Problem von Katrin - 42 Jahre

Die dritte Trennung

Hallo,

ich bin geschieden und habe vor 3,5 Jahren im Internet einen Mann kennengelernt, der auch geschieden ist. Wir haben uns sehr verliebt und er ist schnell zu mir gezogen. Nach einem halben Jahr mußte er beruflich 8 Monate ins Ausland. Ich habe sehr gelitten und oft am Telefon gejammert. Dann hat er nach 2 Monaten per e-mail Schluß gemacht. Ich war am Ende. Habe ihn gebeten und gebettelt, nichts. Dann habe ich die Taktik geändert, die Trennung scheinbar akzeptiert und mich mit ihm geschrieben. Diese Briefe waren sehr tiefsinning und dann stand er auf einmal vor der Tür, ist 1500 Km gefahren. Alles schien gut. Er kam 6 Monate später nach Hause und hat einen neuen Job angefangen. Wir waren 1,5 Jahre sehr glücklich, obwohl er in dieser Zeit einen Herzinfrakt hatte. Seit 1 Jahr arbeitet er nun leider 500 Km entfernt. Das hat mich auch fertig gemacht. Wir haben uns von Januar bis Ostern nur 1mal gesehen. Er kam Ostern und machte Schluß, es ginge nicht. Ich habe das wieder scheinbar akzeptiert, mit ihm das Wochenende verbracht und kurz bevor er wieder los mußte, wollte er mich doch wieder. Nun hatte ich Aussicht auf einen Job bei ihm. Als ich dies sagte, machte er wieder Schluß. Er könnte es nicht erkären, er sagte auch nicht wirklich nein, sondern ich weiß nicht oder dass er total hin und her gerissen ist. Er hat noch Gefühle für mich aber er kann nicht. Als er seine Sachen holte und ich zu Freunden fuhr, hat er mich schon nach 1 Stunde erbärmlich weinend wieder angerufen und gesagt, es geht doch nicht so mit der Trennung und wir hätten noch eine Chance und er wolle mich heiraten und sich endlich für mich entscheiden. 1 Woche später hat er am Telefon wieder nicht gewußt was er will, da habe ich den Schlußstrich gezogen, weil er sich nicht entscheiden kann. Ich liebe ihn und würde weiter kämpfen. Aber ich bin inzwischen auch total fertig. Kann es sein, dass er aktive Bindungsangst hat ? Er redet jetzt fast nur über die schlechten Dinge und Probleme, die wir hatten, das viele Gute scheint wie verdrängt. Er will eine total hamronische Partnerschaft, ohne Konflikte, Probleme, Diskussionen. Seine Scheidung nach 20 Jahren Ehe hatte ihn damals völlig am Boden zerstört. Seine Frau hat ihn sehr gedemütigt und nie wirklich Achtung vor ihm. Aber wir waren so glücklich, verstehen uns super, unser Sexualleben war perfekt und wir konnten zusammen lachen. Mein Sohn liebt ihn wie einen Vater und unsere Familien und Freunde verstehen sich auch sehr gut. Für mich war das die perfekte Partnerschaft, warum nicht für ihn. Er geht gern Konflikten aus dem Weg, hat oft seine Wünsche nicht geäußert. Das hat er mir jetzt gesagt. Er gibt sich die Hauptschuld und sagt oft, es hätte nichts mit mir zu tun sondern mit seinem kranken Kopf. Er ist selbst total fertig und heult oft. Was mache ich nur, abschließen oder kämpfen ?

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Katrin!

Ich kann Dir nicht sagen, ob Du kämpfen solltest oder versuchen abzuschließen. Es geht um Dein Leben, Deine Gefühle, Deine Kräfte und den Mann an Deiner Seite. Niemand kann das besser einschätzen als Du. Pass auf Dich auf und haushalte mit Deinen Kräften.

Es erscheint schon so, dass er jedes Mal, wenn die Beziehung noch ein Stück zusammenwachsen sollte, die Bremse gezogen hat. Ob es eine Bindungsangst ist, kann ich nicht beurteilen. Mag auch sein, dass er wirklich immer wieder an seinen Gefühlen zweifelt und nicht entscheiden kann, ob diese Beziehung nun das ist, was er will.

Er spricht jetzt nur noch über die Probleme in eurer Beziehung, sieht das schöne nicht mehr? Will er abschließen und Dir das deutlich machen? Oder könnt ihr darüber, dass er nun all die Probleme anspricht, auch die Lösung finden? Ich würde -sofern ich die Kraft und den Willen habe zu kämpfen- auf diese Themen genauer eingehen. Nicht nur sagen, was falsch war, sondern vor allem, wie es besser werden kann. Sei nicht dagegen, dass er sie formuliert und verzweifele nicht daran, sondern geh darauf ein. Wenn ihr die Probleme jetzt in der Auszeit schon besprecht und euch erzählt, wie ihr damit besser umgehen könnt, so dass sie gar nicht mehr zum Tragen kommen, wird in ihm vielleicht der Mut aufkommen, es zu noch einmal zu wagen. Und ihr startet dann in den Neubeginn ohne die Altlasten.

Alles Gute!
Dana