Lebenskrise, Selbstmord, keinen Halt im Leben
Hallo, ich hoffe Ihr könnt mir einen Rat geben, was ich machen soll. Ich hatte letztes Jahr im August einen Selbstmordversuch und wurde daraufhin in eine Psychiatrie eingewiesen und blieb dort 11 Wochen. Es ging mir in der Klinik gut, ich fühlte mich gut aufgehoben, aber als ich dann wieder nach Hause kam und wieder zur Arbeit musste, wusste ich, das alles so war, wie vor dem Selbstmordversuch. Ich habe diesen Selbstmordversuch unternommen, weil ich nicht mehr weiter wusste. Mein Vater hatte schon seit 8 Monaten nicht mehr mit mir geredet, weil er fand, das ich mich nicht genug anstrengen würde in der Ausbildung. Auch als ich in die Klinik kam sprach er kein einziges Wort mit mir, er besuchte mich nicht einmal. Desweiteren hatte ich ziemlich viel Stress auf der Arbeit. Ich habe eine Ausbildung zur Arzthelferin gemacht und man konnte meiner Kollegin nichts Recht machen, egal wie sehr man sich angestrengt hatte oder wie gut man seine Aufgaben erledigt hatte, sie war nie zu frieden und hatte immer was daran auszusetzen. Ich habe die Kolleginn, aus Angst vor ihrer Reaktion, nie darauf angesprochen und alles in mich reingefressen. Was noch zu dem Selbstmordversuch geführt hatte, war das ich kaum Freunde habe um genau zu sein nur eine Freundin und die hat mich hängen gelassen, als ich in die Klinik kam. Ich konnte mit niemandem über meine Probleme reden. Vor 3 Wochen habe ich die Ausbildung abgebrochen, weil ich nicht mehr konnte, ich hatte wieder Selbstmordgedanken und wollte einfach das es aufhört. Ich bin seit dem zu Hause, schreibe bewerbungen und es kommen nur Absagen! Ich frage mich was für einen Sinn hat mein Leben? Lohnt es sich noch weiter zu machen?
Bitte antwortet und helft mir, Danke Denise
Anwort von Carmen
Hallo liebe Denise,
JA - ja es lohnt sich immer.
Das Leben lohnt sich, und der Kampf um ein tolles Leben lohnt sich ebenfalls.
Auch wenn Du dies im moment nicht erkennen kannst.
Von der Familie enttäuscht, alleine gelassen und verletzt, ohne Freunde, ohne Arbeit und voll mit Selbstzweifel.
Selbstmordversuch, war Deine Antwort darauf, ein lauter Hilfeschrei der Deine Umgebung aufrütteln sollte. Und selbst da wurdest Du alleine gelassen.
Die Klinik bot Dir die Aufmerksamkeit die Du brauchtest und nun, wieder zu Hause fällt alles auf das alte Muster zurück.
Das ist doch Deine Situation, oder?
Genau aus dieser schmerzenden Situation kannst nur DU dich alleine wieder rausholen.
Sich selbst das Leben zu nehmen ist keine Lösung - das hast Du hoffentlich erkannt.
So wie ich dies empfinde, könntest Du millionenfach schreien und Dein Vater würde Dich nciht hören. Das gibt es - hart, jedoch gibt es das. Dir bleibt nur eines um nciht daran zu brechen. Akzeptieren, loslassen und auf Dich selbst konzentrieren.
Vielleicht ist ein ganz anderer Weg für Dich bestimmt.
Ich kenne Dich nicht, (doch ohne große Verwurzelung in Deiner Umgebung)doch hast schon mal darüber nachgedacht, armen Menschen zu helfen?
Ein Jahr Afrika in einer Hilfsorganisation - da würdest Du Leben lernen zu lieben. man kann sich auch heir in Dtl. angagieren um andere Lebenswege kennen zu lernen. Das würde Dir wieder Sinn geben. Oftmals darf man ein Praktikum mitanstreben und somit bekommst Du auch beruflich neuen Input.
Ich würde mir eine Listen schreiben.
Eine mit all Deinen Wünschen, die hängst an den Kühlschrank.
Eine mit all den Träumen, die hängst ins Badezimmer.
Eine mit Lebensnotwendigem ( was brauch ich unbedingt im Leben ) und eine mit den passenden Lösungen.
Als erstes allerdings würde ich eine Überlebensliste schreiben.
Das erste was ich darauf verfassen würde wäre:
-Ich weine nicht mehr
-Ich nehme mein Leben in die Hand
-Ich glaube an mich
-Ich werde nichts von meiner Familie erwarten
-Ich habe meinen eigenen Wert
- Ich habe ein Recht auf ein glückliches Leben
Zeit um über Dich, Deine Situation und Dein Leben nachzudenken hast Du ja. Gehe her und nütze sie auch. Der Weg liegt genau vor Dir. Hab Mut und geh ihn.
Keiner hat je behauptet, dass das Leben ein Bonbon ist. Es ist verdammt schwer da draußen glücklich zu werden, zufrieden mit sich selbst. Doch wer kämpft, sich durch kämpft, das Lächeln nicht verliert und dabei weiß, dass man es wert ist geliebt zu werden, dann wird man belohnt.
Sähe aus und ernte Deine eigene Früchte. Warte nicht darauf, dass Dir z.B. Dein Vater welche vorbei bringt. Das wird nicht geschehen. Nur wenn Du an Dich und Deine Wege glaubst, darauf vertraust und nicht in Selbstmitleid verfällst wird es Dir gelingen die Sicht klarer zu sehen und nach Lösungen zu suchen.
Erinner Dich an eins, immer wenn es um Dich dunkel wird:
Du bist es wert, zu leben zu lieben und glücklich zu sein. Sei Deines Glückes Schmid und mach was daraus.
Viel viel Glück carmen