Problem von Patrick - 17 Jahre

Ich gehöre nicht mehr dazu

Hallo liebes KuKa-Team

Ich hab ein riesen Problem. Es ist nämlich so, ich habe jetzt seit einem Jahr in einem Krankenhaus gearbeitet und wohnte deswegen dort in der Nähe im Schwesternwohnheim da es für mich so einfacher war rechtzeitig zur Frühschicht zu kommen da meine Eltern bei denen ich übers Wochenende wohne viel zu weit von der Arbeitsstelle weg wohnen. Aber dieses eine Jahr (Praktikum) is jetzt vorbei. Aber was mir aufgefallen ist, immer wenn ich nach hause kahm fühlte ich mich nicht mehr wie ein Familienmitglied sondern wie ein Fremder. Irgendwas hat sich da verändert und ich weis nicht was. Sogar meine Mutter is jetzt wegen einem Streit mit meinem Opa der ein Stockwerk unter uns wohnt ausgezogen und das hab ich eben auch erst ein Tag vorher erfahren aber alle außer mir wussten es schon. Und ich bin ja wohl alt genug (mit 17) das mich das auch was angeht auch wenn ich nicht oft hier war. Und nun kommt das eigentliche Problem. Ab dem ersten September wohn ich ja wieder ganz bei meinen Eltern Bz.w. bei meinem Vater da meine Mutter ja ausgezogen ist. Aber ich fühl mich hier einfach nicht mehr wohl, wie auch wenn ich behandelt werde wie ein fremder. Aber was soll ich jetzt machen?? Ich kann ja nirgends andes hin. Und eine eigene Wohnung kann ich mir auch nicht leisten da ich wieder zur schule gehe und die mir schon viel geld kostet, das ich mit nebenjobs verdiene. Könnt ihr mir bitte irgendwie weiterhelfen????

Liebe Grüße

Patrick

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Patrick!

So ein Auszug aus dem Elternhaus verändert eine Menge - aber es gehört dazu. Und manchmal gehört es eben auch dazu, wieder zurück zu ziehen, weil die Umstände es nicht anders zulassen. Auch in meinem Leben war es so.

Das Verhältnis zu den Eltern (ggf. auch Geschwistern) ändert sich, wandelt sich. Was aber nicht heißt, dass es schlechter wird. Mehr Distanz kann auch wieder mehr Nähe bedeuten. Ich weiß, klingt widersprüchlich. Du bist in einem Lebensabschnitt, in dem Du Dich mehr und mehr abnabelst, eigenständig wirst, Deine Persönlichkeit immer weiter definieren wirst und kannst. Du und Deine Eltern werdet lernen, euch gegenseitig als erwachsene Menschen zu sehen. Nicht mehr nur als Eltern und Kind. Aber das ist ein Prozess und der braucht wie alles seine Zeit.

Du warst jetzt ein Jahr lang für Dich selbst verantwortlich. Keine Frage, es wird schwierig, sich zu Hause wieder einzufinden. Zurück dahin, wie es vor Deinem Praktikum im Krankenhaus war, wirst Du kaum können. Aber 'anders' heißt ja nicht automatisch schlechter.

Lass es ein wenig auf Dich zukommen. Im Vorfeld schon genau wissen, wie es wird, was sein wird, wie es sich anfühlt kannst Du nicht. So leid es mir tut, einen wirklichen Ratschlag habe ich nicht für Dich. Sage, was Dich stört, in einem ruhigen Ton und auch, wie Du es Dir wünschen würdest. Sage Deiner Mutter ruhig, dass Du Dich ausgeschlossen fühltest, weil Du eine so entscheidende Veränderung erst kurz vor knapp erfahren hast. Frage einfach mal nach, warum sie Dir nichts davon erzählt hat.

Es wird sich alles wieder einfinden. Anders werden, aber nicht zwangsläufig schlechter. Versuche, viel mit Deinen Eltern und den anderen im Haus zu reden. Denn wenn man sich gegenseitig versteht, kann man auch wieder zu einander finden.

Alles Gute!
Dana