Problem von Steffi - 19 Jahre

Frauen-Unterdrückung

Hallo,
ich arbeite jetzt seit 3 Jahren in einem kleinen mittelständischen Unternehmen aus der Baubranche, sehr konservativ und der Chef ist schon ziemlich alt und deshalb herrscht hier schon seit Jahren das alte System vor. Die Frauen haben keine Pausen und müssen sich mit dem Telefondienst abwechseln während die Männer immer schön essen gehen können. Wie kann es sein, dass z. B. eine Hauptbuchhalterin die Kunden vorne empfängt und Kaffee kocht? Ich bin zwar noch in der Ausbildung, aber ich muss hier bald fest anfangen in zwei Monaten. Ich suche mir nebenbei trotzdem schon mal was anderes, weil ich hier auf keinen Fall länger bleiben will! Das Betriebsklima ist total unterkühlt. Seit ich hier bin, bin ich noch nicht einmal zu einer Feier eingeladen gewesen. Lehrling, und noch dazu eine Frau... das geht doch nicht. Muss man sich sowas denn gefallen lassen??? Ich frage, weil ich Angst habe, dass es in anderen Betrieben vielleicht auch so sein könnte und was kann man da tun? Bitte helft mir. Ich fühle mich in meiner Würde als Mensch und Frau zutiefst verletzt.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Steffi!

Habe ich etwas verpasst? Ist das Mittelalter zurückgekehrt? Solche Zustände gibt es tatsächlich immer noch?! Ich habe jahrelang zivil in einer Männerdomäne gearbeitet (BGS) und hatte nicht den Hauch eines dieser Probleme. Kaffee gekocht hat, wer gerade die Zeit hatte und einen trinken wollte. Ganz einfach. Gut, dass mir manchmal bewusst wird, dass ich doch ganz schön viel Glück in meinem Leben zu verbuchen habe.

Du arbeitest da jetzt seit drei Jahren? D.h. Deine Ausbildungszeit geht zu Ende? Ich weiß nicht, ob Du in dieser Firma übernommen wirst bzw. überhaupt übernommen werden möchtest. Habt ihr einen Betriebsrat / Personalrat? Seid ihr einer Gewerkschaft angeschlossen? Das wären Deine Anlaufstellen. Für Pausen gibt es Gesetze - leider habe ich sie nicht so ganz im Kopf. Ich glaube, bei einer Arbeitszeit von über 4 Std. wird es Pflicht. Schau doch mal in Deinem Arbeitsvertrag, im Tarifvertrag usw. Und halte es dann Deinem Chef unter die Nase, wenn Du magst. Oder aber Du hebst Dir diesen Weg auf, sollte es Dich in einer neuen Firma noch einmal so treffen. Als ich in der Ausbildung war, gab es eine übergeordnete Stelle, wo jemand für die Probleme der Azubis verantwortlich war. Die Adressen haben wir gleich am ersten Schultag bekommen. Durchforste doch einmal Deine Unterlagen, ob es das auch in Deinem Berufszweig gibt oder frage an der Berufsschule nach.

Alles Gute!
Dana