Problem von Anonym - 24 Jahre

völliges Chaos

BITTE HELFT MIR!


Tja, wo soll ich anfangen?

Ich hatte mit 19 meinen ersten Freund. Anfangs habe ich ihn weggestoßen, weil ich aus irgendwelchen Gründen das Gefühl hatte, er wäre nicht der Richtige. Als ich dann einige Wochen später hörte, daß er zu einem anderen Mädchen fahren würde, um mit ihr zu schlafen, habe ich schnell mitbekommen, daß mir doch was an ihm liegt und habe mich auf ihn eingelassen. Unsere Beziehung war ab da wunderschön und wir waren 3 ? Jahre zusammen. Anfangs hatten wir eine Fernbeziehung und haben uns nur am Wochenende gesehen. Jedes Mal wenn wir uns gesehen haben, waren wir das verliebteste Pärchen überhaupt. Alle sagten das. Das ging dann ca. 2 Jahre so. Dann ist er zu mir gezogen, wir haben uns eine gemeinsame Wohnung gesucht und waren froh, endlich jede Minute miteinander genießen zu können. Wir haben alles zusammen gemacht, aber den Fehler gemacht, uns keine Freiräume mehr zu geben. Nachdem wir ein halbes Jahr zusammen gewohnt haben, hatte mein Ex-Schwager mit meiner Schwester von heut auf morgen nach 6 Jahren Schluß gemacht. Ab diesem Zeitpunkt fing ich an darüber nachzudenken, ob Liebe jemals vergeht und ob ich überhaupt meinen Freund liebe. Ich hab das dann immer vor mir her geschoben, denn ich konnte mir die Frage nicht mehr richtig beantworten. Ca. 5 Monate später fing es dann an. Ich habe mir ständig diese Frage gestellt, bin aus dem Denken nicht mehr herausgekommen. Habe auf alle möglichen Sachen geachtet, nur um irgendwie herauszubekommen, ob ich ihn noch liebe. Hatte Bauchschmerzen. Habe kaum gegessen. Hätte nur heulen können, weil ich nicht wußte, ob ich ihn liebe oder nicht. Ich war dann nahezu am Ende, als hätte ich Depressionen. Alles war dunkel und trist und soo traurig. Ich bin dann für ca. 1 Woche zu meinen Eltern gezogen. Dort ging es mir dann allmählich wieder besser, wußte aber, daß ich mit ihm zusammenbleiben will. Bin also wieder zu ihm gezogen. Kurze Zeit später fing das dann wieder an. Ich habe während der ganzen Zeit viel mit ihm geredet, aber er konnte mir nicht helfen. Ich war nahe dran durchzudrehen. Ich hatte ständig das Gefühl hinter mir würde sich ein großes schwarzes Loch auftun und ich würde jeden Moment reinfallen. Ich bin dann wieder zu meinen Eltern gezogen. Diese Zeit war sehr schwer für uns. Ich hatte dann irgendwann die Idee, man könne ja wieder auseinander ziehen, jeder hätte seine eigene Wohnung und dann würde das schon gehen. Ich hab mir also immer wieder Hoffnungen gemacht. Leider konnte er dann nicht mehr. Seine Liebe war weg. Ich habe zuviel von ihm verlangt. 5 Monate lang wollte ich ihn zurück. Ich war traurig, daß er mich ablehnte. Ich wollte ihn wieder. Einen Tag bevor ich dann nach den 5 Monaten in den Urlaub fliegen wollte, war ich bei ihm, ihm gings schlecht wegen Arbeitslosigkeit u. a. Und irgendwie da merkte er, daß er anscheinend noch Gefühle für mich hatte. Als ich dann zurückkam, waren wir wieder zusammen. Ich fühlte mich ein wenig überrannt, aber doch glücklich. Wir trafen uns dann nur ab und zu, unternahmen etwas. Es war auch schön, trotzdem wars irgendwie anders und meine mich quälende Frage belästigte mich wieder. Wir merkten irgendwie, daß es keinen Sinn macht, trennten uns wieder. So richtig mit ihm abschließen konnte ich dann erst, als er seine jetzige Freundin kennenlernte. Nach ihm war ich also fast 2 Jahre single. Das erste Jahr, wie gesagt, hing ich noch an ihm und wollte ihn zurück. An Sylvester hab ich dann mit ihm abgeschlossen, habe mir gesagt, daß es keinen Sinn mehr mache, da noch irgendwelche Hoffnungen reinzusetzen. Und jetzt weiß ich auch, daß ich nicht mehr mit ihm zusammen sein will. Im Nachhinein würde ich sagen, uns hat die Enge kaputt gemacht und aufgehört zu lieben habe ich ihn erst, an jenem Neujahrsmorgen. Er war ab dem Tag aus meinem Herzen verschwunden.

Ab dann gings mir gut. Ich hatte keine Verpflichtungen, war gut drauf, hab mich über winzig kleine Sachen, wie z. B. ein Fleckchen grüne Wiese, wie ein Pfannekuchen gefreut und hab auch viele nette Typen kennen gelernt. Bei keinem passierte aber was. Sicher, ich hab mich mal verknallt, die Liebe wurde nicht erwidert und dann war die Verknalltheit wieder weg und es kamen andere Typen. Es kamen auch Typen die mir wichtig waren, wo ich aber wußte, daß ich keine Liebe für sie empfinde und keine Beziehung mit ihnen haben wollte. Bis mir dann auf unserem Oktoberfest ein Typ seine Nummer gab. Anfangs hat er mir nicht so gefallen, er war nicht mein Typ und außerdem auch noch 5 Jahre jünger als ich. Er war aber immer irgendwie
präsent für mich, er schickte mir viele lustige SMS und er wurde mir irgendwie wichtig. Wir trafen uns einige Male und er war der erste seit langen, bei dem ich mein Herz mal wieder zu spüren bekam. Ich habe mich auf ihn eingelassen. Es war auch wirklich schön mit ihm. Ich habe ihn sehr lieb gewonnen und konnte manchmal gar nicht fassen, daß er jetzt wirklich da war. Er ist fast genauso wie mein damaliger Freund, hat nur noch einige Sachen mehr, die mir besser an ihm gefallen, als bei meinem Ex-Freund. Nach ca. 1 Monat hab ich dann auf einmal wieder so eine Phase bekommen. Ich hatte auf einmal wahnsinnige Angst, ihn nicht genauso lieben zu können, wie er mich liebte bzw. Angst ihm nicht das zurückgeben zu können, was er mir gab. Ständig wollte ich ihn auch darauf vorbereiten, daß irgendwann mal Schluß sein könnte, wahrscheinlich, weil ich in meiner ersten Beziehung nie daran gedacht hatte, daß es ja auch mal vorbei sein kann und es dann wahnsinnig weh tut. Dann wußte ich einfach nicht was ich wollte, wußte nicht, ob ich ihn liebe, obwohl man nach so kurzer Zeit ja noch nicht mal von Liebe sprechen kann, ob ich mit ihm zusammen sein will und vor allem, ob ich ihm überhaupt soviel Liebe geben kann, wie er sie mir gibt. Hab mich dann zurückgezogen, hab ihm gesagt, daß ich diese Phase schon mal hatte und diese nie wieder haben wollte. In der Zwischenzeit habe ich mich mit meinem Ex-Freund getroffen (wir sind jetzt gut befreundet), weil ich von ihm wissen wollte, ob er das Gefühl hatte, das ich ihn in der Zeit, wo wir zusammen waren, überhaupt geliebt habe. Ich wußte es einfach nicht. Er war auf jeden Fall der Meinung und bestätigte mir, daß ich ihn geliebt hatte. 2 Tage hab ich dann gebraucht, dann bin ich zu meinem jetzigen (Freund, Ex-Freund, wie auch immer) gefahren und alles war wieder schön. Wir haben dann viel zusammen unternommen bzw. viel zusammengehangen. Es war auch schön, aber irgendwann wurde es mir dann wieder zuviel. Wir haben uns auch oft darüber unterhalten, daß uns diese extreme Nähe nicht gut tut und wir wirklich uns unseren Freiraum lassen müßten, aber irgendwie haben wir trotzdem ständig zusammengehangen. Er war ständig bei mir, immer in meiner Wohnung und schon kamen ständig wieder diese Fragen, liebe ich ihn, liebe ich ihn nicht, kann ich ihm das geben, was er mir gibt usw. Und selbst wenn er nicht da war, wir also gesagt haben, ok, heut sehen wir uns mal nicht, habe ich mich nicht wohl gefühlt, denn ständig hatte ich die Frage im Kopf, warum willst du jetzt nicht, das er bei dir ist? Er will doch auch bei dir sein. Er liebt dich anscheinend, liebst du ihn denn nicht? Ich habe dann wieder angefangen, auf jeden kleinen Kram zu achten, um herauszubekommen, ob ich ihn liebe, wie z. B. ob ich auf sein Foto kucke, welches an meinem Kühlschrank hängt, wenn ich zu meinem Kühlschrank gehe. Wenn ich das nicht getan habe, hat sich kurz danach mein Herz zusammen gezogen und ich hatte das Gefühl, daß ich ihn nicht liebe. Oder, ob und wie oft ich ihn streichle, wenn er bei mir ist, ob ich ihn küssen will, ob ich seine Nähe ertrage, ob ich ihn hässlich finde (was nicht so ist), ob ich ihn eklig finde (ist auch nicht so), ob ich ihn essen sehen kann, ob ich mich an alles erinnern kann, was er mir erzählt hat, usw. (also schon völlig paranoid). War dies alles irgendwie nicht so, hatte ich das Gefühl ihn nicht zu lieben. Das eine mal waren wir bowlen, mit meiner Familie. Er war mit dem bowlen immer kurz nach mir dran. Ich wollte mit meiner Schwester zum DJ gehen, deswegen sind wir nachdem ich fertig gebowlt hatte, gleich los. Und auf einmal hat sich mein Herz wieder zusammengezogen und ich hatte das Gefühl ihn nicht zu lieben, nur weil ich nicht darauf geachtet hatte, wie er gebowlt hat. Ich konnte einfach nichts mehr genießen. Ich hätte ständig nur heulen können. Mir gings absolut nicht gut, fast genauso wie damals. Wir haben es dann nach einigen Malen hin und her beendet. Es wurde irgendwie nicht besser. Er verstand und versteht mich nicht, ist ja klar, wie soll er mich verstehen, wenn ich mich selbst nicht verstehe. Ich möchte so gern wieder glücklich mit ihm sein.

Es ist ganz komisch, obwohl ich ja diejenige bin, die es sozusagen beendet hat, geht es mir wahrscheinlich genauso wie es ihm geht. Wenn draußen die Sonne scheint und ich denke, jaa, das wird schon noch mal was, geht?s mir gut. Wenn mich dann meine Hoffnung aber wieder verläßt, weil ja alles schon mal so geendet hat, habe ich von einer Minute auf die andere zu nix mehr Lust, könnte heulen, mich in meinem Bett verkriechen und denke sogar manchmal daran, einfach ALLES zu beenden. Ich bin zur Zeit vollkommen verwirrt.

Ich habe mich wahrscheinlich schon mit 1000 Leuten darüber unterhalten und jeder sagt, ich solle doch einfach genießen was ich habe und mir nicht so viele Gedanken über alles machen. Aber ich kann einfach nicht. Jetzt wo wir getrennt sind, geht?s mir genauso, ich komme nicht auf einen Punkt. Manchmal denke ich, es wird wieder, bin froh, freu mich und denke, irgendwann wird der Punkt kommen, an dem ich 100 % sagen kann, das wir wieder zusammen sein können und von einer Minute auf die andere, denke ich, das es sowieso genauso enden wird wie bei meinem Ex-Freund, jegliche Hoffnung ist verflogen und ich könnte nur noch heulen.

Habe schon einige Male darüber nachgedacht, mich einfach ins kalte Wasser fallen zu lassen, aber mich hindert schon der Gedanke daran, daß dieses Gefühl und die Denkereien wieder kommen könnten. Außerdem will ich ihm nicht noch einmal soo wehtun.

Bin ständig am Hin und Her überlegen. Ich habe Angst, daß er mich irgendwann für das alles hassen wird. Ich habe Angst ihn zu verlieren. Als platonischen Freund könnt ich mir ihn auch nicht vorstellen (ich meine besser als gar nichts, aber ich könnt nicht ertragen, wenn er mich wie eine unter vielen behandelt). Er ist jetzt schon mächtig wütend, traurig und verletzt. Ich muß mich bald Für oder Gegen ihn entscheiden. Ich setz mich selber schon völlig unter Druck und habe das Gefühl, nie den richtigen Weg zu finden. Manchmal fehlt er mir wahnsinnig, vor allem sein Lachen und das er mich zum Lachen bringt. Ab und zu telefonieren wir, meistens ist es sehr schön seine Stimme zu hören, nur manchmal streiten wir auch, weil er mich natürlich nicht versteht. Ich will mit ihm zusammen sein, kann aber aus irgendwelchen Gründen nicht. Er ist total am Ende. Ich sag ihm schon immer, daß es nichts mehr wird, nur damit er mit abschließen kann, auch wenn ich mir überhaupt nicht sicher bin, ob ich das will.

Was soll ich nur tun? Habt ihr irgendeinen Tipp für mich?

Falls Euch Auszüge aus diesem Text bekannt vorkommen, kann das durchaus sein, ich hab schon ein paar mal geschrieben, mir jetzt aber gedacht, ich sollte mal die ganze Geschichte erzählen, um eine etwas genauere Einschätzung von Euch zu bekommen.

Vielen Dank schon mal im Voraus!!

Anwort von Sabine

Hallo!

Ja, ehrlich gesagt, kam mir der Text bekannt vor. Wahrscheinlich liegt es aber auch daran, dass ich diese Art von Mails oft lese. Vielleicht war auch Deine schon dabei.
Es klingt, als suchst Du eine Art Garantieschein für eine Beziehung. Sorry, aber diesen Schein gibt es nicht. Bestimmt hätten ihn viele gerne und eine Sicherheit für oder bis zum Lebensende. Es gibt keine Garantie auf die Liebe und die Beziehung. Glaube mir, wenn es eine geben wüde, ich würde mit Sicherheit auch in der Schlange stehen um einen zu bekommen. Ja, auch ich habe eine Menge erlebt, was die Männerwelt betrifft und mir auch schon oft ählniche Gedanken gemacht, wie Du es getan hast.
Vergiss bitte nie, dass Du wichtig bist und Dinge tun solltest, die Dich glücklich machen. Dein Leben und Deine Freuden in Deinem Leben nicht vergessen, wenn Du eine Beziehung eingehst. Eine Beziehung ist was schönes und kann viel Freude machen, wenn sie voller Gefühle steckt. Deine Freunde haben ganz Recht. Genieße die Momente, Stunden, Tage und alles, was sich mit Deinem Partner ergibt. Geht es Deinem Partner gut, geht es Dir gut und umgekehrt genauso und deswegen passt man ja auch aufeinander auf in einer Beziehung. Es spiegelt sich alles wieder im Licht der Liebe.
Teibst Du eigentlich Sport oder kommst Du sonst einem Hobby nach? Hast Du einen Ausgleich zu Deinem Alltag? Ich finde, dass das wichtig ist. In erster Linie solltest Du nämlich auf Deinen Beinen stehen und Deinen Partner an Deinem Leben teilhaben lassen. Du solltest Deine Interessen und Dein Leben vielleicht nicht zurückstellen, wenn es um eine Beziehung geht. Eine Auszeit zu nehmen, wenn man sihc mal nicht so gut fühlt, ist völlig ok, aber man sollte dann auch so ehrlich sein, wenn man jemanden vermisst, es ihm auch zu sagen.
Ich kann Dir Deine Gedanken und Sorgen nicht nehmen. Auch mir sagte mal ein guter Freund "denke nicht soviel und genieße lieber". Anfangs war ich sauer, aber er hatte recht. Ich denke nicht mehr soviel. Ich denke an mich und was mir gut tut. Bin ich glücklich, ist mein Partner glücklich und es läuft super.
Vielleicht und ich hoffe, konnte ich Dir ein wenig weiterhelfen.

Lieben Gruß

P.S.: Warum solltest Du ihn verlieren, wenn er Dich doch so sehr liebt. Wenn Du nicht gehst, wird er gewiss auch nicht gehen, wenn er Dich liebt. Ob er Dich liebt, wirst Du ihm vertrauen müssen, was seine Gefühle und Worte angeht. Vertrauen ist eine wichtige Basis in einer Beziehung und manche brauchen ihre Zeit um diese Basis bzw. Ebene aufzubauen.