir nicht vorstelllen wollen, dass ich mich ÜBERHAUPT in eine Bez. einmische und schon gar nicht in eine Verheiratete. Sie machte mir unmissverständlich klar, dass sie mich total toll findet, rief mich nach der Fete an, wir führten nächtelange Gespräche, trafen uns vom Organisationskommitee wieder um das übriggebliebene Geld zu verprassen und da geschah es. Sie verführte mich und ich ließ es zu.

Wir trafen uns häufiger, mal im Hotel, dann bei mir. Aus einem Tag wurde ein ganzes WE, jedoch immer heimlich, was erst okay war, mich jedoch zunehmend belastete, weil ich sie lieb(t)e. Mittlerweile ist es so- und nun nähere ich mich meinem Problem, dass sie bei ihrem Mann ausgezogen ist, ihn nicht, mich jedoch sehr liebt, wie sie sagt. Aber: sie hat den Kontakt abgebrochen... zu mir, obwohl sie mich lieb hat. Mir gehts so schlecht, denn ich will sie doch wenigstens hören, mehr doch nicht. Sie geht zum Psychologen. Warum??? Ist es nicht so, dass es egal ist, wen man liebt? Ich will nicht, dass sie so leidet und obwohl ich sie damals nicht verführt habe, sondern sie mich, mache ich mir schwere Vorwürfe. Was kann ich tun, damit es ihr besser geht? Was kann ich tun, damit es auch mir wieder besser geht? Bitte helft mir.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Anna!

Diesen Schwur, sich nie wieder zu verlieben damit man auch nie wieder verletzt werden kann, haben wir wohl alle schon mal geleistet. Und wir alle haben ihn irgendwann vor dem richtigen Menschen wieder gebrochen.

Du weißt selbst, wie schwer Dir das Outing fiel, welche Probleme Du hattest, mit welchen Reaktionen Deines Umfeldes Du vielleicht gerechnet hast. Ihr wird es nicht anders gehen. Und ich kann mir vorstellen, dass sie einfach Angst hat. Ihre gesamte Lebensplanung ist mit diesen Gefühlen für Dich über den Haufen geworfen; ihre Ehe ist am Ende und sie weiß nicht mehr, wo sie steht. Ich denke nicht, dass sie in Therapie ist, um diese Gefühle, die Liebe zu Dir irgendwie loszuwerden, sondern viel mehr, um mit all dem neuen besser umgehen zu können.

Hat sie Dir eine Begründung gegeben, als sie den Kontakt abbracht? Oder ist sie mehr oder minder wortlos aus Deinem Leben verschwunden? Ich würde sie um eine Aussprache bitten. Damit Du besser mit allem umgehen kannst, weiß, wo Du bei ihr stehst, welche Hoffnungen Du hegen darfst. Das würde ich per Mail oder Brief machen, und ihr darin auch sagen, dass ich diesen 'leichten' Weg gewählt habe, um ihr die Zeit zu geben zu reagieren, nachzudenken; aber auch wirklich bitten, dass sie reagiert, denn sie lässt Dich ziemlich in der Luft hängen.

Alles Gute!