Problem von Anonym - 42 Jahre

Ihre Familie ist ihr wichtiger?

Ich habe seit einem halben Jahr eine Beziehung mit einer Frau, die mit ihrem Freund zusammenlebt. Gemeinsam haben die beiden eine siebenjährige Tochter. Als wir uns kennenlernten hat sie mir diese Beziehung als eine sehr unerfüllte beschrieben. So sind die beiden zwar schon 15 Jahre zusammen, leben davon auch 7 Jahre in einem eigenen Haus, aber führen praktisch getrennte Leben. Sie haben noch nie ein gemeinsames Schlafzimmer gehabt, habe sogar Bereiche mit eigenen Eingängen. In den letzten Jahren hat er sie auch immer wieder recht offensichtlich betrogen. Dies alles hat mich dazu geführt mich selber auf eine Beziehung einzulassen, da ich natürlich gedacht, daß irgendwann eine räumliche Trennung der beiden erfolgen wird. Es handelt sich dabei auch nicht um eine heimliche Affäre, sondern wir sind sehr offen damit umgegangen, so daß jeder in unserem Umkreis davon weiß, sowohl ihr Freund als auch ihr Kind. Obwohl dieses letzte halbe Jahr viele wunderschöne Momente hatte, und sie mich liebt, wie noch niemanden vorher, was ich ihr uneingeschränkt glaube, hat sie sich nun von mir getrennt. Sie bringt es einfach nicht übers Herz ihre "Familie" zu trennen. Sie ist der Meinung, sie könne dies ihrer Tochter nicht antun. Wenn ihre Tochter sie anguckt, und sie bittet bei Papa zu bleiben, weiß sie, daß sie sich ihre Liebe zu mir verbieten muß. Sie fühlt sich total zerrissen zwischen ihre Verantwortung für ihr Kind und ihrer Liebe zu mir. Weiterhin denkt sie ihren Freund nicht im Stich lassen zu dürfen, da er sich in letzter Zeit sehr positiv entwickelt hat, und jetzt wohl bereit für eine richtige Partnerschaft ist. Im gleichen Moment sagt sie aber auch, sie liebt ihn zwar, aber auf eine andere Weise und nicht so innig und bedingungslos wie mich.
Für mich ist dies nur sehr schwer nachvollziehbar. Ich liebe sie sehr, und möchte mich richtig verhalten. Soll ich mich nun zurückziehen, und ihr Zeit lassen. Braucht ihr Kind nicht vor allem eine glückliche Mutter, ein Glück, was sie meint bei mir gefunden zu haben? Muß sie ihren Weg alleine finde, oder kann ich ihr helfen. Muß ich Voraussetzungen, wie eine räumliche Trennung verlangen?

Danke für Eure Tipps

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Es wird jetzt hart, aber ich sag Dir dennoch, wie sich die Geschichte für mich liest: Sie und ihr Lebensfährte haben sich auseinander gelebt, sich gegenseitig Affären zugebilligt und sind jetzt bei dem Punkt, an dem sie wieder aufeinander zugehen wollen; das halten wollen, was sie hatten und haben.

Sie hat Dir gesagt, er hat sich sehr zum Positiven verändert. Heißt das nicht auch, dass er kämpft? Heißt das nicht auch, dass sie ihre Gefühle für ihn wiederfinden könnte? Dass da etwas in ihr erwacht ist. Vielleicht möchte sie Dich nicht verletzen, vielleicht sich ein Türchen offen lassen - ich weiß es nicht.

An Deiner Stelle würde ich noch ein Gespräch mit ihr führen. Sag ihr, wie es Dir geht und frag sie, was sie sich für ihre Zukunft wünscht, wie es für sie weitergehen soll. Lass Dich nicht mit einem 'ich weiß es nicht' abspeisen. Frag direkt nach, ob sie sich wünscht, dass es Dich weiterhin in ihrem Leben gibt und sag ihr, dass sie keine falsche Rücksicht üben soll.

Ich weiß, so ein Gespräch ist hart. Man holt sich Antworten, die man ein Stück weit gar nicht hören will. Aber Du solltest wissen, wo Du stehst. Dann weißt Du, ob Du kämpfen kannst oder akzeptieren...

Alles Gute!