Problem von Steffi - 18 Jahre

Er öffnet sich nicht (Teil 2)

Hallo Dana!
ich möchte mich bei dir bedanken, dassu dir die Mühe gemacht hast, mir zu antworten. :-)
Deine Tipps waren sehr hilfreich, aber ich befürchte, wenn ich auf ihn zugehe, und ihm sage, wie es mir geht, wenn all die keinen Gesten fehlen, wird er mich nicht mehr so richtig ernst nehmen, da ich ihm das und so manch anderes schon so oft gesagt habe, aber nach ein paar Tagen dann doch wieder auf ihn zugegangen bin und er wohl somit davon ausging, dass kein "Handlungsbedarf" sei. Ich kenne ihn und das ist für ihn natürlich am einfachsten, er wird mit einer "Anforderung" konfrontiert, dann kommt von mir erwartende Stille und nach ein paar Tagen denke ich dann, "bevor ich ihn garnicht mehr zu Gesicht bekomm"..
Ich weiß, dass ich selbs schuld daran bin, aber ich schätze, ich habe seine Unfähigkeit, sich aufzuraffen, einfach schlicht und ergreifend mehr toleriert (als eine Art Krankheit), als er selbst meinte, dass es daran läge.
Ich glaube keinesfalls, dass er denkt, er könne mit mir machen, was er will, aber ich schätze, sein schlechtes Gewissen ist doch ein Stück weit erleichtert.
Darum kann und will ich auch nicht wieder hingehen und ihn zb fragen, wie es ihm ginge, wenn ich mich nicht mehr melden würde..weil..das versteht er falsch, entweder, er sagt, dann müsse er sich wohl melden oder er meldet sich aus Trotz erst recht nicht, weil er meint, ich würde mich "rar" machen. Denn auch das habe ich versucht.
Es hört sich vielleicht dumm an, aber die einzige Möglichkeit, an ihn ranzukommen, ist das Weinen. Erst wenn ich weine, ist er tödlichst betrübt und verspricht, etwas zu ändern. Aber in dem Moment, in dem er das sagt, kann ich nicht mehr böse auf ihn sein, weil ich dann auch an seinem Blick merke, dass er gerne etwas ändern will, aber es aus irgendwelchen Gründen nicht schafft.
Im Moment melde ich mich garnicht mehr bei ihm, ich hab ihm gesagt, dass ich nicht im ICQ bin und er mich eben anrufen soll. Bisher hat er das nicht, ich weiß nicht, ob er es tut, aber gerade hab ich..einfach nix mehr zu geben, ich brauch eine Auszeit. Ich werde ihm das aber nicht sagen, weil er dann wieder tödlich enttäuscht von sich wäre, da hilft kein "du bist nicht schuld" der Welt.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Steffi!

Du scheinst Dein Herz ja an einen 'typischen Mann' verloren zu haben. Wie oft schon habe ich gehört, wie unerwartet die Trennung (ist kein Ratschlag, keine Prophzeiung) für ihn kam. Dabei hat frau so oft angesprochen, was fehlt, was nicht richtig läuft, was unglücklich macht. Dein Freund scheint genau dafür auch ein Kandidat.

Er macht es sich etwas einfach. Da kommen Forderungen, Wünsche, Erwartungen von Dir - er hört sie sich an, nimmt es auch wahr - aber es ändert sich für ihn ja auch nichts, wenn er nicht an sich arbeitet. Für ihn ist ja alles in bester Ordnung. Ihm fehlt ja nichts. Und für ihn richtet sich augenscheinlich alles wieder wie von Zauberhand. Er hat nie die Ernsthaftigkeit, die Dringlichkeit begreifen können.

Wenn Du weinst, rückt genau das näher an ihn heran. Plötzlich sieht er, wie traurig er Dich macht. Irgendwie scheinen die Tränen für ihn deutlicher zu sein als alle Worte. Aber auch das hat nicht lange den gewünschten Effekt - denn auch die Tränen versiegen wieder und die Welt rückt wieder ins Lot.

Du kennst ihn, Du kannst ihn einschätzen. Und Du weißt wohl auch, wie Du ihn 'handhaben' musst. Für mich sieht es ganz so aus, als solltest Du diesen Abstand, den Du jetzt für Dich brauchst, auch wirklich einhalten. Es muss irgendwie an ihn heran, dass Du in der Beziehung nicht mehr glücklich bist, dass Dir so viel fehlt.

Persönlich finde ich, er kann ruhig enttäuscht sein. Du musst ihn nicht beschützen. Er ist ein eigenständiger, erwachsener Mann. Und dieses "Du bist nicht Schuld" - stimmt es denn wirklich? Ich weiß, dass ich in diesen Dingen sehr hart sein kann und eine gnadenlose Konsequenz an den Tag legen kann; vielleicht schaffst Du es für Dich ja auch ein Stück und siehst es auch als richtigen Weg.

Alles Gute!
Dana

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