Problem von Tamara - 39 Jahre

Schwierigkeiten mit dem Sohn

Hallo, liebes KKT,
ich habe 3 Söhne (19,17 und 16 Jahre). Hier geht es aber um meinen 17jährigen. Aufgrund seiner Probleme (Sprachverständnisstörung und vor einigen Jahren wurde bei ihm ADHS diagnostiziert), war ich hauptsächlich mit ihm beschäftigt, was auch völlig in Ordnung war. Bemerken möchte ich noch, das sein IQ sich nicht von anderen Jugendlichen seines Alters unterscheidet.
Nach seiner Entlassung aus der Förderschule gab vor 2Jahren, gab ich ihn in ein Berufsbildungswerk für Sprachgestörte. Dort gab es nur Probleme. Kein Beruf, der dort angeboten gefiel ihm, bzw. war er aufgrund seiner eingeschränkten Motorik ungeeignet. Auch sein Verhalten lies zu wünschen übrig. Z.B. beschmierte er dort die Toilette, kam zu spät aus der Pause oder in die Arbeit, war frech... Nach einem halben Jahr wurde diese Maßnahme beendet. Ich schickte ihn auf eine Berufsschule für Förderschüler. Dort brachte er es innerhalb eines halben Jahres auf 4 Verweise. Dann probierten wir es in einem anderen BBW mit dem Resultat, das er oft krank "feierte", schwänzte, frech war und auch dort für keinen Beruf geeignet zu sein schien, bis auf Fachverkäufer. Diese Massnahme endete im April06`. Trotz der Probleme wollte man ihm eine Ausbildung anbieten. Einzige Bedingung, er soll bis zu den Ferien als Gastschüler In diesem BBW einen Tag in der Woche zur Berufsschule gehen. Er schaffte es sogar jetzt noch 2x zu schwänzen. Trotzdem hat er letzten Mittwoch die Zusage zur Ausbildung erhalten. Meiner Meinung nach wird es ihm ja zu einfach gemacht, obwohl ich mich ja gefreut habe. Letzten Montag hat er sich trotz des Wissens, dass die Ausbildung auf wackligen Füssen steht, wiedrum in der Berufsschule wie die Axt im Walde aufgeführt mit dem Resultat, dass er nächsten Montag "Frei" hat. Die Lehrerin will ihn dann nicht in ihrer Klasse haben, was man auch verstehen muss.
Heute habe ich ihm klipp und klar gesagt, wenn er seine Ausbildung in den Sand setzt, will ich ihn, wenn er 18 Ist (im November 06 ist es soweit) nicht mehr hier haben. Dann soll er ausziehen. Und mein Herz weint bei diesen Worten. Ich liebe ihn über alles. Vor 3Jahren erst, habe ich mich mit dem Jugendamt gerichtlich um das Sorgerecht gestritten. Ich habe gewonnen, weil laut Gutachten, mein Sohn bei mir am Besten aufgehoben ist und ich ihm die Sicherheit bieten kann, die er dringend braucht. Jetz muss ich ihm die Sicherheit nehmen, ob ich will oder nicht. Ich bin auch alleinerziehend und obwohl ich zu seinem Vater sehr guten Kontakt habe, ist der erst recht hoffnungslos überfordert.
Ich weiss mir keinen Rat mehr, als euch zu schreiben.
Welche Möglichkeiten hätte mein Sohn, wenn er wirklich nicht mehr hier bleiben kann. Ich wollte ja auch die Vormundschaft für ihn Übernehmen, wenn er 18 ist, für wil er meiner Meinung nach noch etwas Unterstützung und Lenkung bedarf, aber ich habe keine Kraft mehr. Seid lieb gegrüsst von Tamy.

Anwort von Sabine

Hallo Tamara!

Die Vormundschaft zu übernehmen ist nicht so einfach. Soweit ich mich erinnere (will nichts falsches sagen), muß dafür festgestellt werden, dass er einen Vormund braucht und das geht - soweit ich weiß - nur über den ärztlichen Weg. Will mich da aber nicht festlegen.
So, wie Du ihn beschreibst, scheint er wirklich sehr schwierig zu sein. Woher sein Verhalten kommt und warum, kann ich Deiner Mail leider nicht entnehmen. Oftmals hat so ein Verhalten einen Ursprung und wenn man dem auf den Grund gehen könnte, dann könnte man ihm vielleicht helfen, wenn er sich helfen lassen will.
So, wie Du sein Verhalten beschreibst, wird er nicht weit kommen. Es klingt, als stellt er sich gegen alles auf, was seinen Weg kreuzt.
Ich selber habe so etwas leider noch nie erlebt, aber vielleicht hilft es Dir im Elternchat ein paar Antworten zu finden.
Hier ein Link von einem von vielen dieser Chats: http://www.bke.de/sorgenchat.htm
Über Google findest Du noch andere Möglichkeiten dieser Art von Chat-Rooms oder Foren, wo sich Eltern austauschen, die vielleicht ähnliche Probleme haben.
Es tut mir leid, dass ich nicht wirklich weiterhelfen konnte, aber ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du vielleicht bei den o.g. Foren Deine Antworten findest, die Du speziell für Deinen Sohn brauchst.
Eine andere Möglichkeit wäre vielleicht noch, wenn Du vielleicht über eine Freund von Deinem Sohn erfahren könntest, was eigentlich in Deinem Sohn vorgeht. Oftmals erzählen die Kids den Freunden mehr als den Eltern.

Lieben Gruß