Problem von Anonym - 21 Jahre

Ich habe Angst, meine Eltern zu verlieren!

Jo, beschreibe hier dein Problem, möglichst ausführlich und verständlich;wenn ich nur wüsste wie und wo ich anfangen sollte.Hmm.....mal schauen.....Nunja....um alles zu verstehen zu können fang ich mal ganz von vorne an.Es war vor ca 11 Jahren, ich war damals so um die 9/10 Jahre alt. Meine Familie war recht gut und wuchs in wohlbehüteten Verhältnissen auf, soweit ich dies damals beurteilen konnte.Mein Vater besaß eine grosse Firma und er war auch ziemlich erfolfreich, schlichtweg waren wir steinreich und hatten keine finanziellen probleme.Aus gründen, die hier nicht erwähnenswert sind, ist diese Firma pleite gegangen und folglich mussten sich meine eltern was einfallen lassen ,um die famile am leben zu erhalten.Sie nahmen eine Hypothek auf, um sich eine Gaststätte zu kaufen.Wir zogen dort ein , meine Mutter führte die Gaststätte, mein vater ging wieder selbst arbeiten( vorher hat er nur die firma gemanaged, dann hat er die knochenarbeit wieder selbst verrichtet)Es waren schon wieder ein paar jahre vergangen nachdem Konkurs dieser Firma und ich war damals so zwischen 12 und 14 als meine eltern die gaststätte hatten.Es lief erstmal alles prima und die familie konnte auch erstmal wieder "leben", zwar nicht so gut wie vorher , aber es ging durchaus.
Ich konnte meine Jugend geniessen und hab erstmal nischt mitbekommen von den ganzen problemen, die meine eltern hatten.Aber je reifer ich wurde, desto mehr habe ich gemerkt, dass meine eltern mit aller kraft kämpfen, zu überleben. Das heisst konkret, auch wenn ich es damals so empfand als ob wieder alles in butter war, es war nichts in butter; die gaststätte lief beschissen und mein vater wurde durch seine harte arbeit krank.Diese Umstände belasteten meine Eltern sehr , besonders meinen vater, dass er nicht mehr so konnte wie er wollte.Die situation in der familie verschlechterte sich und so kam es desöfteren vor ,das mein vater aggressiv wurde (er ist von natur aus schon sehr aggressiv) und kam zb. mal von der arbeit zurück und sah das meine mutter nichts zu essen gemacht hatte, weil sie keine zeit dazu hatte und warf mir einfach so ein Marmeladenglas an den kopf. Ich zitiere nun "Hat die Alte schon wieder nichts zu fressen gemacht" und platsch prallte das glas von meinem kopf.JA, solche sachen ....Meine Mutter muss wohl von Monogamie nicht viel gehalten haben und ist desöfteren fremdgegangen.Auch dies bekam ich mal in einer nacht mit.Ich hörte lautes geschrei von meinem vater ,welches aus der kneipe schallte: RAAAAAUS! RAAAUS DUSCHLAMPE ,ICH WILLL DICH NICHT MEHR SEHEN! Mein vater musste meine mutter wohl inflagranti beim ..... erwischt haben .Solche Momente kamen halt vor und ich war gezwungen sie zu durchleben.Aber weiter.....da mein vater krank wurde, konnte er sehr bald nicht mehr arbeiten und musste auch aufhören mit der arbeit. folglich hatten wir wieder weniger geld und konnten auch bald nicht mehr die hypothek bezahlen ;folglich wurde die Gaststätte zwangsversteigert.Das war auch ne krasse situation, ich hatte damals recht wenig ahnung, klar habe ich vieles mitbekommen( dazu komme ich später), aber nicht das wir ausziehen sollten.So kam es , das einmal morgens 6 mann von einer speditionsfirma in meinem zimmer standen und mir sagten , das sie meine sachen nun einpacken müssten.ich wusste nicht ,wie mir geschah und rannte zu meinem vater, der sagte nur , alles wird bald besser.Aber wurde es nicht.nach ca 2 wochen hatten wir eine neue bleibe und wir versuchten wieder "glücklich" zu werden.Mein vater beantragte rente ( mit ca 50 jahren) und sie wurde auch von den ärzten stattgegeben.D.H. jedes gutachten was die ärzte machten, sprachen dafür, das mein vater rentenanspruch hat, unzwar vollen. Nur die zuständige Behörde oder was auch immer das für ein verin das ist, ich glaube Bfa heisst die , haben partout nich bezahlt.Mein vater musste 6 Jahre!!!!!! kämpfen um seine rente zu bekommen!In diesen 6 jahren also man kann auch sagen seit dem wir aus der kneipe ausgezogen sind,kämpfte er drum.Aber was war in diesen 6 jahren? Wir lebten diese zeit von der sozialhilfe und wussten 6 jahre lang , wir haben in der mitte des monats einen leren kühlschrank und was weiss ich nicht alles.....Mir ging das unbewusst alles so an die nieren.Ich könnte nun noch einen roman schreiben wie meine Situation dort war und wie schlimm und achgottchen, ich weiss andre menschen haben viel schlimmere schicksale überwunden, aber das eingene schiucksal ist ja bekanntlich das schlimmste.Ich sag nun mal besser wie es MIR in dieser scheiss ziet ergangen ist und was alles mit mir passierte.Achja, als wir die gaststätte besassen , gebar meine Mutter meinen Bruder, der nun geistig behindert ist(ich weiss nicht warum) , auch dieser faktor belastet mich sehr , aber meine eltern mehr als mich.Also:
Bei dem ganzen scheiss, den ich versucht habe zu erklären führte ich ja auch noch mein eigenes leben. Ich war ein ganz normaler junge eigtl, nur irgendwie recht schnell beeinflussbar.Ab 14 ungefähr fing ich an derbe scheisse zu machen .Ich machte ladendiebstahl , fing an zu rauchen und so weiter. alles punkte worauf eltern nicht stolz sein können.Ich wurde durch die ganzen probleme recht labil und fing auch so mit 15 /16 mit dem kiffen an.Und labile jungs sind ja bekanntlich gute Nährböden für grosse kifferkarrieren.So geschah es dann auch.....erst rauchte ich mit meinen freunden , sah gleichzeitig das die freunde schlecht für mich sind und hatte mich abgechottet, ich kiffte nur noch alleine , und das waren ca 3 gramm am tag. man kann sagen , ich lief nur noch abwesend rum. ich sah natürlich den vorteil darin , das mich die probleme meiner eltern durch diese droge nicht mehr tangiert. so entstand mit den jahreneine abstrakte mauer zwischen mir und meinen eltern.Ich hörte auf garnichts mehr und war sozusagen der verlorene sohn, der aber immer gut sein wollte und seinen eltern nie was böses wünschte und auch nicht der grund für irgendein problem sein wollte.Aber alles ging nach hinten los.Ich war damals erst auf realschule und bin direkt nach einm jahr zum gymnasium ,weil ich so gut war. meine eltern waren stolz auf mich und dachten aus mir wird mal richtig was.nunja, dem ist glaube ich nicht mehr so, denn durch diese probleme und vorallem durchs kiffen habe ich total scheiss noten geschrieben , hatte uach kein bock mehr auf schule, bin letztendlich 2mal sitzen geblieben und auch dann war ich in den augen meiner eltern so gut wie verloren und sie halfen mir auch nicht mehr( ich liess mir auch nicht helfen)Da mir das hier alles ziemlich nahe geht , es aufzuschreiben , werde ich nun zum punkt kommen , ich hoffe ihr kapiert das alles ein wenig( ich weiss das ich in selbstbeschriebungen nicht gut bin)
Ich weiss , das meine Eltern sich den Arsch aufgerissen haben , um die Familie in die richtige Bahn zu kriegen. Sie hatten ihre Probleme , ihre waren auch meine, meine eigenen probleme kamen durch mich und die Probleme meiner eltern, und irgendwann war ich auch das problem meiner eltern.Somit haben sie sich auch das hinterteil aufgerissen , mich wieder hinzubiegen. aber das haben sie glaub ich nicht mehr ganz geschafft.Das Problem ist heute eigtl nur, das ich weiss vieles im leben falsch gemacht zu haben, meinen eltern habe ich probleme gemacht und mache es heute auch noch,obwohl sie doch immer nur das beste für mich wollten. Meine Eltern sind nun ziemlich alt geworden und komplett anders als früher. Man kann sagen das Leben hat sie hart und gefühlsabgestumpft gemacht, das leben hat sie alt gemacht, die letzen 13 jahre sieht man meinen eltern bitter an.mein vater wurde alkoholiker, meine mutter depressiv .und alles wegen diesen 13 jahren.Mein vater sieht aus wie ein griesgram , in seinem gesicht steht geschrieben , das er denkt , dass er in allen richtungen versagt hat, meine mutter kann sich nicht mehr freune, sitzt den ganzen tag in der küche zusammengekauertund sagt nur das nötigste.Ihnen geht eseinfach nicht mehr gut.Sie sehen aus und kommen auch so rüber als ob sie nicht mehr lange leben werden , aber zum sterben sind sie noch zu jung, diese ganzen 13 jahre sind vergeudet.SCheisse ich fang an zu weinen.Ich will eigtl nur , dass es ihnen wieder besser geht und bevor sie sterben , noch eine richtig schöne lange zietperiode voller freude und lebenslust bekommen, aber ich bezweifle das das der fall sein wird, denn sie haben immer noch probleme.Es tut einfahc nur weh , zu sehen wie die eltern jahre lang kämpfen und dann doch nichts bekommen, obwohl es ihnen zu steht. Diese ganze scheisse belastet mich soo sehr, das ich selbst nichts mehr auf die reihe bekomme. ich habe zwar einen fachhochschulabschluss mit 20 geschafft ( hat man normalerweise schon mit 18) und habe einfach keine perspektive.ich kann erst nach vorne schauen wenn meine eltern es auch tun.So fühlt es sich zumindest in mir an.Ich weiss nicht ob man mir helfen kann , ich war schon beim psychater, beim therapeuten und was es dasonst noch alles so für institutionen gibt, nichts hat geholfen.Das einzige was mir hilft ist , das ich mir jeden tag den kopf vollkiffen kann und nichts mehr spüren muss.aber ich will was andres, schaffe es aber nicht.Man kann es nicht mehr erklären wie ich mich fühle, es ist nicht mehr in worte zu fassen.Wer mir sagen kann was ich tun könnte, sollte dies auch bitte tun , ich wäre seeeeehr sehr dankbar darüber, aber bitte nicht sowas wie 0815 wie hör mitm kiffen auf, such dir hobbies und was weiss ich , das bringt alles nichts, denn sobald ich mitm kiffen aufhöre, kommt mein kopf nur bedingt klar.und hobbies habe ich auch genug.Ich denke eigtl, der Tip, dass ich mir die kugel geben sollte, da ich eh nicht mehr rauskomme, passt schon eher.Aber bitte versucht mir zu helfen,denn die hoffnung auf ein besseres Leben stirbt zu letzt.
Danke im Vorraus

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Du möchtest keine Standardtipps? Nun, aber was, wenn es nun mal die sind, die Dich nach vorne bringen würden? Ich meine, ein drogenfreies Leben ist doch erstrebenswert, oder? Werden Dinge besser, wenn man sie betäubt? Wenn ich Zahnschmerzen habe, kann mit eine Tablette helfen, einzuschlafen - aber am nächsten Morgen tut das Loch im Zahn genauso weh wie am Vortag, wenn nicht schlimmer.

Du möchtest, dass Deine Eltern nach vorn schauen, dass es ihnen gut geht, sie nicht verlieren - und denkst an Dinge, wie eine Kugel im Kopf? Mehr Widerspruch ist mir selten begegnet. Willst Du ihnen das wirklich antun? Denkst Du wirklich, dass ist ein Weg? Willst Du Dir die Chance nehmen, glücklich zu sein?

Sag Dir selbst nicht, dass Du erst anfangen kannst, nach vorn zu schauen, Dir Dein Leben aufzubauen, wenn Deine Eltern auch damit anfangen. Das ist ein Irrglaube. Lass Dich davon nicht so blockieren. Fang Du an. Du bist ein erwachsener, eigenständiger Mensch. Du hast Verantwortung für Dich und Dein Leben. Warte doch nicht, dass andere anfangen.

Eltern-Kind-Beziehungen kehren sich irgendwann im Leben etwas um. Erst sind die Eltern verantwortlich, kümmern sich, leben gewisse Dinge vor - aber das bleibt nicht immer so. Heute trägst Du die Verantwortung für Dich, kümmerst Dich und hast die Möglichkeit, Deinen Eltern zu zeigen, dass Du aus Deinem Leben etwas machst. Hast Du mal darüber nachgedacht, dass es Deinen Eltern auch Mut machen kann, wenn Du Dein Leben in die Hand nimmst?

Du schreibst nicht, was Du heute machst. Ausbildung? Schule? Welchen Beruf strebst Du an? Du bist noch jung, das Leben steht Dir quasi offen. Greif zu!

Gegen das Alter gibt es kein Mittel. Deine Eltern haben so viel er- und durchlebt. Es zeichnet sie. Und Dich auch. Aber wie gesagt, warte doch nicht, dass sie anfangen, dass Leben wieder zu genießen, etwas daraus zu machen. Sondern zeige ihnen, dass das gefühlte Ende niemals ein wirkliches Ende ist. Sie sind abgestumpft, des Lebens vielleicht müde - aber muss das für Dich auch gelten? Können nur sie Dir etwas vorleben? Nein. Wie gesagt: Fang an und greif zu.

Alles Gute!