Mein Ex-Freund terrorisiert mich krankhaft
Hallo liebes KK-Team,
Ich weiß, dass ihr ziemlich viel zu tun habt, trotzdem hoffe ich auf eine schnelle Antwort - da ich nicht mehr weiter weiß?.
Ich bin von meinem Ex- Freund, mit dem ich zwei Jahre zusammen war, seit ungefähr einem Monat getrennt.
Ich habe mich in einen anderen Mann verliebt, davon wusste er jedoch Anfangs nichts.
Ich wusste schon damals, dass sich dadurch seine Reaktionen auf das Ende unserer Beziehung verschlimmern würde.
Nun steht er stundenlang vor meiner Haustür, terrorisiert mich und meine Freunde am Telefon, verfolgt mich morgens auf dem Arbeitsweg, wirft mir auf der Straße Gegenstände hinterher, schreibt Briefe, schickt Fotos und hat sogar schon einen gut geplanten jedoch gescheiterten Selbstmordversuch hinter sich gebracht.
Ich habe ihn immer wieder ausdrücklich darum gebeten, mich in Ruhe zu lassen, und habe auch seine Anrufe ignoriert.
Nachdem er jedoch aus dem Krankenhaus entlassen worden ist, habe ich versucht ein weiteres Mal mit ihm zu reden, danach dachte ich dass seine krankhafte Verfolgung ein Ende hat.
Es schien mir als wäre er zur Besinnung gekommen.
Doch am nächsten Tag erfuhr er nach gründlichen ?Nachforschungen? die Handynummer meines neuen Freundes, und rief ihn an.
Der wiederum wusste nichts von meinem Ex-Freund, und erzählte ihm glücklich von unserer jetzigen Beziehung.
Mein Ex-Freund drehte durch, drohte meinem Freund mit dem Tod und rief mich an.
Er sagte, dass ich meine Entscheidung bereuen werde, und schickte mir Spätabends eine sms, in der er schilderte, sich ein weiteres diesmal sicheres Mal umbringen zu wollen.
Daraufhin benachrichtigte ich die Polizei, die zu ihm nach hause fuhr, und ihn dort ausfindig machte. Mein Ex-Freund bestreitet es mir jegliche sms geschrieben zu haben, und warf mir vor, Lügen zu erzählen.
Ich war hilflos ? die Polizei hatte keine Beweise in der Hand.
Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Ich bin mit den Nerven am Ende und hoffe ihr könnt mir helfen!
Anwort von Dana
Grüße Dich!
Ich habe mich beim Lesen gerade um Jahre zurück versetzt gefühlt. Glaub mir, ich weiß, was Du durchmachst. Ich kann mich gut an den Blick aus meinem damaligen Wohnzimmerfenster erinnern und an das Gefühl, wenn 'er' mal wieder am Zaun lehnte.
Ich finde es großartig, dass Du nach seiner Selbstmordandrohung die Polizei angerufen hast (wirklich genau richtig) und nichts selbst zu ihm gefahren bist. Ich denke, das wollte er eigentlich bezwecken. halte Dich von ihm fern, so gut es geht. Keine Treffen mehr. Reden scheint nicht zu helfen. Du hast es versucht, er hat es nicht angenommen.
Hast Du einmal mit einem Polizeibeamten über all das gesprochen? Über die Belästigung, die Verfolgung, den Telefonterror? Ich gebe zu, dass es schwierig ist für die Polizei, wirklich etwas zu unternehmen. Aber z.B. könnten sie in Deiner Straße vermehrt Streife fahren. Du könntest eine Art Fangschaltung für Dein Telefon einbauen lassen (leider eigene Kosten), so könntest Du den Terror zumindest belegen. Mach den Beamten klar, dass Du wirklich Angst hast. Wenn er vor Deinem Haus steht, scheue nicht zurück, sondern rufe dort an. Wenn er Dich verfolgt, rufe sie an. Nur keine falsche Scheu. Lass Dich ausführlich beraten, was Du unternehmen kannst und tun solltest, damit das aufhört.
Ich habe damals angefangen, mit mit Datum und Uhrzeit alles aufzuschreiben, so hatte ich zwar keinen Beweis, aber etwas in der Hand. Mir hat man seinerzeit auch gesagt, ich solle auf der Wache anrufen, wenn mir etwas komisch vorkommt und Angst bereitet. Hör Dir ruhig an, was man Dir rät. Und schau mal auf der u.a. Seite nach; dort findest Du auch jede Menge Tipps, wie Du mit der Sache umgehen solltest, was tun usw., damit Du Dich endlich wieder sicher fühlen kannst.
Beginne, Dich zu wehren. Ertrage nicht länger einfach, sondern zeige ihm die Schranken. Lass Dich von Selbstmordandrohungen nicht unter Druck setzen, auch wenn er es schon einmal in die Tat umgesetzt hat. Ich weiß, dass es leicht gesagt ist, aber Du trägst keine Verantwortung für ihn und sein Handeln.
Alles Gute!
Dana
http://www.mdr.de/hier-ab-vier/tipps-gegen-tricks/428037.html