Problem von Anonym - 20 Jahre

Fernbeziehung - Angst vor dem Alleinesein

Hallo,
ich würde gerne etwas erzählen, das momentan mein ganzes Leben bestimmt, mich in ein großes Loch gezogen hat, aus dem ich grade einfach nicht herauskomme.
Es geht um meine Beziehung. Mein Freund und ich sind nun 2,5 Jahre glücklich zusammen, und da wir beide nun unser Abitur gemacht haben, wollen wir auch beide studieren gehen. Er sprach schon immer gern davon, dass er sich auf seine erste eigene Wohnung sehr freut, was mich schon ein bißchen traurig machte, da ich gerne mit ihm zusammengezogen wäre. Jetzt war es soweit, dass wir uns beide für den gleichen Studienort entschieden hatten. Da Wohnen und Leben dort sehr teuer ist, hat er soagr gesagt wir könnten nach einer gemeinsamen Wohnung schauen. Das hat mich natürlich mehr als glücklich gemacht, da ich einfach nicht der Typ bin der alleine wohnen möchte (habe schon immer mit einer großen Familie zusammen gewohnt, auch wenn es dort sehr unharmonisch ablief und ich keine schöne Kindheit hatte). Mit meiner Familie wollte ich nie verreisen, wollt eimmer Zuhause in meinem Zimmer bleiben. Seit ich mit meinem Freund zusammen bin ist das jedoch auch ganz anders. Mit ihm liebe ich es zu verreisen, denn solange ich in seiner Nähe bin fühle ich mich so wohl wie noch nie.
Doch jetzt kam alles anders - und dazu noch so schnell. Mein Freund hat sich nun doch dazu entschieden alleine zu wohnen und hatte kurze Zeit später auch schon eine Wohnung. Tja.. und ich stand natürlich verletzt und ängstlich da, denn ich wusste dass ich nicht ohne ihn wohnen mochte und dazu noch hunderte Kilometer von meinem Zuhause bzw. meiner gewohnten Umgebung entfernt. Eigentlich wäre ich froh etwas Abstand von meinen Eltern zu bekommen, doch ich habe große Schwierigkeiten alleine zu sein (ich bekomme Angstattacken und ähnliches). Zuahsue ist das in Ordnung, nur an ungewohnten/fremden Orten habe ich Schwirigkeiten.
Seine Entscheidung hat mich letztendlich so verwirrt, da ich damit nicht zurecht gekommen bin, dass er mich so sehr liebt, aber nicht mit mir zusammenziehen möchte. Ich verstehe es bis jetzt noch nicht. Das einzige was ich tun kann ist es zu akzeptieren.
Nach seinem Entschluss habe ich mich so alleine gefühlt, dass ich sehr viel nachgedacht habe und eine Entscheidung getroffen habe. Ich werde jetzt nicht mit ihm in die gleiche Stadt ziehen, denn so wie er gerne alleine wohnt, so kann ich einfach nicht alleine wohnen. Ich werde in eine Stadt nahe meines Heimatortes ziehen und dort studieren. Dort studiert schon eine Schwester von mir, was mir die Gewissheit gibt, eine gwohnte Person bei mir zu haben.
Ich war sehr stolz diese Entscheidung für mich getroffen zu haben, doch gleichzeitig hatte ich auch Angst es aus Rache zu tun. Nach dem Motto: wenn du nicht mit mir zusammenziehst, dann musst du jetzt damit leben, dass wir hunderte kilometer getrennt sind.
Klar war mir in dem Moment auch bewusste, dass es für mich schwer wird geographisch so weit getrennt von ihm zu sein, und wir uns wenn überhaupt nur alle drei Wochen mal sehen (vorher war es jeden 2ten-3ten Tag). Auch er war zuerst total geschockt von meiner Entscheidung und meint er wüsste nicht wie er mit einer Fernbeziehung klarkommt. Trotzdem macht er mir Mut und sagt wir würden das schaffen, auch wenn er meine Entscheidung nicht nachvollziehen kann. Doch jetzt, eine Woche vor seiner Abreise, geht es mir richtig schlecht. Ich bin es nicht gewohnt so lange von ihm getrennt zu sein. Ich habe das Gefühl völlig von ihm abhängig zu sein und ohne ihn gar nicht lebensfähig zu sein. Es frisst mich auf, denn ich brauche ihn so sehr (dazu muss ich sagen, dass er mir schon sehr oft aus Depressionen herausgeholfen hat). Mein Kopf sagt natürlich, dass wir das schon hinbekommen, da unsere Liebe einfach so groß ist. Doch mein Bauch, der spielt verrückt bei dem Gedanken ohne ihn sein zu müssen.
Ich bin mir bewusst, dass eine Beziehung auch funktionieren kann, wenn man sich nur alle 4 Wochen einmal sieht, doch er ist der Anker in meinem Leben. Wenn ich Schwierigkeiten habe hilft er mir wieder heraus; manchmal denke ich sogar, dass es ohne ihn einfach nicht geht.
Ich weiß, dass es sogar von Vorteil sein kann, dass wir zeitlich und räumlich voneinander getrennt sein werden, da ich so lerne selbständiger zu werden und mit meinen Problemen besser alleine klar komme. Trotzdem frisst mich der Schmerz auf.. jetzt schon, bevor er überhaupt fort ist.
Ich war schon immer ein sehr emotionaler Mensch, der eine feste Bezugsperson braucht und nun habe ich Angst ohne ihn nicht klarzukommen. Ich muss es schaffen, das ist mir klar, aber ich weiß jetzt schon dass ich jeden Abend weinen werde, an dem ich nicht mit ihm zusammen sein kann.
Ich bin mir noch nicht sicher ob ich die richtige ENtscheidung getroffen habe. Ob es nicht vielleicht doch einfach gewesen wäre, in seiner Nähe zu wohnen (auch wenn das bedeutet hätte alleine zu wohnen, was mein Problem ist), wo ich jederzeit zu ihm hätte kommen können.
Aber jetzt habe ich mich so entschieden. Doch ich komme damit nicht klar. Ich denke jede Sekunde daran ob ich mich falsch entschieden habe, denn es tut so weh..
Doch es tut gut sich alles von der Seele zu reden. Vielleicht habt ihr ja auch doch einen Tip für mich, wie es möglicherweise einfacher für mich wird, und ich das alles verkraften kann

Anwort von Phine

Hallo,
Warum suchst du dir nicht den Studienort danach aus, was du studieren willst und wie dafür die Vorraussetzungfen sind? Welche Stadt magst du?
Man sollte sich in deinem Alter nicht nach dem freund richten und seine Zukundft hinten an stellen. ich denke du bist alt genug um dich von deinen eltern ab zu kapseln.
Ich verstehe schon, dass du dich ihnen sehr nahe fühlst. ich komme auch aus einer harmonischen Familie und wir hängen alle extrem aneinander. Glaube mir, das ändert sich auch nicht wenn man räumlich getrennt ist.
klar, die erste Nacht allein in der neuen Stadt ist schon fies aber es gibt hunderte denen es im gleichen Moment genau so geht. Du wirst schnell Freunde finden, grade als Studentin.
Es ist gut, dass dein freund das macht was er sich wünscht und nicht nur dir zu liebe mit dir zusammen zieht. Das zeigt, dass er noch nicht so weit ist. Es wäre also wahrscheinlich eh schief gegangen. das hab ich bei mehreren freunden von mir beobachtet. man sollte da auch sein gefühl hören.
Wer zu Kuckuck sagt, dass die einzige Alternative zum als Päärchen leben das allein leben ist? Du mußt doch auch nicht in Elternnähe bleiben blos um jemand bekanntes um dich zu haben.
Schon mal das Wort WG gehört? Jetzt wirst du protestieren, da du dich ja gern mal abkapselst und um deine privatsphäre bangst. Das kommt aber drauf an mit wem du zusammen ziehst. Es muß niemand völlig fremdes sein. Vielleicht geht aus deiner Abiklasse oder aus deinem bekanntenkreis noch jemand in deine Wunschstadt? vielleicht kennst du da schon jemanden?

Setzt dich mal hin und frage dich: Was will ICH?
Welche Stadt gefällt mir am besten? Welche Uni würde mir für meinen Studiengang was bringen?
In der heutigen Zeit ist man von überall schnell zu hause. Anfangs fährt man oft, später nur noch selten.
Meine Mutter uhnd ich telefonieren fast täglich, stehen und sehr nahe - ich bin niemals allein! Unterstützung hat man auch aus der Ferne.
Mache deine entscheidungen nicht von deiner Familie abhängig. Du mußt dich abkapseln, sonst wirst du deinen Horizont nicht erweitern und dich weiter entwickeln.
Ob du nun in die Stadt deines Freundes ziehst oder in eine andere solltest du nicht von ihm abhängig machen. Er hat ja auch keine Rücksicht genommen. Aus Trotz etwas machen hinter dem du nicht stehst ist noch dümmer.
Ob eure beziehung auf Distanz funktionier oder nicht wird sich zeigen.
Aber stell dir doch mal vor ihr würdet 7zusammen ziehen und es würde schief gehen...
was dann? dann wärst du in einem noch größeren Dilemma!
Du bist frei! Genieße deine freiheit und handel doch mal egoistisch! Mach das was für DICH am besten wäre!