Problem von Britta - 27 Jahre

Lohnt es sich noch zu kämpfen,wenn ich merke es macht mich kaputt?

Hallo.
Ich bin 27 uns seit fast vier Jahren mit meinem Freund(31) zusammen. Seit ca drei Jahren biete ich ihm an zu mir zu ziehen, da ich probieren will alltag in unserer Beziehung zu leben und alleine in einem Haus mit Garten lebe. Er wohnt bei seinen Eltern (beide fit und um die 60) und ist das einzigste Kind, also auch mal der Erbe.Mit Ausreden wie das is auch sein Haus , er muss sich um Oma kümmern oder will erst seinen Meister fertig machen, hielt er mich bisher immer hin. Er hilft mir auch nur sehr selten bei Arbeiten an meinem Haus und Garten, und nach ein zwei stunden flüchtet er förmlich. Seinen Meister hat er seit ca zwei wochen bestanden, seit dem streiten wir uns nur noch. Ich will eine Entscheidung, einen Partner der zu mir steht, Probleme und Sorgen gemeinsam mit mir teilt - genauso möchte ich seine probleme teilen. Er findet ich gebe mich für ihn auf, was er nicht will. Gleichzeitig sperrt er sich mir gegen über, deutet seine Probleme an und wird aber nicht konkret- was mich wiederum ewig beschäftigt.
Hinzu kommt dass ich seit ca. eineinhalb Jahren nicht mehr bei ihm und seinen Eltern war, da er den Kontakt mit Ausreden blockt . Zu mir kommt er fast täglich; nur abends ab ca. 22 Uhr und fährt dann morgens um 6.30 Uhr wieder zur Arbeit. Aktive gemeinsame Zeiten haben wir selten, da ich im Schichtdienst arbeite und er an 1-2 Wochenenden Bereitschaft hat. Haben wir gemeinsam w
Wochenenden oder Urlaub hat erständig etwas mit seinen Eltern oder der Oma vor. Während ich krampfhaft versuche ihn in meinen Freundes- und Familienkreis zu integrieren, enthält er mir seinen vor. Von drei Wochen gemeinsamen Urlaub haben wir dieses Jahr nur vier Tage gemeinsam verbracht, 6 Tage war er nicht da und die anderen Tage nur nachts. Danach hatte er sogar noch eine vierte Urlaubswoche für sich, aber eine ganze Woche mit mir war nicht drin, da Temine mit seiner Familie dazwischen lagen. Sogar seine Oma habe ich in diesen vierjahren nicht kennen gelernt, obwohl er sie wöchentlich besucht und wir in der selben Stadt wohnen. Will oder kann er sich nicht binden? Das is doch keine normale Paartnerschaft, oder? Wieviel Zeit soll ich ihm noch geben? Vor sechs wochen haben wir uns fast getrennt, ich hatte ein Ultimatum gestellt und nach Stunden von reden und weinen sagte er: "Ich liebe dich,weiss aber das Ich deinen wünschen gerecht werden kann, für dich is es besser wir trennen uns ich steh deinem leben im weg."
Ich war geschockt, er resigniert und kämpft nicht um mich - um unsere beziehung? Was bezweckt er damit? Mußte er mir so weh tun? Alle sagen das wird nie was mit uns, ich soll es aufgeben. Doch nach drei jahren ständigen kampfes bin ich zwar selbst und mit meinem Latain am Ende, aber nicht bereit ihn wirklich aufzugeben und loszulassen. Geb ich ihm nicht genügend Freiraum? Wieviel brauch er denn noch? Bitte gebt mir einen Rat, ich weiß nicht mehr ein noch aus. Wie soll es nur weitergehen?Was kann ich verändern? Was mach ich falsch? Er sagt immer, ich mach nichts falsch, es liegt an ihm , aber was er für Probleme hat sagt er nicht und proffessionell helfen lassen will er sich auch nicht. Aber is das wirklich Liebe, wenn er lieber schweigt als für unsere gemeinsame Zukunft zu kämpfen?

Anwort von Michaela

Hallo Britta,

du schreibst es schon selbst, und ich kann dem nicht wirklich etwas Neues hinzufügen. Dein Freund will sich aus unbekannten Gründen nicht an dich binden, und obwohl du vier Jahre in eure Beziehung investiert hast, konntest du nichts über diese Gründe herausfinden. Weiterhin hast du dich nicht in seine Familie integrieren können, was er, wie du schreibst, verhindert hat. Es ist nicht schön, so außen vor zu stehen, und deshalb würde ich auch sagen - obwohl ich immer noch einen Silberstreif am Horizont suche - dass eure Beziehung ein recht wackliges Fundament hat. Wenn er sich nicht binden will oder kann, liegt es an ihm - und du kannst ihn davon nicht "befreien" oder ihm zu einem "besseren Leben" verhelfen, wenn er sich derart sträubt.

Es ist sehr schmerzhaft jemanden ziehen zu lassen, wenn man ihn liebt. In diesem Fall wäre es vielleicht für euch beide jedoch das Beste. Eine Möglichkeit, um das Leben ohne ihn auszuprobieren, wäre eine "Zwangspause" mit offenem Ende. Das bedeutet auf der einen Seite Trennung auf Zeit, kann aber auch dazu führen, dass ihr merkt, was ihr am anderen habt und wieder zusammen kommt. In der Zwischenzeit könnt ihr euch umschauen, den Kopf freibekommen, euch überlegen, was ihr wirklich wollt und ob ihr euch ein gemeinsames Leben vorstellen könnt. Wenn ihr wirklich ncoh eine Beziehung miteinander haben wollt, ist es nötig, dass dein Freund sich von seinen Eltern löst - egal, welche "Geheimnisse" er vor dir verbirgt. Das herauszufinden wäre jedoch müßig; lieber sollte man die Zeit in etwas anderes investieren.

Du schreibst, dass er befürchtet, dass du dich für ihn aufgibst, wenn er zu dir zieht. Wahrscheinlich bedingt sich das gegenseitig - so wie er für seine Eltern da ist, könnte es sein, dass er sich auch für dich einbringt (was wirklich nicht viel von ihm übrig lässt). Vielleicht merkt er, dass es ihm nicht wirklich gut tut und hat Angst, den gleichen Fehler wieder zu machen...?

Was kannst du trotzdem tun? Es gibt ein Sprichwort: "Lass frei, was du liebst. Wenn es zu dir zurück kommt, ist es für immer dein." Es ist was Wahres dran.
Tu etwas für dich, lenk dich ab, stärke dein Selbstbewusstsein, gehe mit Freunden weg, plane eine Karriere in deinem Beruf, was auch immer dir sinnvoll und wichtig erscheint. Es wird dir helfen, über den ersten Schmerz hinwegzukommen. Denn ein Hinauszögern verlängert euer beider Leiden nur unnötig.

Lass uns wissen, wie es weitergegangen ist!

Liebe Grüße,

Michaela