Problem von Petra - 42 Jahre

Stieftochter außer Rand und Band

Hallo liebes Kuka Team,
wir sind eine Patch Work Familie. Mein Mann und ich leben mit meinen beiden Söhnen aus erster Ehe (11 und 12 Jahre) seit über 6 Jahren zusammen. Mein Mann hat noch eine Tochter (14 1/2 Jahre) aus seiner ersten Ehe, die lebt aber bei seiner Exfrau und ihrem neuen Partner. Bis vor ca. einem halben Jahr sind alle recht gut miteinander zurecht gekommen. Jetzt benimmt sich die Tochter meines Mannes vollkommen daneben. Sie hat den Kontakt zu ihrem Vater vollständig abgebrochen, obwohl ich immer das Gefühl hatte sie kommen sehr gut miteinander aus. Außerdem hat sie mit ihren eigenen gleichaltrigen Freunden, der leiblichen Mutter und anderen nur noch Stress. Sie redet mit niemanden mehr und kümmert sich nicht einmal mehr um ihren Hund und ihr Pferd, die sie beide abgöttisch geliebt und sehr liebevoll umsorgt hat. Sie war früher ein sehr pflegeleichtes Kind und hat eigentlich nie größere Probleme gemacht. Ist das jetzt noch ganz normal da Sie sich in der Pubertät befindet oder braucht sie eventuell psychologische Hilfe. Wir sind sehr besorgt über Ihren Zustand und wissen einfach nicht mehr weiter. Es wäre sehr nett, wenn Sie mir helfen könnten. Vielen Dank!

Anwort von Michaela

Hallo Petra,

dass die Pubertät schwierig ist, wissen wir alle, und dass sie alle Familienangehörigen nervt, ist auch nichts Neues. Ob deshalb gleich psychologische Hilfe nötig ist - hm!
Vielleicht funktioniert es ja so: Bittet alle zusammen deine Stieftochter zu einem Gespräch. Für dieses Gespräch werden Regeln aufgestellt, an die sich JEDER halten muss, also z. B. soll jeder ausreden dürfen, es wird nicht gepampt oder gestritten, jede Meinung wird akzeptiert, solange sie begründet werden kann etc. Legt die Dauer und das Ziel des Gespräches fest (z. B. Regeln für den Umgang miteinander) und sprecht das Problem unumwunden an. Ein außenstehender Schiedsrichter kann verhindern, dass das Gespräch eskaliert oder versandet, falls ihr einen dabei haben wollt.
Meine Erfahrung ist, dass diese Gespräche mehr bringen, als wenn man einen außenstehenden Profi hinzuzieht. Sollte es wider Erwarten eher eine Katastrophe werden, ist wohl doch der Gang zur Familienberatung angesagt. Hier wiederum hat sich aber gezeigt, dass bereits zwei bis drei Gespräche eine Lösung bringen und die Situation zur allgemeinen ZUfriedenheit entspannen.

Viele Grüße,

Michaela