entscheidung
Schon mein Problem zu benennen ist schwierig. Am ehesten habe ich Probleme, Entscheidungen zu treffen, bzw. zu wissen was ich will. Nach längerem Suchen habe ich endlich einen Job gefunden, für den ich allerdings umziehen mußte und sogar mein Kind erstmal bei meinen Eltern lassen mußte. Aber es war mir viel wert, aus dem ALG II Bezug herauszukommen. Auch meinen Freund, der auch zwei kinder hat, ließ ich zurück.
Ich war mir sehr unsicher, ob ich das durchhalte und will, so daß ich mit meinem Freund vereinbart habe, daß ich nach 4 Monaten zurückkomme. So lange konnte ich auch eine Trennung von meiner Tochter verkraften.
Mein Arbeitgeber war enttäuscht, er hätte mich gerne behalten. Der Job ist einigermaßen o.k., wenngleich die Chefin sehr faul ist und die Arbeit auf mich und andre abwälzt und auch der Verdienst weit unter Tarif ist.
Jetzt ist es so, daß der Arbeitgeber verlangt, daß ich kündige, ich somit eine Sperre vom Arbeitsamt bekomme. Dazu kommt, daß wir geplant hatten, daß ich zu meinem Freund ziehe, so daß ich sowieso kein ALG II mehr bekommen wegen der Einkommensanrechnung. Er muß sogar meine Krankenversicherung bezahlen. D.h. ich stehe da ohne eigenes Einkommen, ohne Job, ohne eigene Wohnung. Klar, ich hätte das wissen müssen, aber ich habe jetzt erst gemerkt, daß ich das gar nicht will. Ich hätte wenigstens ein Jahr durchhalten müssen!!
Mir graut es vor dem Umzug in seine Wohnung. Dazu kommt, daß er momentan gar nicht so viel Platz hat, so daß meine Tochter wohl weiter bei meinen Eltern bleiben wird und ich sozusagen hin- und herpendle.
Das Problem ist, ich kann es nicht rückgängig machen!! Der Arbeitgeber will jetzt auch nicht mehr, daß ich bleibe, der Umzug ist geplant, die Wohnung gekündigt!! Und ich weiß jetzt schon, daß es mit der Beziehung nichts mehr wird. Unsere Vorgeschichte war immer schon ein Hin- und Her.
Was soll ich bloß machen?
Bin ich psychisch krank? Habe ich vielleicht eine Borderline-Persönlichkeitsstörung?
Ich möchte es nicht mehr jedem recht machen. Ich glaube ich liebe meinen Freund gar nicht und habe mich einfach bis jetzt nicht getraut, mein Ding durchzuziehen und sozusagen in letzter MInute wieder gekniffen. Mir gehts teilweise so schlecht, daß ich denke es wäre am besten, ich wäre nie auf die Welt gekommen. Wenn meine Tochter nicht wäre, würde mich nicht viel am Leben halten.
Danke für die Antwort.
Hallo,
ich kann von hier aus nicht beurteilen, ob du eine Borderlinestörung hast, aber das, was du schreibst, deutet nicht darauf hin. Auch psychische Krankheiten kann man so nicht feststellen, das ist nur im persönlichen Gespräch mit einem Fachmann möglich.
Du hast einen ganz schönen Batzen an Fragen zu klären, und ich fürchte, das ist per E-Mail schier unmöglich. Du kannst dich jedoch zunächst einmal an die Telefonseelsorge wenden:
Telefonseelsorge
Telefon 0800 111 0 111 (evangelisch)
oder 0800-111 0 222 (katholisch)
Internet: www.telefonseelsorge.de
Dort sitzen geschulte Leute, die dir zuhören und dir auch weiterhelfen können, in deiner Region einen Ansprechpartner zu finden, der dich unterstützt, was deine Beziehung, deine Tochter und deine Zukunft angeht.
Ich denke, dass dir momentan eine Entscheidung so schwer fällt, weil du zuviel um die Ohren hast. Ein sortierendes Gespräch kann schon etwas bewirken, und danach geht es sicher leichter weiter.
Halt die Ohren steif & viele Grüße,
Michaela