Problem von Suse - 27 Jahre

Alptraum Schwiegereltern

Wie Millionen andere auch habe ich ein ernstes problem - meine Schwiegereltern. Die Situation ist etwas verfahren, meine Nerven fast am Ende. Ich brauch eso was von dringend einen Rat!!!
Hier die Story:
Am Beginn unserer Beziehung hatten wír noch ein recht gutes Verhältnis. Meine Schwiegereltern zeigten sich freundlich, relativ offen, hielten mich für die Richtige an der Seite ihres Sohnes. Doch ein kleines Problem wuchs recht beständig und überschattete unsere Beziehung: großzügige Geschenke. ich bin es von Haus aus nicht gewöhnt, innerhalb der Familie für Geld zu arbeiten. Ist Not am Mann, springt man ein und hilft. Selbstverständlich. Für mich. Meine zahlreichen Versuche, einer Bezahlung entgegenzuwirken, schlugen meist fehl und wurden trotz Erklärungsversuchen unter Zickerei verbucht. Was diverse andere Geschenke in Form von Kleidung, Hausstand ect betrifft, so habe ich mich nach so einigen Disskusionen von meinem Freund überreden lassen, sie anzunehmen. Denn Schwiegermama will mir ja nur Gutes...Als wir frisch Verliebten dann zusammen zogen, tauchten die ersten Probleme auf: er war einen ganz anderen Lebensstandard gewöhnt als ich und so war es öfter mal schwierig, den gemeinsamen Nenner nicht aus den Augen zu verlieren. Wir beendeten unsere Lehre, ich stürzte mich ins Berufsleben, Kasi zur Bundeswehr. Unterm Strich hieß das, daß ich für uns beide sorgte. Danach kam das Fachabitur, ich ging abeiten. Und nun gings los. Die Rolle der Ernährerin war mir schon auf den Leib gebrannt. Kasi bekam ca 400 Euro von seinen Eltern dazu. Unerheblich, wenn man zur Schule geht, kein Bafög bekommt, ein Auto fährt und ein WG- Zimmer zahlen soll...Zu Ostern wollten wir meine Großeltern besuchen. Was für ein Theater! Denn in jeder freien Minute sollte Kasi im Restaurant seiner Eltern arbeiten, um den Unterhalt zu rechtfertigen. Und meine Familie wurde nie zur Sprache gebracht, da seine der Mittelpunkt der Welt war. Wir fuhren doch und sie strichen ihm 200 Euro. Stöhn! Da ging das Geflüster schon los. Kasi steht unterm Pantoffel, ich setze ihm einen Floh nach dem anderen ins Ohr bla bla bla. Nebenbei: die Reise war seine Idee. Und dann wurds richtig bunt...
Ich wurde schwanger. Reaktion: Schwiegervater still und blaß, Schwiegermutter heult. Unsere Seite: Schade, Schulterzucken, wir schaffen das schon. Dann begann die Hetze in der Familie: was wollen wir ihnen alles antun, wie wollen wir ein Kind durchbringen ( Kasi wollte studieren und ich bereitete mich schwarz auf die Selbständigkeit vor und verdiente hervorragend). Ich nahm meinen vorerst letzten Job an im Ausland, um nochmal unsere Finanzen aufzustocken, was uns die Entscheidung FÜR das Kind einfacher machte. Und dann plante ich unsere Familie. Suchte neue Wohnung, unsere Autos wichen einem Kombi, belas mich ausgiebig übers Muttersein und sicherte so halbwegs unsere Zukunft auf den Ämtern ab. Von meinen Schwiegereltern sah und hörte man nichts. 2 Monate vor der Geburt mußte ich wegen Vorwehen ins Krankenhaus. Einen Tag bevor wir den Schlüssel für unser Nest bekommen haben. Ich war relativ traurig, weil die Einrichtung bereits in meinem Kopf existierte und ich praktisch mit Pinsel und Akkuschrauber in der Hand in den SWtartlöchern steckte. Meine Schwiegermutter nutzte die Gelegenheit und nahm derqweil meine Rolle ein. Meine Pläne waren Geschichte und Kasi freute sich über die neue Küche, die Couch ect von Mama. Ich war außer Gefecht und kämpfte deprimiert mit dem Tropf. Meine Proteste verhallten. Kasi: Freu dich doch, dann bleibt uns m,ehr Geld fürs Kind, sie meint es doch nur gut...Ich fühlte mich gekauft. Vor allem nach dem so plötzlichen Sinneswandel meiner Svhwiegermutter war ich extrem mißtraiisch (aber nicht unfreundlich!). Tom kam einen Monat zu früh mit einer Speiseröhrenfelbildung zur Welt. War alles operabel und inzwischen ist er putzmunter und macht uns viel Freude. Aber damals brach für mich eine Welt zusammen...Ich entließ mich selbst nach der Geburt aus der Klinik und zog erstmal zu Kasis Oma, um meinen Sohn jeden Tag besuchen zu können. Kasi war oft da und telefonierte jeden abend mit seinen Eltern, die mir neben Grüßen noch Verbesserungsvorschläge und Kritik übermitteln ließen. Nach 2 Wochen brannte mir eine Sicherung durch und ich rief seine Mutter an. Ich bat sie bestimmt um ein klärendes Gespräch und kam ordentlich in Fahrt. Alles was ich 3 Jahre nicht sagen durfte, bahnte sich einen Weg...Wegen Uneinsichtigkeit auf der anderen Seite legte ich einfach auf. Dann riefen sie Kasi an und befahlen ihm, seine Freundin zur Reson zu bringen. Als wäre ich ein Hund! Als er sich aber rtaushalten wollte und ein Gespräch zwischen seinen Frauen begrüßte, brachen sie beleidigt den Kontakt zu uns ab. Sehr zum Unverständnis beider Familien. Duch unseren Sohn kam das Verhältnis irgendwann langsam weder in Gang. Inzwischen ist es fast wie früher. Sie kommen nicht zu uns. Wir müssen hin. Es wird alles tot geschwiegen. Nie hat jemand ein Wort über die Situation verloren. Nicht vor uns zumindest, denn die wahren Gefühle bekamen wir von der Verwandschaft erzählt...Inzwischen wünsche ich mich fast nichts sehnlicher als daß meine Schwiegermutter mal zu mir zwischen dem ganzen scheinheiligen Gelächle mal "du blöde Kuh" sagt, damit man mal was ehrliches hört...Es existieren keine Bilder von mir in dem Haushalt, natürlich hat mein Sohn die Augen und Haare seiner Oma und nicht von mir und ein Großteil seiner Verwandtschaft kennt meinen Nachnamen nur, weil Tom ihn trägt. Ich könnte also auch tot umfallen und keinen würde es interessieren. Ich würde sie am liebsten vergessen. Schwierig, denn Kasi hängt trotz allem an seinen Eltern. Und wehe, ich sage was. Ich habe inzwischen auch ein wenig Angst, daß unsere kleine Familie daran zerbricht...
So! Nach diesem langen Text nun meine Bitte: HILFE!!! Was soll ich machen? Wie mich verhalten? Mein Vater rät mir, gute Miene zum Bösen Spiel zu machen. Man kann ja wieder losfahren. Blöderweise läßt sich das Problem leider nicht aussperren. Dazu ist Kasi viel zu eng mit ihnen verwandt. Oder soll ich sie mir nochmal greifen und (in einem sachlichen Ton diesmal) mit ihr reden. Was, und da lege ich meine Hand für ins Feuer, auch nicht viel bringen wird. Dazu ist sie viel zu unehrlich. Ich brauche also dringend konstruktive Vorschläge!

Anwort von Susi

Grüß Dich Suse!

Nun, dass Dich dieses Problem bedrückt kann man auf den ersten Blick auf Deine lange Mail erkennen. Es tut mir wirklich leid, dass Du eine "solche" Verwandtschaft mitsamt Deinem Freund bekommen hast...

Ganz konkret würde ich an Deiner Stelle - wenn auch zähneknirschend - den Rat Deines Vaters befolgen. Ihr müsst dauernd zu ihnen kommen? Lade die Schwiegereltern freundlich zum Kaffee ein, bestehe darauf, denn als junge Mutter hast Du alle Hände voll zu tun und groß herumreisen - das möchten sie doch bitte verstehen - ist nicht immer das beste! Dir kann keiner vorwerfen, dass Du den Kontakt von Dir aus abbrichst. Weißt Du, auch wenn es schwer fällt: man sollte es so halten: wenn Dir jemand total blöd kommt, dann sei noch einen Tick freundlicher zu ihm, behalte ihn im Auge und lerne daraus - nämlich dass Du nie so werden willst!
Einen tröstlicheren Rat kann ich Dir leider nicht geben.
Ich finde es traurig, dass Dein Freund doch noch so "unter der Fuchtel" seiner Eltern steht. Er hat jetzt eine eigene kleine Familie und -klar mit Unterstützung lebt sichs leichter- er muss jetzt ein großes Maß an Selbständigkeit beweisen. Ich finde es klasse, dass Du so überlegt und vernünftig an alles rangehst, da hast Du es natürlich in diesen zwischenmenschlichen Dingen keine große Kontrolle!

Wenn Du ein offenes Gespräch mit Deiner Schwiegermutter suchst, so befürchte ich, dass Du Recht behältst und sie blockt ab.
Es tut mir leid, wenn ich an Konstruktivität nicht viel bieten kann. Du kannst aber gerne nochmal an uns schreiben. Vielleicht hat jemand im Team eine bessere Idee ...

Ich wünsche Dir jedenfalls starke Nerven und alles Gute!!!!
Liebe Grüße