Problem von Anonym - 29 Jahre

Arbeitslos - immer wieder

Hallo Kummerkasten-Team,

ich brauch jetzt einfach mal jemanden, außerhalb meiner Familie, den ich meinen Frust schreiben kann.

Ich bin 29 Jahre alt und habe vor einem Monat meine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann mit guten Noten (1,66 Zeugnis bzw. 89 Punkte Prüfung) abgeschlossen.

Übernommen wurde ich nicht. Grund: Zu langsam! Gute Verkaufserfolge, Beliebtheit bei den Kunden - all dies zählte nicht.

Ich habe die mir übertragenen Aufgaben zwar nicht sehr schnell, jedoch aber mit äußerster Sorgfalt erledigt. Ging es darum Regale einzuräumen, habe ich das nach den Regeln des Hauses getan. Also Preisleiter, Aussehen etc.. Kunden die mich während dieses Vorhabens etwas gefragt haben, habe ich bedient. All diese Sachen wurden von den Vorgesetzten nicht beachtet. Ich bin Einzelhändler und bin daher für den Kunden da. Lieber etwas länger brauchen, als ein weggeschickter und daher unzufriedener Kunde.

Dies war jetzt schon meine 2. Ausbildung, nachder ich nicht übernommen wurde. (1. Ausbildung aufgrund interner Umstellung)

Nun habe ich mich in dieser Ausbildung schulisch und betrieblich reinhängt, ja habe mir den Ar*** aufgerissen, habe gute Noten erziehlt und Überstunden ohne Ende geschoben (280 nach gut einem Jahr). Jedesmal wenn jemand für Mehrarbeit gebraucht wurde war ich da.

UND DAS ALLES UMSONST!!!

Es geht alles wieder von vorne los. Die Absagen auf Bewerbungen, die Angst nie mehr was zu finden etc.

Anwort von Sabine

Hallo!

Danke für Dein Vertrauen und Deine Mail. Ich kann verstehen, dass es Sorge macht, wenn man nach einem Arbeitsplatz sucht. Oftmals muß man bei der Suche auch über die Reionen rausgehen, also eine ganz neue Umgebung in Betracht ziehen. Die Kündigungsbegründung aus dem letzten Job klingt danach,als hätten die nur jemanden gesucht, der die Regale soriert, sprich Groß-Lebensmittel-Einzelhandel oder ein Baumarkt oder dergleichen. Zumindest kiingt es so und die Verkäufer dort,die sieht man nur an den Regalen stehen um was weg zu sortieren. Man traut sich immer gar nicht als Kunde diese anzusprechen, weil die immer so gernevt wirken. Nun kann ich verstehen warum. Sie müssen die Sache schaffen und wenn nicht, dann gibt es Lack. Wenn dann so ein blöder Kunde noch mit einer Frage kommt, dann kann ich deren genervten Gesichtsaudruck gut verstehen.
Vielleicht solltest Du Dich gar nicht unbedingt auf die Großmärkte konzentrieren, sondern vielmehr auf die kleineren Geschäfte. Existenziell ist das Risiko größer, aber dort würde Dein Stärke (der Umgang mit den Kunden) vielleicht viel besser zur Geltung kommen und Du solltest vielleicht auch in Betracht ziehen den Wohnort ggf. zu wechseln und was dies betrifft richtig flexibel sein.
Ich wünsche Dir alles Gute für die Zukunft.

Lieben Gruß
Sabine