Problem von olli - 20 Jahre

ich habe keine lust auf menschen

hallo!
also ich bin in sachen freunde schon ein ziemlich anspruchsvoller mensch. mit leuten die miesepetrig sind (und das sind ja die meisten) und alles schlecht finden ("mir geht es ja so schlecht";"alle anderen sind dumm";"die politiker sind so böse/dumm"; usw.) komm ich überhaupt nicht klar. aber es gibt ja auch viele nette udn fröhliche leute, und mit solchen bin ich halt befreundet. das problem ist wohl, dass sie nicht so intelligent und gebildet sind wie ich (das ist jetzt nicht negativ gemeint, nach so was beurteile ich menschen gar nicht). weil leute, die so intelligent und gebildet sind wie ich immer auch arogant sind und sich für was besseres halten und eben miesepetrig sind (ich ken das vom gymnasium).
naja, aber die mit denen ich befreundet bin kiffen die ganze zeit und gucken sich voll die scheisse im fernsehn an was mich gar nicht interessiert. und sie reden dann natürlich auch über sachen die mich nicht interessieren.
darum hab ich eigentlich gar kein bock mehr auf freunde.
und jetzt kommt noch dazu dass ich krank bin da hab ich auch an karneval kein bock was zu machen. is ja viel zu kalt draussen. und ich hab sowiso keine lust mich zulaufenzu lassen und rumzugrölen.
also ich habe nur noch ganz wenig umgang mit menschen. und das mit absicht! das macht mir grosse sorgen.
naja, im april fang ich an zu studieren, ich hoffe da finde ich dann freunde mit denen ich gerne was mache. aber was wenn nicht? dann werde ich bald ein total einsamer mensch. das will ich nicht sein.

ich stell das einfach mal hier rein. vieleicht kan mir jemand einen rat geben, oder hat eine idee oder sieht das aus ner anderen perspektive. oder jemand hat selbst erfahrungen damit gemacht. *schulterzuck*

Anwort von Vincent

Hi Olli,

eine der wichtigsten gelernten Lektionen bei der Freundschaftssuche ist doch die, dass man es eh nicht allen rechtmachen kann sondern nur denen, die zu einem passen.

Andererseits heisst das nicht, dass man selbst sich nicht verändern könnte. Man kann sich auch entwickeln und bis zu einem bestimmten Grad anpassen, aber es hört da auf, wo man seinen Charakter verbiegt für die Anerkennung vion Leuten, die nicht zu einem passen. Außerdem spüren die anderen sowas, wenn man sich nicht "echt" verhält.

Bleib ruhig so wie Du bist und warte ab, was die Uni bringen wird. Verbieg Dich nicht, sei aber auch bereit, Dich ein wenig anzupassen und einzuordnen. Ein bisschen habe ich das Gefühl, dass Du ein wenig wählerisch bist ("ich bin anspruchsvoll") und bequem ("ist ja zu kalt draußen"). So eine Haltung resultiert oft darin dass man zu Hause hockt und sich wundert, warum denn keiner bei einem klingelt und seine Aufwartung macht.

Auf die Art wird es auch an der Uni nicht klappen. Ich hab z.B. mal eine arrogante Haltung gegen Schlager-Musik gehabt. Das war für mich auch bloß Proleten-Gegröle - bis ich nette Menschen kennengelernt habe und mit denen Montag Abends immer im Schlager-Keller gehockt bin. Ich hör auch noch andere Sachen und ich mag bestimmte Schlagersänger immer noch nicht, aber ich hab mich wo ich da war immer fantastisch amüsiert.

Also beweg Dich auch mal ein bisschen mehr nach vorn und auch auf den Boden der Tatsachen!

Viel Glück!