Problem von Anonym - 44 Jahre

Seine Mutter belastet unsere sonst glückliche Beziehung

Hallo alle zusammen,
weiß nicht mehr was ich machen soll.Bin seit 2 Jahren mit meinem Freund zusammen.Wir lernten uns kennen,als seine Beziehung schon beendet und meine vor der Scheidung stand.Wir sind sehr glücklich,haben wirklich viel gemeinsam sind einfach ein tolles Team. Wäre da nicht seine Mutter!!!(Drepressive Alkoholikerin,nimmt Schlaftabletten und Alkohohl--die Mischung und ihre Folgen!!) Anfangs lief ja alles soweit gut mit ihr doch mit der Zeit häuften sich die Probleme.

1.sie küsst meinen Freund auf den mund (pfui!! sag ich) mein Freund sieht das nicht so schlimm. Weiß aber,das seine anderen Beziehungen auch darunter litten.
2.sie versucht stets und ständig in abzupassen,wenn er nach hause kommt(wohnen in einem Haus-wie lange noch?).ruft ihn sogar auf arbeit an.

Das schlimmste Erlebnis war jedoch für mich,als wir früh 6 uhr durch einen Knall aus den Träumen gerissen wurden.Ich stand auf,um nachzuschauen und entdeckte die Mutter meines Freundes volltrunken, splitterfasernackt und mit Kot beschmiert in der Badewanne liegend.Es war leider nicht das erste mal. Es ist auch widerlich für meinen Freund,der das mit ansehen muss. Schliesslich bin ich seine Freundin und er schämt sich natürlich. Sie hat kein Einsehen und weiß auch garnicht, was sie falsch gemacht haben könnte. Mein Freund sieht das auch alles sehr abgeklärt.Er ist ein absolutes Mammakind. Habe das Gefühl, dass seine Mutter an erster Stelle steht bei ihm.Sie nimmt sich immer wieder die Freiheit raus zu kommen und zu gehen wann sie will. Stand gerade gestern abend 23 Uhr bei uns in der Küche unter fadenscheinigen Gründen.Ich kochte vor Wut und zeigte das auch meinem Freund. Er versteht meine Aufregung nicht,weil er es nicht so schlimm sieht,wie ich. Er hatte mir vor geraumer Zeit mal versprochen,seine Mutter nicht mehr auf den Mund zu küssen,weil ich ihm unter Tränen erklärte,wie sehr ich darunter leide.Er kann doch seine Mutter drücken und auf die Wange küssen.Warum ist das so wichtig für Beide auf den Mund???? Nun,das Versprechen hielt nicht lange an. Wollte meine Koffer packen und gehen,weil ich es einfach nicht mehr ertragen konnte. Habe es nicht fertig gebracht,weil ich ihn wahnsinnig liebe.Mein Vertrauen ihm gegenüber in dieser Sache ist zumindest dahin. Dadurch ist jedesmal Spannung zwischen uns,wenn er seine Mutter besucht,weil ich weiß,daß sie es immer wieder fordert. Tja und mein Freund ist leider nicht Manns genug NEIN zu sagen.Habe Angst,dass unsere Beziehung dadurch den Bach runter geht. Jeder macht mal Fehler--ok! Aber sowas??? Dies war nur ein Auszug aus Vorkommnissen.Alles andere würde den Rahmen sprengen(Beschimpfungen,Beleidigungen usw.)WAS SOLL ICH MACHEN???

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Wie ich es auch drehe und wende - der erste Schritt ist der, dass zusammen mit Deinem Freund auch auf diesem Gebiet die gemeinsame Ebene findest, den Strang, an dem ihr ziehen könnt.

Über Küsse auf den Mund lässt sich streiten. Du magst es nicht, er findet es normal, kennt es nicht anders. Mich persönlich würde es viel mehr stören, dass sie so spät abends (oder auch überhaupt) in meine Privatsphäre drängt. Das könnte ich gar nicht ertragen. Aber wir Menschen sind ja nicht alle gleich. Nichts gegen Besuche, von mir aus auch spontan - aber doch bitte zu den 'normalen Zeiten' und nicht permanent.

Ich versuche ganz gern Leuten Dinge begreiflich zu machen, indem ich gedanklich den Spieß umdrehe. Soll heißen: Würde es ihn genauso wenig stören, wenn es nicht seine Mutter wäre, sondern jemand anderes? Ein Elternteil von Dir, eine Tante - wer auch immer. Wäre das für ihr auch in Ordnung und Normalität? Hast Du ihn das einmal gefragt? Würde er das auch so gelassen hinnehmen? Für Dich ist seine Mutter 'eine andere Person'. Niemand, mit dem Du Zeit Deines Lebens einen engen Lebensbereich geteilt hast, der Anteil an Deinen privatesten Dingen hatte. Vielleicht versuchst Du einmal, ihm auf diesem Weg Deine Sicht der Dinge deutlich zu machen. Genauso kann es auch mit dem Küssen funktionieren.

Mach ihm klar, dass es so nicht bleiben kann. Keine Vorwürfe, sondern die Gefühle, die dann in Dir hochkochen. Es geht nicht daraum, seine Mutter aus eurem Leben zu verbannen - nur darum 'euer Leben' auch zu haben. Ich denke, inzwischen ist die Situation für Dich so hochgekocht, dass die kleinste Kleinigkeit reicht, um Dich in Wut zu versetzen. Schau genau hin, welche Dinge es sind, die anders werden müssen und mach es ihm verständlich.

Stellt zusammen klare Regeln für das Zusammenleben auf und unterbreitet sie ihr. Wie gesagt, der Punkt ist, dass Du und Dein Freund den gemeinsamen Nenner findet. Das wird nur über Gespräche und das Erklären der eigenen Gefühle gehen.

Depressive Alkoholikerin klingt schlimm. Und es klingt nach Krankheit. Ist es auch. Ist sie in ärztlicher Behandlung? Den Weg dahin ausrichten wäre wohl die beste Lösung auf Dauer. Und auch die beste Hilfe für sie. Kann er es ertragen, seine Mutter krank zu sehen. Du schreibst, er ist ein Mama-Sohn - nimmt man es da einfach hin?

In der 'schlimmsten Situation', die Du beschreibst - habt ihr da einen Notarzt gerufen? Ich habe das Bild nicht vor Augen, aber denke, dass es mein erster Gedanke wäre. Das könnte sie dann auch etwas aufrütteln und zeigen, dass sie Hilfe braucht. Sie kann nicht ewig leugnen, was Fakt ist.

Alles Gute!
Dana