Problem von Andrea - 37 Jahre

Schicksal

Hallo, alles fing am 8. September 2005 an. Mein Mann klagte über Bauchschmerzen, nicht ungewöhnliches, das hat er öfters. Der Arzt meinte es wäre ein Virus, er soll viel Tee trinken und Zwieback essen. Nach wenigen Tagen bekam er die Galle in einer Notoperation raus. Das kann ja passieren, aber wenn es nur dabei geblieben wäre.
Nach 5 Wochen konnte er auf einmal nur unter großen Schmerzen gehen. Sein Knie. Er zum Arzt. Erst sagte dieser es sei wohl ein Miniskusschaden, dann meinte er es wäre der Rücken. Ich mit ihm ins Krankenhaus. Die meinten eine Knieartroskopie würde Klärung bringen. Er es also gemacht, zum Glück nur ein Knorpelschaden. Aber es wurde nicht besser, eher schlechter. Schließlich einigten die Mediziner sich das es der Rücken ist. Mein Mann hat seit Jahren 2 Bandscheibenvorfälle. Bisher konnte er damit gut leben. Aber nur bisher, sein Zustand verschlechterte sich so sehr das er im Januar ins Krankenhaus zur Schmerztherapie aufgenommen wurde. So eine Therapie ändert aber nicht die Ursache der Schmerzen, er wurde lediglich mit starken Medikamente ruhig gestellt. Nach drei Tagen wurde er entlassen, die Schmerzinfusionen gab es vom Hausarzt weiter.
Ende Januar hatten wir dann einen Termin beim Orthopäden. Etliche Schmerztabletten, Schmerzinfusionen, Röntgen und Wurzelspritzen später wurde er zum Krankenhaus überwiesen. Er wurde untersucht, geröngt und wir mußten noch Unterlagen besorgen und kamen 5 Tage später wieder.
Wir dachten er bekäme jetzt einen OP-Termin für seinen Rücken. Nein, er bekam eine neue Hüfte. Ich bin überzeugt davon, da ich die Röntgenbilder gesehen habe, das er wirklich eine neue Hüfte gebraucht hat.
Mein Mann hielt alles tapfer durch, die OP die Reha. Er konnte sogar eine Woche lang ohne Krücken und fast schmerzfrei laufen. Aber nur eine Woche.
Jetzt wurde er am Rücker operiert. Fazit: Entweder ist es das Knie was ihm noch die Schmerzen bereitet (er hat Verschleiß 2.-3. Grades) oder er muß versteift werden. Für das Knie bräuchte er eine neue Einweisung und für die Versteifung müßte er 20 Kilo abnehmen. Am Samstag hole ich ihm vom Krankenhaus, er ist völlig am Ende. Unsere Tochter, 7 Jahre alt, hat viel mitgemacht. Sie wurde in der Verwandschaft umhergreicht, nicht für Tage, nur für Stunden. Ihr fehlt der Pappa und sie freut sich schon auf ihn. Die Zeit und die Aufmerksamkeit für Ihre kleinen Probleme, die wir sonst für sie haben, ist geschrumpft. Aber sie ist unser Engelchen und hat alles gut verkraftet. Bis jetzt.
Seit drei Tagen bange ich noch um unseren Kater. Morgen Abend weiß ich ob er eingeschläfert werden muß oder nicht.
Vor drei Jahren haben wir uns ein Haus gekauft. Nun droht im Februar 2007 die "Aussortierung" meines Mannes im Beruf. Das heißt Arbeitslos oder Arbeitsunfähig.
In den nächsten Tage werde ich mit unserer Bank sprechen und es werden wieder viele Arztbesuche unsere Zeit in Anspruch nehmen.
Ich weiß nicht wie unsere Zukunft aussehen wird. Noch immer hoffe ich das mein Mann wenigstens einmal gesundheitlich in der Lage ist sich um unsere Tochter zu kümmern. Also Essen kochen, Hilfe bei den Hausaufgaben, kleinere Fahrdienste oder sie und ihre Freundinnen zu beaufsichtigen. Sollte dies so sein werde ich arbeiten gehen.
Für die, die diese Geschichte lesen: Es hilft sich bei jemanden auszuweinen, es hilft um Hilfe zu bitten. Steckt nicht den Kopf in den Sand sonder sucht nach Lösungen und haltet zusammen!

Anwort von Sabine

Hallo Andrea!

Danke für Deine Mail und Dein Vertrauen.
Du bist der beste Beweis dafür, dass es sich immer wieder lohnt zu kämpfen, wenn es einen oftmals hart, wie bei euch, erwischt hat.
Der Zusammenhalt der Familie und Freunden schenkt einem immer wieder neue Kraft.
Wie heißt es so schön:

"Immer, wenn Du glaubst es geht nicht mehr,
dann kommt von irgendwo ein Lichtlein her"

Auch ihr werdet alles auf die Reihe bekommen, denn Du bist eine sehr starke Frau. Dein Mann und eure Tochter sind gewiss sehr stolz auf Dich anhand deren Lächeln, wird es Dir immer wieder verdeutlicht, weil Du "nicht den Kopf in den Sand" gesteckt hast.

Lieben Gruß
Sabine und auch vom Rest des Teams