Problem von Sabrina - 23 Jahre

Psychische Probleme und meinem Freund die Wahrheit gesagt

Hallo ihr!


Hoffe, ihr findet die Zeit, mir bei meinem Problem zu helfen: Also, es ist so, dass ich an einer sogenannte mittleren Depression, Sozialphobie und Angstattacken leide. Das macht mir allein ja eh schon genug zu schaffen und ich habe immer mehr das Gefühl, meinen Freunden damit auf den Keks zu gehen.

Nun habe ich seit einigen Wochen einen festen Freund. Er ist super lieb und bedeutet mir wahnsinnig viel. Doch leider war er bei einer meiner Angstattacken dabei, musste das also hautnah miterleben, obwohl ich mich echt zusammen gerissen habe, ihm zu liebe. Jetzt habe ich Angst, dass ihm das zu viel wird, er Mitleid hat oder nur mit mir zusammen bleibt, weil er sonst Angst hat, ich würde mir etwas antun. Natürlich sagt er "Nein, nein." wenn ich ihn darauf anspreche, aber so ganz bin ich nicht davon überzeugt. Er meldet sich auch weniger, braucht länger, bis er auf mails antwortet, sieht mich nicht mehr so verliebt an und überhaupt...

Was soll ich denn nur tun? Ich glaube, dass es ihm unangenehm ist, wenn ich mit ihm darüber spreche. Natürlich tue ich ihm Leid, aber das reicht einfach nicht. Ich kann doch auch nichts dafür und jetzt leide ich für etwas, wofür ich nichts kann, dabei tu ich eh schon alles, was nur geht. Therapie, Pillen - alles.
Was soll ich nur tun? Was, wenn er mich deswegen nicht mehr haben will?

LG

Eure Sabrina

Vanessa Anwort von Vanessa

Liebe Sabrina,

ich denke, es war genau richtig, dass du deinem Freund die Wahrheit gesagt hast - wahrscheinlich hätte er es eh irgenwie anders mitbekommen. Jetzt weiß er davon und du hast Angst, dass er dich deswegen weniger lieben könnte.
Geht es in der Liebe nicht darum, jemanden so anzunehmen, wie er ist, mit seinen Licht- und Schattenseiten? Ich glaube nicht, dass dein Freund dich einfach laufen lassen wird, nur weil du deine Krankheiten mit dir trägst. Und, wenn? Was wäre seine Liebe dann wert? Es macht dich doch nicht weniger liebenswerter, nur weil du eine psychische Krankheit hast. Und du tust ja auch was dagegen.

Lass ruhig deine Ängste gehen, denn die Ängste davor, dass er es schlimm finden könnte, sind wahrscheinlich schlimmer als die realität. verstehst du, was ich meine? Du siehst im Moment alles durch die Brille der Angst und jedes kleine Zeichen deutest du so, als wenn er sich wegen deiner Depression von dir abwendet. Doch das brauchst du nicht. In der ersten Zeit einer Beziehung schaut man sowieso erst einmal, ob man zusammenpasst und wie es klappt, zusammen zu sein. Ich denke, das ist bei ihm wie bei dir ein ganz normaler Prozess. Vertraue ihm, bei dem, was er sagt.

Du kannst ja auch noch mal mit deinem Therapeuten darüber reden und ihm deine Sorgen schildern. Er/Sie kennt dich besser und kann dir vielleicht ein Stück weiter helfen, als ich es kann.

Generell würde ich dir aber sagen: Mach dich nicht verrückt sondern genieße die Zeit mit deinem Schatz und genieße den Augenblick, anstatt Angst vor dem nächsten zu haben!

Alles, alles Liebe!