Problem von Anonym - 19 Jahre

Schule = Bewertung der Gesundheit?

Hallo,
mein Problem bezieht sich auf die Art der Bewertung meiner jetzigen Schule.
Aufgrund vieler Fehlstunden werde ich in nahezu allen Fächern abgewertet.

Ich bin oft krank, da ich aufgrund einer Immunschwächenden Krankheit mir so ziemlich alles einfange was man bekommen kann, darunter auch chronische Krankheiten wie starken Herpes und Migräne. Dazu (oder deswegen) leide ich noch an einer Depression mit schwankender Stärke.

All diese Faktoren tragen dazu bei das ich vereinzelte Stunden in der Schule fehle, besonders an denen, wo ich an die Nebenstelle meiner Schule fahren muss, die 1 Stunde und 45 Minuten, mit dem Bus, von mir entfernt ist. An einigen Tagen schaffe ich es einfach nicht mich aufzuraffen und an anderen bin ich in der Schule mit Schmerzmitteln vollgepumpt (zB während ich den Herpes habe) und kann dann wegen Bauch- oder Kopfschmerzen am nächsten Tag nicht hin!

Ich habe natürlich oft ärztliche Atteste in die Schule geschleppt, auch schon von dem Krankenhaus in dem ich lag. Allerdings kann ich das auch nicht immer machen, selbst der Arzt hielt es für unnötig. Also schriftlich entschuldigt, selten konnte ich Stunden auch mal gar nicht entschuldigen weil Lehrer meine Etschuldigungen verschlampt oder mitgenommen haben, oder ich schlicht den Überblick verloren habe. All das ist aber auch völlig irrelevant weil meine Lehrer mich für ALLE Fehlstunden runterwerten, egal wie und von wem sie entschuldigt wurden.

Und das bringt mich auch direkt zu meinem Problem, ich fühle mich diesem Bewertungssystem völlig ausgeliefert, scheinbar wird mein Gesundheitszustand bewertet und nicht meine Leistung. Denn trotz dieser Fehlstunden gebe ich mir Mühe und die Noten die ich schreibe sind (außer in Mathe) 1 oder 2. Selbst in den LKs schreibe ich diese Noten und beteilige mich auch überall mündlich sehr gut. Mache meine Hausaufgaben, auch wenn ich gefehlt habe und hole den Stoff nach. Dies ist die letzte Woche in der 12, dieses Zeugnis wird aber schon in die Bewertung für mein Abitur einfließen.

Gibt es irgendetwas das ich gegen diese Bewertugsvorgehensweise tun kann?

Vanessa Anwort von Vanessa

Hallo,

Du fühlst dich also ungerecht benotet, weil deine Lehrer in deinen Augen deine Fehlstunden zum Anlass nehmen, dich runterzúwerten.
Okay, es ist wichtig, dass wir uns dazu in die Sicht des Lehrers versetzen, was könnten die denken? (Ich zähle das mal auf, nicht um dich zu kränken, nur damit wir die Situation verstehen)

- Du nimmst manchmal nicht am Unterricht teil. Wieso? Die ist zu faul um zur Nebenstelle der Schule zu fahren. Die hat kein Interesse am Unterricht. Sie hatte keine Lust, die Hausaufgaben zu machen.
- Du bringst manchmal keine Entschuldigungen mit (aus welchen Gründen auch immer) - die ist schlampig.

Auch wenn das jetzt nur sehr eingeschränkte und wenige Gründe sind, kann ich mir vorstellen, dass ein Lehrer sich schnell dazu verleiten lässt, dies als Grund für seine Beurteilung zu nehmen. Ich finde es wichtig, dass ihnen diese voreingenommene Meinung genommen werden kann. Gibt es an eurer Schule einen Vertrauenslehrer? Oder kannst du mit dem Oberstufenkoordinator reden?
Erzähle dem, wie es dir geht und aus welchen Gründen du so oft krank bist (Immunschwäche, Depression). Desweiteren ist es wichtig, dass du ihm freundlich ausdrückst, dass du dir nicht sicher bist, ob die anderen Lehrer Verständnis für dein Fehlen haben und dass du den Eindruck hast, dass das mit in deine Note einfließt, obwohl du dich schriftlich und mündlich allgemein ganz gut einschätzt!
ICh weiß nícht, ob schon Zeugniskonferenzen waren, aber vllt. hilft es, wenn er es da noch mal anspricht. Traust du dich, dich einem Lehrer gegenübeer zu öffnen? Durch Verständnis kann man manchmal viel erreichen. Du solltest ihm natürlich nicht vor den Kopf knallen, dass alle Lehrer ungerecht sind, sondern in dem Gespräch bei dir bleiben und von dir reden. "Ich habe den Eindruck - ich habe Angst davor, dass - ich nehme das so und so wahr" könnten da Satzanfänge sein. Also nicht beschuldigen, sondern einfach nur ansprechen.
Nimm ein bisschen Mut zusammen und trau dich - aber achte unbedingt auf einen angemessenen Ton (wenn man sich angegriffen fühlt hilft man weniger gerne, als wenn einer mit einem Problem zu einem kommt).

Ich wünsche dir alles Gute! Vanessa