Problem von Christine - 20 Jahre

Warum will keiner mit mir befreundet sein?

Ich habe vor fast zwei Jahren meine beste Freundin verloren und seitdem wahnsinnige Probleme, neue Freundschaften aufzubauen. Ich habe letztes Jahr Abi gemacht und somit leider auch die meisten oberflächlichen Freundschaften, die ich noch so hatte, aus den Augen verloren. Ich weiß, dass es nicht einfach ist, Freundschaften zu knüpfen. Es ist aber vor allem total deprimierend, wenn man versucht und versucht, sich total Mühe gibt, und am Ende dann doch irgendwie wieder abgewiesen wird. Ich weiß nicht, was ich machen, soll ,wie ich sein soll, damit jemand mit mir eng befreundet sein will. Irgendwie habe ich das Gefühl, keiner will mich als Freundin haben...
Mein Freund unterstellt mir, ich würde mir nicht genug Mühe geben, aber der hat ja auch gut reden, der hat ja genug Freunde. Vielleicht sind meine Ansprüche auch einfach zu hoch, aber ich finde, eine Freundschaft sollte schon auf bestimmten Werten augebaut sein wie Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Respekt. Das ist ja wohl nicht zu viel verlangt, oder? Ich möchte ja auch nicht nur irgendeine Freundin haben. Ich sehne mich so nach einer echten Freundin, mit der ich gemeinsam lachen, weinen und quatsch machen kann. Ich beneide alle die, die Freunde haben und bin schon langsam am verzweifeln. Ich "suche" schon seit fast zwei Jahren und hatte schon mehrere Versuche, neue Freundschaften aufzubauen oder alte wieder aufzufrischen. Aber ich wurde immer enttäuscht. Mir wurde immer irgendwie zu verstehen gegeben, dass sie nicht so Interesse an einer Freundschaft haben wie ich. Was mache ich nur falsch???? Wie finde ich endlich eine Freundin?

Conny Anwort von Conny

Hallo liebe Christine!

Dein Wunsch ist verständlich; nichts geht über eine richtige Freundschaft, mit der man durch dick und dünn geht. Und Deine Ansprüche sind auch nicht zu hoch. Nein, Du hast vollkommen recht. Allerdings sind Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Respekt Sachen, die erst im Laufe der Zeit entstehen oder sich herausstellen. Darum ist es auch ein so wunder Punkt in manchen Freundschaften. Man muß sich nämlich erst öffnen und läuft somit Gefahr, enttäuscht zu werden. Bei Dir habe ich den Eindruck, daß Du so verzweifelt nach einer Freundin suchst, daß du klammerst. Natürlich unbewußt. Eine Freundschaft baut sich langsam und über Jahre auf. Das kommt nicht von heute auf morgen und ist plötzlich vorhanden. Eine Freundschaft hat auch viele Höhen und Tiefen. Denn sie ist auch nur wie eine Liebesbeziehung, nur auf einer anderen Ebene.
Vielleicht hast du die Mädels, die Dich eigentlich mochten verschreckt mit Deiner (ungewollten) Anhänglichkeit.
Ich persönlich würde auch das Weite suchen, wenn mir eine Frau nach wenigen Wochen oder Monaten des Kennens förmlich die Bude einrennt.
Ich meine das nicht böse also bekomm das nicht in den falschen Hals.
Wenn Du wieder ein Mädel oder eine nette Frau kennenlernst, die für Dich vom ersten Hinsehen her eine Freundin werden könnte, dann geh die Sache ganz langsam an. Denn auch Du läufst Gefahr enttäuscht zu werden, wenn du Dich ZU schnell öffnest und Dich komplett offenbarst.
Lerne sie erst nach und nach kennen, verabredet euch, quatscht und lästert, so wie es sich für ne Frauenfreundschaft gehört.
Aber gib ihr auch Freiraum und Luft. Das ist ganz wichtig. Wenn sie Dich dann auch mag, wird sie sich schon melden. Wenn also du das letzte Mal angerufen hast, dann verbleibe so mit ihr, daß sie das nächste mal dran ist usw. Du wirst sehen, dann klappt das auch. Du klingst schließlich wie jemand, auf den man sich verlassen kann und der für einen da wäre, wenn man Not hat. Gib der anderen die Zeit, das von allein zu erkennen.
Viel Glück und Geduld, denn die braucht man dafür.