Problem von yvonne - 23 Jahre

Brustkrebs und das ganze Chaos

hallo ! ich bin froh, dass es euch gibt! nun meine geschichte! ich bin 23 und seit 2 jahren verheiratet. vor einem Jahr bin ich an brustkrebs erkrankt und habe mich von meinem mann verlassen gefühlt. er hat sich mehr um die probleme von seiner mutter und seiner schwester gekümmert. ich war den ganzen tag fast allein, meine mutter und meine beste freundin haben sich um mich gekümmert. meine schwiegerfamilie hätte sich auch um mich gekümmert, wenn ich denen hinter her gelaufen wäre. tja ich hatte noch nie besonders für diese familie gezählt. immer wieder habe ich meinem mann gesagt, dass seine familie ihn nur ausnutzt, doch er wollte nicht hören und ich war allein. keine reaktion von ihm. ich hätte ihn auch gebraucht, aber er war ja nie da.
ich bin in kur gegangen und habe jemanden kennen gelernt. bei ihm fühle ich mich genauso einsam. ich sitze auch meistens alleine da und bin noch einsamer. ich habe ein schlechtes gewissen meiném mann gegenüber. ich fühle mich meinem kurschatten auch verpflichtet. dazu kommt noch dass mein kurschatten algehol krank ist. jedes mal wenn er was zu erledigen hat, dass er allein unternimmt, weiß ich doch dass er wieder in ner kneipe hängt. ich bin bin mir weder zu meinem gefühlen zu meinem mann sicher noch zu den gefühlen zu meinem kurschatten. ich weiß nur das ich noch einsamer bin, als zuvor. ich habe auch großes heimweh, dazu plagen mich auch immer wieder alpträume. immer wieder. ich weiß nichts mehr mit meinem Leben an zu fangen könnt ihr mir helfen. das wäre schön. danke schon mal im vorraus.

eure yvonne

Carmen Anwort von Carmen

Hallo Yvonne,
Deine Zeilen springen mir ins Auge. Scheiß Krankheit - ich weiß. Deshalb weiß ich auch wie verdammt schnell es geht, dass man sich "weg-flüchtet". Bin überzeugt dies ist bei Dir der Fall. Bevor Du Dich mit Dir, Deiner Ehe, der Familie, Deinen Bedürfnissen und das Kämpfen beschäftigen musst, springst Du weiter und hilfst anderen, auch kranken Menschen.
Hm, dabei bleibst Du auf der Strecke hängen, irgendwo zwischen Kurschatten, schlechtem Gewissen und fehlender Liebe.
Das ist grausam. Und nur Du bist diejenige die dies ändern kann. Auch grausam, doch man wächst, und nicht selten über sich hinaus, wenn der Rucksack den man gepackt bekommt schwerer wird.

Ich kenne Dein Umfeld nicht persönlich, doch ich hab mich entschlossen Dir unerschrocken meine Meinung dazu zu sagen.
Laß dem Mann von der Kur sein Leben und ihn weiterziehen. Der Mensch bringt Dich nicht weiter, viel eher glaube ich, dass er Dich bei Deiner Flucht aus Dir selbst unterstützt. Nicht bewusst und niemals mit Absicht. Doch er ist selbst krank und saugt daher ganz selbstverständlich Gefühle und Kraft aus Dir um selbst nicht unterzugehen. Sicher schlimm für ihn, doch es gibt Momente im Leben, da muß man egoistisch sein. Meine Meinung.
Du hast Heimweh, Alpträume, und bist so einsam wie noch nie in Deinem Leben? Lasse den Mann weiterziehen. Steh zu Deiner Meinung, sag es ihm und geh. Umdrehen würde ich mich nicht. Doch Du wirst mit den Schritten von ihm weg stärker. Deine fehlende Liebe wird er nicht ersetzen können.
Ich würde danach ein paar Tage mir Zeit nehmen für mich. Ganz alleine, auch wenn?s schwer fällt. Überdenke was Du willst, wie Du es erreichen kannst und Du Dich dabei wohler fühlst. Ich würde meinen Mann anrufen und ihn bitten mich zu besuchen, alleine. Und dann rede. Das ?a und o? im Leben ist Kommunikation. Bitte ihn Dir eine Stunde seiner Zeit zu schenken und sag ihm verdammt noch mal alles was in Dir vorgeht, Dich bewegt, was Du möchtest, aber auch erwartest. Rede bis Dir nix mehr einfällt. Und dann geh. Laß Euch Zeit zum denken, zum fühlen. Nix mehr mit verpackte, schöne Gefühle mit drum herum Gerede. Das bringt Dich und Euch nicht weiter. Schonungslose Offenheit, und Gedanken und Gefühle die antastbar sind und nicht verpackt in Watte. Sie müssen nicht schön aussehen oder schmecken. Verstehst Du was ich meine?
Du hast geschrieben, dass Du eine Mutter und Deine beste Freundin auf Deiner Seite hast die Dir helfen? Toll, es gibt Menschen die haben das nicht. Was ich damit sagen will ist, lass Deine ?Schwiegereltern? . Wenn Sie nicht von sich aus neben Dir stehen wollen oder können lasse Sie. Wenn Du so krank bist, brauchst Du die Kraft nicht auch noch aufbringen müssen um Anderen hinter her zu schreien um Hilfe und Unterstützung zu bekommen. Laß auch Sie, Deine Mutter und Freundin sind zur Unterstützung doch ne Menge Holz im Feuer.
Freu Dich daran, und mach Dich nicht kaputt um nach Anderen zu trauern. Jeder Mensch sollte so wertvoll sein, dass er Unterstützung und Liebe geschenkt bekommt und dem nicht hinterher laufen muß.
Versuche eine Struktur, eine Linie zu erreichen. Wer an die Sonnenstrahlen glaubt, wird Wärme spüren. Glaube an Dich, Deinen Ehemann, der vielleicht zu seiner Familie geflüchtet ist, weil er nicht weiß wie er mit einer Krankheit, die zu 50% Tod bedeutet umgehen soll, glaube an Deine Gesundheit und an die Sonnenstrahlen im Leben.
Ich wünsche es Dir ? alle Kraft der Welt carmen