Problem von Anonym - 29 Jahre

Meine Eltern und der Alkohol

Hallo KuKa-Team,
ich bedanke mich schon jetzt für eure Antwort, ich weiß nur nicht wie ich anfangen soll...Also meine Eltern sind mein Problem, mein Kummer, meine Sorge etc., Sie sind sozusagen Frusttrinker, ganz besonders mein Vater und meine Mutter würd ich sagen trinkt weil sie es nicht anders kennengelernt hat, Mutter und Vater und einige ihrer Geschwister hatten AYlkoholprobleme. Das muss sich ja jetzt voll Assihaft anhören, aber wir bzw. unsere Familie sind keine Assi (entschuldigt den Ausdruck). Wir, mein Bruder und ich sind schon anständig aufgewachsen, aber der Alkohol. So richtig schlimm und bewusst wurde es mir 1997 da starb die Mutter meines Vaters, er war der Jüngste und halt der Liebling der Familie er hat es nicht verkraftet bis heute nicht, dass seine Mutter starb an Alzheimer, er begann zu trinken den ganzen Tag rund um die Uhr, fuhr betrunken Auto um neuen Alkohol zu kaufen, baute einen Autounfall, hatte Glück das es kurz vor der Haustür passierte und ein Bekannter ihn fand. Er verlor seinen Job den er zu gerne machte. Welcher Chef dultet es wenn mann tagelang unentschuldigt fehlt, auf Dauer hat sicher der Chef es nicht gefallen lassen, er war auch mal zu Hause bei uns und wollte meinen Vater zur Vernunft bringen, weil er seine Arbeit gut machte und mehr oder weniger der Liebling des Chefs war, aber nichts er trank rund um die Uhr. Ja und meine Mutter genau das gleiche, weil sie anscheinend nicht nein sagen konnte zum Alkohol ließ sie sich mitreißen und sie tranken halt zusammen, jeden tag. Mein Vater trieb es so weit und verprügelte meine Mutter um Suff. Wissen Sie wie weh es tut wenn man seine eigene Mutter so verletzt sieht so mit blutverschmierten Klamotten und sie fanden trotzdem kein Ende. Es hört sich fürchterlich an, aber es ist Tatsache, ich könnt auch auf der Stelle heulen, tja auf jeden Fall bin ich zu der Zeit zu meine Tante gezogen und mein Bruder zum Opa. Sie machen sich keine Begriffe was da bei uns zu Hause abging, alles wurde vernachlässigt, das Viehzeug (Hund, Hühner, Enten etc. das fütterte dann noch mein Opa und ich nebenbei). Wissen Sie wie peinlich und beschämenswert es ist, das ganze Dorf hat es mitbekommen es endete in einem....? Ja auf jeden Fall brachen sie eines Tages zusammen und mussten mit dem Krankenwagen abgeholt werden. Zwei Krankenwagen standen vor der Tür, wie peinlich. Ich, mein Bruder und mein Opa haben dann zu Hause aufgeräumt und alles wieder soweit un Ordnung gebracht während meine Eltern im Krankenhaus waren. Ja auf jeden Fall ist das dann danach nicht mehr vorgekommen (vorerst), es war ab und zu dann mal ein paar tage, dass sie wieder anfingen mit trinken, aber sie sind dann nach gutem zureden von mir, meinem Bruder und meinem Opa wieder zur Besinnung gekommen. Einmal verlor mein Vater wieder seinen Job, weil er mit einem Kollegen nicht klar kam, fing er wieder an mit trinken und bis vor kurzem war mein Vater dann sozusagen Clean und wieder anständig, zwar ohne Job, aber es kam jezt Jahre nicht wieder vor, dass ertrank, dafür ist meine Mutter zum Problemfall geworden in der ganzen letzten Zeit. Sie hat eine Woche durchgezogen mit trinken und dann versucht aufzuhören, aber es kamen die unerträglichen Entzugserscheinungen und mein Vater brachte sie in eine Suchtklinik für 14 Tage, danach war alles Bestens, wie eine ganz normale Familie, Aber sie hat dann noch ihre Freundinnen, die gerne mal einen Trinken, aber auch wissen wann Schluß ist, ja da musste meine Mutter mitziehen, sie weiß aber nicht wann Schluß ist und das ganze endet dann immer in ein - zwei Wochen durchtrinken, nichts Essen etc. Entzugserscheinungen und sie landet wieder für 14 Tage in der Suchtklinik. Jetzt ist es aber so ich dachte, wenn ich ihr bzw. meinen Eltern eine erfreuliche Mitteilung mache (denn ich bin schwanger), haben sie, ganz besonders meine Mutti endlich etwas worauf sie sich genau so wie ich drauf freuen können. Seit dem ich es verkündet habe, war meine Mutter auch die Beste und ich habe gedacht es kommt nie wieder vor und es ist alles in Ordnung. Sie setzte sich hin und fing an mit Stricken, kaufte Baybysachen und und und, aber nein vor einer Woche fing das ganze Theater wieder an. Sie trinkt ununterbrochen, sie wird gar nicht nüchtern. Natürlich ruft mich dann auch vor zwei ihre Freundin an und will wissen, was mit ihr ist,weil sie sich nicht meldet, da ist es mir rausgerutscht, ich konnt nicht mehr unter Tänen hab ich es ihr gesagt. Sie rief nochmal an bei meiner Mutter und mein Vater war am Telefon und sie sagt ihm halt, dass ich ihr gesagt habe das meine Mutti wieder trinkt. Mein Vater ist ausgerastet hat mich bei mir zu Hause angerufen und gemeint es wüsste schon wieder das ganze Dorf und ich bin daran Schuld und er ist enttäuscht von mir und hat aufgelegt. Das war am Mittwoch, ich bin den nächsten Tag zu meinen Eltern gefahren keiner machte die Tür auf, Post war noch im Briefkasten, da wurde es mir schon wieder ganz anders, ich bin dann zu meinem Opa gefahren der meinte der Vati war seit gestern (Mittwoch) nicht mehr bei ihm hinten und hat Mittagessen gebracht und ans Telefon geht auch niemand. Mein Opa weiß bescheid was da los ist, ich natürlich auch... sie trinken alles beide wieder.... ich weiß nicht was ich machen soll, ich hab Alpträume, denke sie bringen sich gegenseitig um, denke sie fahren besoffen mit dem auto, denke sie rufen bei den Leuten im Dorf an um zu fragen ob sie Alkohol zu Hause habe, sowas hat es bei meinen Eltern alles schon gegeben. Ich schäme mich ich kann mich nicht mehr konzentrieren, wenn ich dann meinen Freund sehe...Wir wohnen bei seinen Eltern mit im Haus, da ist alles in Ordnung und ich gaukle allen heile welt vor, mein Freund weiß das alles nicht mit meinen Eltern...Ich male mir die schlimmsten Dinge aus, ich mache mir Sorgen um meinen Bruder, dass er seine Lehrstelle dadurch vernachlässigt. Mein Opa ist 80 all die Arztwege, das Einkaufen hat er immer zusammen mit meinem Vater gemacht jetzt ist er auf mich angewiesen, ich bin schwanger ich hab Angst, dass sich das alles auf das ungeborene Baby auswirkt...Das alles verfolgt mich bis zum Abend und ich kann nicht mehr schlafen. Ich bring es aber auch nicht fertig zu sagen die sind mir scheißegal. es sind doch meine Eltern. Ich könnt hier noch stundenlang schreiben, schreiben, heulen,heulen..Ich weiß nicht mehr weiter!

Anwort von Sabine

Hallo!

Zum einen erst einmal herzlichen Glückwunsch zu Deiner Schwangeschaft und zum anderen tut es mir leid, dass Deine Eltern ihre Sucht nicht in den Griff bekommen.
Du hast bestimmt schon von Suchtberatungsstellen gehört. Sie bieten auch Hilfe für Familienangehörige an. Vielleicht informierst Du Dich mal mit Deinem Freund zusammen, was man da so machen kann. Nicht nur die alkoholabhängigen Personen brauchen Hilfe, oft auch die Familienangehören um zu erfahren, wie sie damit umgehen müssen. In eurer Nähe gibt es bestimmt eine Suchtstation oder Thearpiestelle, wo ihr euch Informationen einholen könnt.
Ich selber habe auf die Schnelle leider nur ein Forum gefunden. Ein Forum, wo sich Angehörige von Suchtkranken austauschen. Vielleicht kannst Du auch hier noch weitere Informationen bekommen, wie man sich am besten verhält. Den Link dazu habe ich Dir unter diese Antwort gesetzt.
Alles Gute und lieben Gruß

http://www.jugend-hilft-jugend.de/forum/index.shtml