Problem von Anonym - 36 Jahre

Teenager

Hallo

Ich habe ein Problem mit einem pubertierendem Teenager (14)
und zwar, er macht einfach uns das Leben zur Hölle.

Kurze Beschreibung:
Ich 36 Jahre lebe seit 5 Jahren mit einer Frau zusammen34 Jahre
die das Kind in die Ehe mit einbrachte.
Ich bin einfach verzweifelt.
Der 14 jährige macht einfach was er will, ist provozierend gegen uns beide,
macht eventuell illegale Sachen auf dem PC und wenn man ihn zur Rede stellt
braust er regelrecht auf.Gestern ist mir die Hand ausgerutscht,(was ich normal nicht mache) es tut mir ja leid aber wir wissen einfach nicht mehr weiter wie das zusammen leben funktionieren soll.

Anwort von Michaela

Hallo,

es kann passieren, dass Teenager während der Pubertät regelrecht "durchdrehen", wenn sie feststellen, dass sie einen eigenen Willen haben, der was ganz anderes will als die Eltern. Diese zweite "Trotzphase" ist hart für beide Seiten, weil man es jetzt nicht mehr mit einem brüllenden Kleinkind zu tun hat, sondern mit einem fast Erwachsenen. (Der Grund für diese zweite Phase scheint das nochmalige Wachstum des Gehirns zu sein, bei dem sich die Stirn- und Schläfenlappen vergrößern - aber das nur am Rande.)

Wenn ihr gar nicht mehr mit dem Jungen zurecht kommt, hilft vielleicht der Weg zu einer Erziehungsberatung. Dorthin könnt ihr auch alleine gehen und euch Tipps holen. Denn wenn der Junge illegale Dinge macht, tragt ihr trotzdem noch die Verantwortung dafür - und das gilt es auf alle Fälle zu verhindern! Der Start ins Erwachsensein ist um so schwerer, wenn man schon mal straffällig geworden ist, man hört es ja nicht zuletzt in den Medien.

Klar, man fragt sich, ob das wirklich nötig ist, einen Fremden einzuweihen? Manchmal schon. Das kann eine einmalige Sache sein, die sofort eine Lösung bringt, es kann aber auch mal mehrere Gespräche geben, bis ihr wisst, wie es weitergehen soll. Hier geht es um Hilfe, nicht darum, einer "Risikogruppe" zugeordnet zu werden (das passiert später, wenn gar nichts unternommen wird).
Diese Beratungen findet man entweder bei karitativen Vereinen (Caritas, Diakonie, Kirchen usw.), bei Elternselbsthilfegruppen (Aushänge, Telefonbuch), oder beim Jugendamt.

Sollte das fehlschlagen, ist vielleicht für eine begrenzte Zeit psychologische Unterstützung für den Jungen nötig. Das heißt nicht, dass er "für immer verrückt" ist. Es gibt in der Pubertät Phasen, die Unterstützung brauchen, idR aber wieder verschwinden, sobald ein gewisses Alter erreicht wurde (zwischen 18-20 Jahren), wenn keine andere "Ursache" vorliegt als die Pubertät (wenn man das jetzt mal so ausdrücken möchte).

Versucht es, es kann nichts mehr schiefgehen! Und schreibt uns, wie es weitergegangen ist!

Viele Grüße,

Michaela