Problem von Anonym - 21 Jahre

Schizo oder Paranoid?

Ich weiss nicht wo ich anfangen soll. Am besten so. vor fast 3 Jahren hat mein Stiefvater meine Mutter mit einem aufgesetztem Kopfschuss erschossen.
Ich glaube hier war der Punkt der umorientierung in mir.
Vorher wurde ich genauso wie meine Geschwister und meine Mutter von diesem Mann geschlagen. Ich war, da ich der älteste von uns bin meist derjenige der sich vor die anderen stellte um sie zu schützen.
Irgendwann kam dann der oben erwähnte Punkt, der tot derjenigen Frau die mir mein Leben schenkte. Zwar kann ich behaupten, dass ich sehr viel unterstützung erhielt von allen Seiten, jedoch in mir brodelt es seither.
Ich wache nachts auf mit dem Gedanken einer Person den Kopf abzuschlagen oder wache auf und weiss das ich geträumt hab da ich schweissnass bin. Nur eben dann nicht mehr was.
Unteranderem bekomme ich ein seltsames Gefühl in der Magengegend und im Kopf sobald sich bei mir extreme Stresssituationen auftuen.
Ich kann mich nicht mehr wirklich konzentrieren was sich auch auf meine Ausbildung auswirkt. Habe manchmal das Gefühl das mir jemand die Kehle zuschnürrt und bin verschlossen gegenüber der Frau die mir am meisten bedeutet. Ich kann nicht sagen das ich aggressiv bin aber durch die manchmal aufkommenden Angstanfälle verliere ich jegliches Gefühl.
Es kam auch schon vor das ich Abends allein im Bett lag mit dem Gedanken mir das Leben zu nehmen, da ich darin keinen wirklichen Sinn mehr sah, wurde jedoch immer wieder von dem Gedanken zurückgeholt meinen Geschwistern zur Seite stehen zu müssen. Ich glaub wenn diese beiden nicht wären, wäre ich auch nicht mehr.
VIelleicht könnt Ihr mir helfen, sagen was ich tun könnte oder in welcher Situation (Gefühlslage) ich mich befinde. Ich kann dies nicht mehr zuordnen und glaub das wenn ich weiter an manchen Gedanken festhalte ich nicht weiß was in der Zukunft mit mir geschehen wird.
Kann es sein das ich unter einem Trauma leide das zusammen mit Schizophrenie oder Paranoides denken ein ganzes ergibt?
Bitte sagt mir Bescheid so schnell es geht.
Danke

Anwort von Susi

Hallo Du!
Es tut mir so leid, dass Du den gewaltsamen Tod Deiner Mutter verarbeiten musst. Es ist wirklich arg schlimm, was Du schon alles erleiden musstest. Du hast ein schweres Trauma erlitten und es ist absolut kein Wunder, dass Du das jetzt erst langsam unterbewusst verarbeitest. Du träumst schreckliche Sachen das ist ein eindeutiges Zeichen, dass Deine Seele nach Hilfe ruft! Geh bitte unbedingt zu einem Psychologen, um das Erlebte zu verarbeiten.
Im Anhang meiner Antwort habe ich die Beschreibung von Schizophrenie und Paranoia reinkopiert. Ich denke nicht, dass Du schizophren bist. Aber Du brauchst unbedingt professionelle Hilfe, hole sie Dir bitte!

Ganz liebe Grüße und alles Gute!
Susi

Hier die Beschreibungen:
Schizophrenie ist eine tief greifende psychiatrische Erkrankung (Nervenkrankheit, Psychose), die Veränderungen der Gedanken, der Wahrnehmung und des Verhaltens auslöst. Schizophreniekranke sind zeitweise nicht in der Lage, zwischen der Wirklichkeit und den eigenen Vorstellungen zu unterscheiden. Schizophrene Patienten glauben jedoch nicht, eine andere oder mehrere andere Personen zu sein (multiple Persönlichkeitsstörung), wie das etwa in der Geschichte von Dr. Jekyll und Mr. Hyde der Fall ist. Die Erkrankung gehört zu den endogenen Psychosen, das heißt, die Krankheit entsteht anlagebedingt.

Paranoia: systematischer Wahn bei Schizophrenen. Am häufigsten bei der danach benannten Paranoiden Schizophrenie. Es kommt zu ausgefeilten Wahngebäuden mit einem komplexen und differenzierten Verfolgungswahn, Größenwahn und Beziehungswahn, die man dem betroffenen Patienten nicht ausreden kann. Diese fühlen sich z.B. in ihrer Wohnung ausspioniert, abgehorcht und von anderen heimlich beobachtet. Aus nebensächlichern Zufällen, etwa einem vor ihrer Haustür auf der Straße liegenden Zigarettenstummel, leiten sie die Richtigkeit ihrer Vorstellungen ab. Paranoider Wahn kann mitunter auch durch Drogen ausgelöst werden (z.B. LSD, Amphetamine, Alkohol).

Unter
http://www.allesistanders.de/de/index.html
findest Du Kinder und Jugendliche aber auch Erwachsene, die trauern und sich gegenseitig stützen.