Problem von Anonym - 39 Jahre

Meine Frau will sich trennen

Hallo,

bin 39 Jahre alt, meine Frau 40 und unsere Töchter 18 und 9.
Wir kennen uns seit reichlich 17 Jahren und sind seit 9 Jahren verheiratet.
Wie durch die Angaben des Alters der Kinder und der Zeit des Kennenlernens unschwer zu erkennen ist, bin ich nicht der leibliche Vater meiner großen Tochter, fühle mich aber definitiv als Vater. Sie trägt seit der Hochzeit auch meinen Namen. Vor zwei Wochen sagte meine Frau, dass sie sich trennen möchte. Dieses Trennungsgefühl würde sie seit einem Jahr mit sich schleppen, es gab auch keinen Sex in dieser Zeit. Sie würde keine Liebe mehr empfinden und begebe sich nun auf die Suche nach der wahren Liebe. Wir hatten 1 Jahr vor der Geburt unserer 2. Tochter auch schon einmal eine Krise, als sie einen anderen viel jüngeren Mann kennengelernt hatte.
Für meine Familie, meine Frau und meine Kinder würde ich durch die Hölle gehen. Ich bin ein absoluter Familienmensch und bin nur mit diesem Hintergrund auch richtig leistungsfähig. Man merkt mir die jetzigen Probleme sofort an.
Ich bin in meinem Berufsleben recht erfolgreich, habe es durch Zielstrebigkeit und Einsatzwillen zu etwas gebracht. Meine Frau hingegen ist leider nicht so erfolgreich und besitzt nicht dieses Durchhaltevermögen. Trotz intensiven Bemühens hat sie sich an keiner Ihrer bisherigen Arbeitsstellen durchsetzen können.
Wir haben zusammen ein Haus gebaut und wären in 2 Jahren aus dem Gröbsten raus und könnten es geniesen.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich 3 Probleme:
1. Ich kann Gefühle nicht so zeigen (Küsschen, Umarmen.....)
2. Ich habe meiner Frau wenig Freiräume gelassen, bin durchaus eifersüchtig.
3. Meine Frau geht gern shoppen, ich bin auf Grund unserer Belastung durch das Haus sehr knausrig geworden.
Ich habe immer das große Ziel vor Augen, Sie lebt gern jetzt und heute.
Sie sagt ganz klar, das sie auf Grund der kleinen Tochter noch im Haus wohne will, später aber definitiv verschwindet.
Im August fahren wir Urlaub, aus jetziger Sicht wird es auch dabei bleiben.
Meine Frau gibt mir ganz klar zu erkennen, das sie alle anderen Unternehmungen alleine machen will und ich endlich die Situation hinnehmen müsse. Dies macht mich innerlich rasend und traurig. Am Wochenende verreist sie erstmals allein.
Ich versuche sie nun beim Kommen und Gehen immer zu drücken, gebe Küsschen. Sie lässt es über sich ergehen als wenn ich Luft wäre.
Ich gebe ihr täglich zu verstehen, das ich um sie kämpfe. Sie sagt: Es sei zu spät und es gebe kein zurück. Diese Aussagen depremieren mich umso mehr und ich falle in immer tiefere Löcher.
Mein gößter Wunsch ist, das alles wieder ins Lot kommt, wir eine Familie bleiben und unser gemeinsames Leben geniesen können.
Es wäre toll wenn Ihr mir einige Ratschläge geben könntet und ob es überhaupt noch eien Sinn macht zu hoffen.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ob der Kampf um Deine Frau Sinn macht, ob er zum Ziel führen kann, kann ich Dir nicht sagen. Ich kenne Deine Frau nicht und weiß nicht, wie fest ihr Entschluss ist. Es hat auf jeden Fall insofern Sinn, dass Du Dir niemals selbst sagen musst, Du hättest nicht alles versucht, um Dein Glück zurückzubekommen.

Seit einem Jahr trägt sie diesen Gedanken mit sich herum? Und nie hat sie etwas gesagt? Dich nie auf die Dinge angesprochen? Hast Du nichts gemerkt? Die gefühlte Distanz muss doch immer größer geworden sein. Keine Zärtlichkeiten mehr, kein Sex - auch Dir hat doch sicher etwas gefehlt. Nie angesprochen?

Wie war das? Die nützlichste Waffe im Krieg ist es, den Gegner zu kennen. Ich meine keinen Rosenkrieg, sondern eben den Kampf um Deine Frau. Du kennst sie - aber verstehst Du sie auch (noch)? Genau da würde ich erst einmal ansetzen. Diese Monate, in denen sie an eine Trennung gedacht hat, sprich mit ihr über diese Zeit. In ihr ist der Gedanke, der Entschluss langsam gewachsen, war ein Prozess - dass ihr darüber nie geredet habt, ist die eine Sache. Die andere ist, dass ihr das heute könnt.

Lass Dir erzählen, was in ihr vorging, bis es diese Entscheidung gab. Stelle gezielt Fragen, damit Du weißt, wo die Knotenpunkte sind und Du dann vielleicht genau dort eingreifen kannst.

Sie steht sehr zu ihrem Entschluss. Ich denke, mit Umarmungen und Küssen im Jetzt kannst Du kaum etwas ausrichten. Außer den Willen zur Besserung zu zeigen. Wenn ihr aber über vergangene Situationen sprecht, in denen es ihr schlecht ging, dann kannst Du vielleicht auch verstehen und nachvollziehen. Und Du hast die Möglichkeit, Deine Sicht der Dinge klarzustellen. Wie hast Du diese Situationen erlebt? Wie hast Du empfunden?

Wenn ihr Entschluss ins Wanken bzw. bereits wankt, dann denkt einmal darüber nach, ob eine Eheberatung für euch nicht eine große Hilfe sein kann.

Alles Gute!
Dana