Problem von Michaela - 21 Jahre

Den wichtigsten Menschen verloren

Hallo Michaela,

also ehrlich gesagt hab ich sowas hier noch nie gemacht, aber im moment weiß ich leider nicht mehr weiter. Ich muss mit jemandem über meine Probleme reden. Da ich ein Mensch bin, der vor anderen nicht gerne seine Gefühle und Trauer zeigt, schreib ich nun hier, in der Hoffnung das Ihr mir vielleicht helfen könnt.

Ich habe vor ein paar Monaten den wichtigsten Menschen in meinem ganzen Leben verloren, meine Mama. Sie war erst 41 Jahre alt und ist an diesem .... Krebs gestorben. Alles fing Ende 2000 an, sie kam wegen einer Kleinigkeit ins Krankenhaus und dann stellte man einen Tumor fest, den man glücklicherweise entfernen konnte. Sie musste sich über die ganzen Jahren mehreren Operationen entziehen und man hatte nach der Chemo und der Kur wieder die Hoffnung sie hätte alles überstanden.
Doch leider war dem nicht so. Schlag auf Schlaf nahm sie letztes Jahr rapide ab. Konnte nichts mehr großartig essen usw. . Ich war mit ihr im Krankenhaus bei sämtlichen Untersuchungen dabei, da sie riesen große Angst hatte. Ich versuchte Sie zu beruhigen und Ihr die Hoffnung zu geben. wir wollten uns selber Hoffnung machen, aber im Inneren wußten wir, dass wieder was war. Und tatsache so war es. Vor einem 3/4 Jahr kam sie wieder ins Krankenhaus nur leider nie wieder raus. Mein Vater und ich versuchten Ihr das beste zu geben und soweit es ging ihr zu helfen, wir waren Tag für Tag immer bei ihr und pflegten Sie.

Die Ärzte verlangten ein Gespräch mit uns um uns mitzuteilen, dass Sie max. noch mit einer spezial Chemo aus Heidelberg und Amerika noch 2 Monate zu leben hätte, doch leider verstarb Sie noch am selben Abend in meinen Armen.
Es war so schrecklich, beim Tod der eigenen Mutter zuzusehen und man kann einfach nix dagegen tun. Man ist so hilflos.

Sie fehlt mir so sehr. Die Liebe einer Mutter, die dir bei Kummer zuhört, die dich in den Arm nimmt und tröstet, die sich über den Besuch wenn ich mal eine eigene Familie haben sollte erfreut. Sie war doch erst 41, wieso ist diese Welt so ungerecht, kann mir das jemand beantworten? Andere bringen sich um, und die die Leben wollen die werden aus der Welt gerissen.

Ich danke euch für euer zuhören! Die Trauer kann mir leider keiner nehmen, aber vielleicht gibt es jemand der so etwas ähnliches erlebt hat.

Anwort von Sammy

Liebe Michaela,

es fällt mir so unglaublich schwer die richtigen Worte zu finden. Ich kann mir vorstellen wie unglaublich qualvoll es sein muss, seine eigene Mutter zu verlieren, da ich selbst eine sehr starke Verbindung zu meiner Ma habe.

Ich selbst habe schon eine sehr liebe Person in meinem Leben verloren, aber das geht sicher noch einige Schritte weiter. In dieser Phase hat mich meine Familie fast gar nicht alleine gelassen, obwohl ich das so gerne gewollt hätte, einfach nur alleine sein. Sie haben mich zu Freunden mitgenommen, zu spazieren, sogar in den Supermarkt.

Ich kann mir vorstellen, dass Du im Moment an weitaus andere Sachen denkst, als Dich abzulenken. Aber nach der ersten Trauerphase solltest Du es schon versuchen, damit nicht auch noch Du krank wirst, dass hätte Deine Mama sicher nicht gewollt.

Du schreibst, dass Dein Vater und Du sie bis zuletzt gepflegt habt, also scheint es mir das Du Dich auch mit Deinem Vater verstest. Versucht gemeinsam diesen Schmerz und diese Trauer zu überwinden. Vielleicht könnt Ihr das Grab Diener Mama zusammen pflegen und so eine Bindung wahren. Ich bin mir ganz sicher das Deine Mama auch heute nóch auf Dich aufpasst, Dir zuhört und Dich streichelt, aber eben in einer anderen Form und Dimension. Denk daran das Deine Zeit hier auf Erden noch nicht vorbei ist, aber wenn werdet Ihr euch wieder sehen. Ich glaube ganz fest daran das alle lieben Verstorbenen von uns nicht wirklich tod sind, sie sind nur nach "nebenan" gegangen. Dort warten Sie auf uns.

Ich wünsche Dir und Deinem Papa ganz viel Kraft diese unglaublich schwere Zeit zu überstehen.

Behalte Deine Mama in lieber Erinnerung in Deinem Herzen, so wird sie nie wirkrlich sterben.

Falls Du möchtest und diese Zeilen Dir ein wenig Trost und Verständnis gegeben haben kannst Du selbstverständlich jeder Zeit wieder schreiben.

Fühle Dich von mir umarmt, starkes Mädchen