Problem von Sandra - 25 Jahre

Depressionen

Ich habe seit ca.3Monaten Depressionen,die mit Angstzuständen,Unruhe und Hyperventilieren einher gehen.Vom Arzt habe ich beruhigungstabletten bekommen,er sagte zudem,dass das wohl daran liegen wird,das ich das was in letzter Zeit passiert ist noch nicht verarbeitet habe.Letztes Jahr ist meine Mutter(52) wegen ihrer Alkoholsucht ins Pflegeheim gekommen . Ein paar Monate später ist mein Onkel(51) an Krebs gestorben .Wieder ein paar Monate später ist mein Vater (54) an einem Herzinfarkt gestorben.Ich bin fertig.Ich kann mich allerdings nicht hängen lassen,weil ich Kind und Job habe.Es ist sehr schwer und ich weiss nicht wie ich damit umgehen soll!Mein Freund ist mit der Sache auch überfordert und ich möchte ihm damit nicht auch sein Leben schwer machen.Wenn jetzt noch irgendetwas schlimmes passieren würde,weiss ich nicht was ich mache!!!!BITTE HELFT MIR!!!!!!!!!!!!!!!

Anwort von Michaela

Hallo Sandra,

du hast in den letzten Monaten sehr viel mitgemacht, und jetzt reagiert dein Körper mit einer "Depression", d. h. er signalisiert, dass er eine Auszeit braucht. Die kannst du ihm allerdings nicht geben, weil dein Kind deine Aufmerksamkeit natürlich auch beansprucht, und der Alltag zusätzlich Kraft kostet.
Den schwierigsten Schritt hast du bereits getan: Du bist zum Arzt gegangen und hast um Hilfe gebeten. Damit hast du für dich die Möglichkeit geschaffen, die Depression in den Griff zu bekommen und mit ihr dein Leben trotz allem weiterzuleben. Ich weiß nicht, was für Tabletten dein Arzt dir verschrieben hat, gehe aber davon aus, dass du regelmäßig zur Kontrolle gehst, um die Dosis und die Art der Tabletten der Situation anzupassen (denn auch eine Depression verändert sich im Laufe der Zeit).
Sprich mit deinem Arzt darüber, dass die Situation für dich nach wie vor sehr belastend ist und dass die Tabletten allein nicht helfen. Eine Therapie bei einem Psychotherapeuten unterstützt erwiesenermaßen die Heilung von einer Depression. Auch Selbsthilfegruppen können einen Weg aus der Situation sein. WICHTIG: Viele fühlen sich unwohl, wenn sie zum Therapeuten gehen, weil sie sich für "verrückt" halten. Der Therapeut ist jedoch ein Helfer wie jeder andere Arzt auch, der dich dabei unterstützt, deine Heilung voranzubringen, was sich letztlich auch positiv auf die Beziehung zu deinem Freund auswirkt (und euch beide entlastet).
Eine weitere Möglichkeit wäre eine Kur, evtl. auch eine Mutter-Kind-Kur. Deine Krankenkasse kann dir da weiterhelfen.

Das alles kostet natürlich auch wieder Kraft. Hast du eine Freundin, die dich bei diesen Wegen begleiten kann und hin und wieder auch mal auf dein Kind aufpasst? Das wirkt zwar keine Wunder, ist aber auch sehr erholsam.

Ich wünsche dir viel Glück!

Michaela