Problem von Anonym - 18 Jahre

Ich weiß nicht weiter..

Hey,
ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. ich habe depressionen und das nicht manchmal, sondern immer über jahre hinweg. klar, ich lache auch und ich sitze bestimmt nicht jeden Tag weinend zuhause, aber ich schlafe sehr viel, meistens nachmittags zwei stunden, bin dann den ganzen Tag total platt. ich versuche meine stimmung zu unterdrücken und bemühe mich mir meine Laune nicht anmerken zu lassen, doch selbst in der schule werde ich gefragt, ob ich traurig bin, weil ich immer so traurig gucke, wenn ich weggehe sprechen mich wildfremde leute an und sagen, ich soll mal lächeln. ich versuche zu lächeln, aber wenn man innerlich so leer ist, dann fällt es sehr schwer, das zu überspielen. manchmal werde ich richtig hysterisch, wenn ich so lange meine schlechte laune überspielt habe, das ich total aufgedreht bin und richtig gute Laune hab und lache und dann schlägt es um und ich fange im lachen an zu weinen und kann nicht mehr aufhören.
es gibt tage, da denke ich, ich werd es schaffen, irgendwann werd ich da wieder rauskommen und normal leben.
doch dann gibt es Tage wie heute, da fühle ich mich dieser Krankheit so gnadenlos ausgeliefert, das ich darüber nachdenke, das leben zu beenden, auch wenn ich es nicht tun würde, dafür hätte ich viel zu viel angst vor dem Tod und könnte es meinen eltern nicht antun. sie sind quasi der sinn meines lebens. aber ich fühle mich jetzt gerade so am ende, das ich nicht mehr weiter weiß. ich bin so unendlich verzweifelt.
ich mache seit 3 1/2 jahren eine Therapie. meine therapeutin labert nur scheiße den ganzen Tag. sie hilft mir nicht. und wenn mich meine eltern nicht unter druck setzen würden, würd die Frau mich auch nicht wieder sehn, aber bevor meine eltern sich weiterhin zu große sorgen machen, ertrage ich es bei ihr..
Ich glaub mir kann keiner helfen. vielleicht bin ich einfach nicht lebensfähig und vielleicht werde ich mein ganzes leben depris haben. das wäre das schlimmste, was mir passieren könnte, denn es ist so einfach kein leben.
verzweifelten Gruß..

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich kann Dir Deine Krankheit leider nicht nehmen. Ich lese schon die Verzweifelung heraus und auch, dass Du einfach nicht weißt, wie und wohin der nächste Schritt gehen soll.

Ich kenne durch meine Arbeit in einer Praxis viele Menschen, die an Depressionen leiden und habe eine ungefähre Vorstellung, wie sehr Du leidest. Aber ich habe auch sehr viele Menschen erlebt, die da wieder herausgefunden haben. Es kann funktionieren. Sei Dir dessen bewusst und verwende Deine Kraft dafür.

Ich bin keine Psychologin, aber mir kommt es vom Bauch her falsch vor, dass Du Dich verstellst und die wahren Gefühle versteckst. Das verbraucht unnötig Kraft. Außerdem merkst Du selbst, dass es dauerhaft nicht funktioniert und Dich die negativen Gefühle irgendwann übermannen.

Du bist schon einige Zeit in Therapie, das empfinde ich als gut und richtig. Leider merkst Du, dass Du nicht weiter kommst. Vielleicht sprichst Du mit Deiner Therapeutin da einmal offen und ehrlich drüber. Sag ihr ruhig, dass Du mit dem, was sie sagt, nicht einverstanden bist bzw. es für - ich sag mal - Mist hältst. Es gibt noch so viele andere Therapieformen, die vielleicht für Dich in Frage kommen und auch andere Therapeuten, wenn Du mit diesem auf der Stelle trittst. Ganz banal gesagt: Wenn die einen Tabletten gegen meinen Husten nicht helfen, dann hole ich mir Rat und nehme andere.

Besprich das mit Deinen Eltern und auch mit der Therapeutin selbst. Warte nicht ab, dass die Depressionen verschwinden, sondern versuche etwas Kraft, Antrieb und Motivation zu mobilisieren, um Dir Hilfe zu suchen, mit der Du Schritte in die richtige Richtung machen kannst.

Alles Gute!