Problem von Anonym - 15 Jahre

Zwangsstörung - Wie komm ich zum Therapeuten?

Hi.

Cool, dass ihr euch alles anhört und versucht, jedem zu helfen. Respekt.

Also zum Problem: Ich hab schon ein paar mal geschrieben, aber nie eine Antwort erhalten. Vielleicht klappts ja diesmal.
Ich leide unter Zwangsstörungen. Genauer gesagt Zwangshandlungen und -gedanken. mich nervt das alles ziemlich. das hab ich jetzt schon so 2 Jahre und bis vor ein paar Monaten bin ich gut damit zurecht gekommen. Nur leider wird das alles jetzt zu viel. Es häuft sich jeden Tag an, was ich mehr machen muss und so weiter. Schon wenn ich aufstehe muss mein Handy richtig daliegen, die Fransen meines Teppichs dürfen nicht durcheinander sein. Und wenn dann auch noch der Blumenstock schief steht, dreh ich eh durch. Dann folgen Wutausbrüche, ich bekomm zittrige Knie und muss mit den Augen blinzeln. Ich hab mal gelesen, man sollte als Erstes alles notieren, was man den ganzen Tag so "unnötiges" tut. Aber schon am Mittag waren es 53 Mal, dass ich irgendetwas sinnloses gemacht habe. Es sind so dumme Sachen dabei, wie z.B. die Tür drei Mal aufmachen, dann geh ich durch und dann schließe ich si wieder drei mal. Oder ich zähl die Schritte wenn ich irgendwo hingehe. Und wehe einer bringt mich durcheinander. Dann kann er was erleben und mir tut es schon dann wieder Leid, wenn ich noch nicht einmal mit der Rumschreierei fertig bin. Aber ich hab es irgendwie anders als die Anderen. Ich hab gelesen, solche Menschen sind oft psychisch instabil und haben manchmal Suizidgedanken. Mir geht es nicht so. Ich bin ziemlich selbstbewusst. Wehe aber, es funktioniert dann mal was nicht. Dann geht es wieder los, mit den Wutausbrüchen...
Ich will etwas dagegen machen. Ich denke, ein Therapeut wäre genau das Richtige, nur wie soll ich da hinkommen? Ich trau mich nicht, es meinen Eltern zu erzählen. Ich denke, sie würden es nicht ernst nehmen. Und ich bin auch nicht der Typ, der einfach ohne zu sagen warum, zum Doktor geht. Könnt ihr mir einen Tipp geben, wie ich es vielleicht schaffen könnte, mein Leben wieder in Ordnung zu bringen? Wäre sehr lieb von euch, wenn sich jemand drum kümmern würde.

lg

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Deinen Entschluss zu einem Therapeuten zu gehen kann ich nur begrüssen. Ich denke absolut, dass es das richtige für Dich ist.

Sprich mit Deinen Eltern. Erzähle ihnen, was Du uns geschrieben hast. Hast Du vielleicht den Zettel noch, auf dem Du mal alles notiert hast. Zeige ihnen den. Beschreibe ihnen Deinen Tag und welche Zwänge ihn Dir mehr oder minder diktieren. Vielleicht haben sie das eine oder andere auch schon wahrgenommen. Ich kann mir vorstellen, dass Dir so ein Gespräch nicht leicht fällt - aber Du kannst es schaffen. Vielleicht fragst Du mal, wann Deine Eltern Zeit für Dich haben. So zwischen Tür und Angel ist das schwer zu erklären.

Zu einer Therapie kommst Du über Deinen Hausarzt. Auch ihm wirst Du dann erzählen, wie es Dir geht, was Du tust, wie Du Dich fühlst usw. Auch hier kann Dir das Aufgeschriebene helfen, es deutlich zu machen. Alles weitere wird er dann in die Wege leiten (Anträge für die Krankenkasse usw.)

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Erfolg!
Dana