Problem von Anonym - 18 Jahre

Ich komme nicht mehr weiter (6)

http://mein-kummerkasten.de/42610/Ich-komme-nicht-mehr-weiter-5.html

Hallo,

ich bins mal wieder! Ich war mittlerweile bei meinem Frauenarzt, habe Tabletten bekommen und nun meine Tage wieder gehabt. Woran das gelegen haben kann, weiß ich immer noch nicht. Ich habe nächste Woche mal wieder einen Termin, da frag ich einfach mal nach.

Ich war auch bei der Psychotherapeutin. Sie ist nett und versteht meines Erachtens nach etwas von ihrem Gebiet, was auch so sein sollte, schließlich hat sie es studiert.
Sie sagte sie will mit mir nach dem Problem suchen, was mich aus der Bahn geworfen hat und könne sich da schon etwas vorstellen, worüber ich aber noch nicht genug erzählt hätte (da weiß die gute Frau schon mehr als ich).

Letzten Mittwoch, morgens um halb 2, erreichte mich eine SMS einer sehr guten Freundin: "Mein Vater ist gerade gestorben.". Schock! Ich habe zurückgetextet und kurz darauf rief sie mich an. Ich habe da noch gar nicht verstanden, was passiert ist, da sie völlig fertig war und ins Telefon geschluchzt hat. Habe mich dann noch mit ihr getroffen. Ihr Vater hatte einen Herzinfakt und ist von einer Sekunde auf die andere gestorben, völlig ohne irgendeinen Hinweis.
Übermorgen (Montag) ist die Beerdigung, zu der ich sie begleiten werde (ich habe eine Beurlaubung dazu erhalten). Ich weiß ja durch den Tod meines Cousins wie schmerzhaft es ist, jemanden so schnell zu verlieren, aber ein Vater ist doch etwas ganz anderes als ein Cousin.
Ich komme mir so hilflos vor. Ich würde ihr so gerne all den Schmerz nehmen, aber ich kann es nicht.

So, jetz hab ich euch wieder die Ohren (bzw. die Augen) vollgeschrieben. Musste mal raus. Ständig stirbt irgendjemand um mich herum oder versucht es, hört das irgendwann auf?

Laut Ärztin habe ich vielleicht eine Depression, was auch durch die meiner Mutter wahrscheinlicher wird. Sie sagte: "Da müssen wir mal gucken, in wieweit du da auch was abbekommen hast!".
Anfang Mai ist der nächste Termin.

Außerdem habe ich nun meinen ersten sichtbaren Ritz am Handgelenk. Ich such mir immernoch eine Ausrede für meine Eltern aus.

Danke fürs "Zulesen",

Viele , ganz liebe Grüße, ihr macht das hier toll!

Anwort von Michaela

Hallo,

ich hatte eine Weile die Sorge, dass der Kontakt abgerissen ist, aber jetzt bin ich wieder beruhigt :-)

Super, dass du jetzt schon ein paar Wege erledigen konntest, vor allem, was den Frauenarzt angeht. Und noch viel besser ist es, dass du eine gute Psychologin gefunden hast! Das ist Gold wert und wird dich ein ganzes Stück weiterbringen!
Was die Depression angeht, kann ich mir das gut vorstellen. Man lernt ja nicht nur die guten Sachen von seinen Eltern, sondern auch die weniger guten, und dazu gehört auch das Verhalten, das Krankheiten auslösen kann. Und das mit dem Ritzen - bitte sei vorsichtig. Die beste Psychologin nützt dir nichts, wenn du vorher verblutet bist.

Es tut mir leid, dass dich der Tod des Vaters deiner Freundin so sehr mitnimmt. Vor zwei Wochen wurde eine Tante meines Mannes beerdigt, und ich stand auch ziemlich hilflos daneben. Was sagt man? Was soll man tun? Es gibt eigentlich nichts, was hilft, außer man ist einfach da. Ich denke, dass deine Freundin das annehmen kann und auch nicht mehr erwartet. Es ist sehr viel, dass du sie begleitest! Gibt es einen schöneres Freundschaftsdienst?

Ich hoffe, dass es trotz allem für dich ein wenig besser weitergeht. Du kannst uns ja bei Gelegenheit wissen lassen, wie es dir in der Zwischenzeit ergangen ist!

Viele liebe Grüße,

Michaela