Problem von Anonym - 24 Jahre

Eifersucht, Misstrauen, nur noch wenige Beachtung

Hallöchen Zusammen,
erstmal ein großes Lob, Mein Kummerkasten.de ist wirklich eine tolle Seite!!!
Nun zu meinem Problem, wenn es überhaupt eines ist oder vielleicht mache ich auch nur eines draus...
Mein Freund und ich sind jetzt seit knapp einem Jahr ein Paar. Ich muss sagen, wir passen wirklich sehr gut zusammen. Unsere Charaktereigenschaften ähneln sich (dadurch können wir einander sehr gut verstehen) auch äußerlich sind wir ein Traumpaar. Ich liebe ihn wirklich sehr, er ist für mich der wichtigste Mensch (neben meinen Eltern). Am Anfang unserer Beziehung war ich die jenige, die immer mal wieder Abstand wollte, weil ich mich zu sehr eingeengt gefühlt habe. Er dagegen war total "jeck" auf mich und wollte jede freie Minute mit mir verbringen. Jetzt weiß ich das erst zu schätzen, denn jetzt hat sich das Blatt gewendet. Er meldet sich kaum noch von sich aus, entweder kommt ein Anruf oder eine liebe SMS von mir (dann kommt auch was zurück) aber wenn nicht, dann passiert gar nichts. Genauso seine Zeit... durch ein Studium (hat vor 3 Wochen begonnen) hat er viel mehr Zeit als vorher. Trotzdem kommt er nicht früher zu mir oder will sich mit mir treffen. Ich frage mich warum das so ist. Wieso denkt er nicht mehr soviel an mich? Ganz aktuell: Er hat sich Mittags das letzte Mal gemeldet, ist dann mit seinen Studentenkollgen um die Häuser gezogen und sich weder telefonisch, noch per Mail gemeldet. Sowas kenne ich überhaupt gar nicht von ihm. Sonst hat er egal um welche Uhrzeit kurz angeklingelt oder eine Gute-Nacht-SMS geschrieben. So haben wir das beide gemacht. Ich tue es immer noch, er wie gesagt hält es nicht mehr für wichtig. So kommt es mir zumindestens vor. Er denkt halt nicht mehr an mich, wenn er seine Freizeit gestaltet. Dazu kommt, ich habe wahnsinnige Angst ihn zu verlieren und weil er sich eben so verhält, denke ich natürlich auch, er könnte genervt von mir sein.
Ich gönne ihm seinen Spaß und möchte auch das er seine Freizeit so gestaltet wie er Lust hat, aber ich möchte mich dabei nicht vernachlässigt fühlen. Das tue ich aber. Außerdem habe ich immer Angst, eine Andere könnte sich an ihn ranmachen und er flirtet wie wild und verliebt sich neu. Ich weiß, eigentlich sind diese Gedanken total bescheuert, ich versuche mich auch dagegen zu wehren, aber mir gelingt es einfach nicht. Besonders dann nicht, wenn er die ganze Nacht unterwegs ist und ich nicht mal weiß mit wem. Anders herum habe ich ihn aber auch schon gefragt wie er sich dabei fühlen würde, wenn ich mich so verhalten würde. Gut findet er das nämlich auch nicht (besonders nicht, wenn ich irgendwo schlafe, wo er nicht weiß bei wem)
Ich bin jedenfalls sowas von stinkesauer, dass ich ihn jetzt erstmal nicht mehr sehen und hören will. Jetzt kann er das tun was er will und braucht sich bei mir auch nicht zu melden. Ich weiß wirklich nicht wo das enden soll. Sein Studium dauert noch 2 Jahre und natürlich ist es wichtig das er sich reinhängt, aber ich weiß nicht, ob ich das Durchhaltevermögen habe, ihm so zur Seite zu stehen. Nämlich immer nur dann, wenn es ihm in den Kram passt. Wenn er andere Dinge für wichtiger empfindet, dann bin ich aufs Abstellgleis gestellt. Zudem kommt noch das er fast bei mir wohnt, ich die Wohnung allein bezahle und mich auch irgendwie ausgenutzt fühle. Immer wenn er mich braucht, dann bin ich für ihn da, aber wenn ich mal etwas brauche, dann hält er es anscheinend nicht mehr für so wichtig, weil er eben nicht mehr soviel an mich denkt.
Im Moment steht es mir echt Oberkante-Unterlippe, am liebsten würde ich alles hinschmeißen. Ich schlafe Nachts kaum noch, weil mich das alles so belastet. Meine Gedanken kreisen fast nur um ihn, ich vernachlässige mich selbst dabei. Ich will ihn nicht so doll lieben, ich wollte nie, dass er so einen Platz in meinem Leben einnimmt und mich mit seiner Art mit mir umzugehen so weh tun kann. Ich habe eine solche Wut, weil ich merke wie weh er mir tun kann. Misstrauisch wegen anderen Frauen bin ich auch. Er sagt immer ich solle ihm doch vertrauen. Er hat mir wirklich noch keinen Grund gegeben um ihm nicht zu trauen, aber durch meine Vergangenheit bin ich einfach so.
Bitte helft mir, ich versuche mich mit Hungern von allem abzulenken und habe das Gefühl ich befinde mich auf dem in ein großes Loch.

Danke im Voraus für Eure Hilfe!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Auf wen bist Du eigentlich mehr wütend? Auf ihn, weil er sich weniger meldet? Oder auf Dich, weil es Dich so stört? Wahrscheinlich vermischt sich beides zu diesem Cocktail.

Versteh mich nicht falsch, ich kann schon verstehen, warum Du glaubst, er denkt weniger an Dich. Aber heißt "an jemanden denken" auch immer gleichzeitig "sich bei ihm melden"? Ich bin auch jemand, die auf diese kleinen Gute-Nacht-SMS steht, die es liebt, zwischendurch mal eine Mail zu bekommen oder morgens auf dem Küchentisch ein liebes Briefchen. Aber verlieren diese Dinge nicht auch an wert, wenn sie eine solche Regelmäßigkeit fordern? Für mich wäre es so.

Kann es sein, dass Du die Gefühle, die das in Dir auslöst, auch als Fakten siehst? Er denkt weniger an Dich. Anderes ist wichtiger. Wenn er etwas mit anderen plant und Dich nicht sehen kann / will - ist es dann automatisch so, dass das andere wichtiger ist? Du hattest die Erwartung, dass er jetzt während des Studiums mehr Zeit für Dich hat. Hast Du diese Erwartung je ausgesprochen? In ihm schlummerte vielleicht eher der Gedanke, dass er diese Zeit für anderes nutzen kann, um dann die Zeit mit Dir mehr genießen zu können?

Rede mit ihm. Du bist jetzt so sauer, dass Du ihn weder hören noch sehen willst. Dabei bist Du sauer, weil Du ihn nicht hörst und siehst. Nicht ganz logisch, oder? Setzt euch zusammen und redet über eure Erwartungen an den anderen. Sich 'blind verstehen' ist eine Mythos. Und taub und stumm funktioniert es auch nicht. Niemand kann erahnen, was der andere sich wünscht, was ihm fehlt, was er erwartet. Sprecht ganz in Ruhe darüber - ohne Vorwürfe, die führen zu nichts, außer zum Streit. Jeder erzählt einfach mal nur von sich. Nicht mehr, nicht weniger.

Alles Gute!
Dana