Problem von Jasmin - 19 Jahre

Ist es falsch, wenn ich meine Oma von der Beerdigung ausschließe?

Meine Mutter ist letzten Donnerstag an einem Gehirntumor gestorben, welcher vor 20 Jahren das erstemal erkannt wurde. Im Juli diesen Jahres zeigten sich die ersten körperlichen Folgen des Tumors ziemlich heftig. Meine Mutter ist wohl weggetreten und war nicht mehr ansprechbar. Der Notarzt kam sofort und der Freund meiner Mutter den sie schon seit 17 Jahren nach ihrer Scheidung kennt hat
mich sofort benachrichtigt. Eine Nacht und einen Tag lag sie im Koma. Als sie aufwachte war sie orientierungslos und verwirrt, dies legte sich jedoch nach einiger Zeit. Schwerwiegender war das sie halbseitig gelähmt war. Als ich mich erkundigte wie es zu dem zusammenbruch kam schilderte mir der Freund meiner Mutter die Situation. Sie war zu Hause und lag im Bett, da sie sich den ganzen Tag schon unwohl fühlte. Kurze Zeit später kam meine Oma die Mutter meiner Mutter. Sie ging ins Schlafzimmer und hat meine Mutter mit irgendetwas zugetextet. Dazu muß ich erwähnen, dass meine Oma den Freund meiner Mutter nicht leiden kann. Wenn die beiden zusammentreffen sprühen die Funken vor Hass der von meiner Oma ausgeht. Meiner Mutter zuliebe reißen sich beide halbwegs zusammen das kann ich wenigstens von den Freund meiner Mutter behaupten. Meine Mutter ist kurz darauf weggetreten nach dem sie sich erbrochen hat. Zuletzt war meine Oma im Zimmer ihr Freund kochte zu diesem Zeitpunkt das Essen und wußte auch nicht über was meine Oma mit meiner Mutter gesprochen hat. Sicher wäre dies sowieso irgendwann passiert das sie zusammen geklappt ist aber ich könnte mir gut vorstellen das meine Oma schlecht über ihren Freund geredet denn sie hat schon die ganze Zeit versucht einen Keil zwischen die beiden zu treiben, welches sie vielleicht unötig wiedereinmal aufgeregt haben könnte.
Als sie mit denn Krankenwagen ins Krankenhaus kam rief mich ihr Freund per Handy an und holte mich ab. Meine Oma wartete in der Zwischenzeit in der Ambulanz. Sie hatte den Rucksack meiner Mutter in der Hand. Schließlich verlangte ich die Schlüssel meiner Mutter um Sachen für sie zu holen. Anstatt mir den ganzen Schlüssellbund zu geben machte sie genau nur den Haus und Wohnungstürschlüssell ab. Ich dachte mir nichts weiter dabei dazu war ich zu nervös. Wenig später standen wir alle drei vor der Intensivstation. Ich redete mit dem Freund meiner Mutter darüber das wir in der Zwischenzeit ein paar Sachen aus der Wohnung meiner Mutter für sie holen können. Daraufhin attackierte meine Oma den Freund meiner Mutter auf heftigste und beschimpfte ihn als Dieb, assozialer und noch irgendwelelchen wiederlichkeiten.
Was sowieso an den Haaren herbei gezogen war. Und sie sagte irgendetwas von ich soll doch nicht auf seine Seite gehn.
Meine Mutter ging es in den folgenden Tagen geistig nicht so gut, sodass ich versucht habe mich um ihre Angelegenheiten zu kümmern wie Apothekenrechnungen oder ihren neuen Behindertenausweiß zu besorgen wobei der Freund meiner Mutter mich unterstützte, weil ich kein Auto habe. Meine Oma legte mir jedoch nur Steine in den Weg. Sie hatte die restlichen Schlüssel und den Rucksack meiner Mutter indem sich wichtige Papiere und Unterlagen befanden, welche sie nicht rausrücken wollte. Bei den Ärzten im Krankenhaus gab sie Fehlauskünfte. Wenn es dann zu einem Disput zwischen ihr und mir gab versuchte sie es immer vor den Augen meiner Mutter auszutragen obwohl ich ihr mehrfach gesagt habe das ich dieses Theater vor meiner Mutter nicht will und wir das genauso gut vor der Tür regeln können. Aber sie hat mich noch nicht einmal zu Wort kommen lassen. Letztendlich verlangte sie die Wohnungsschlüssel meiner Mutter von mir zurück. Mindestens fünfmal fragte sie meine Mutter , ob nicht lieber sie die Schlüssel nehmen soll weil sie dort sicher wären. Die Stimme meiner Mutter war nicht einmal ein Flüstern und man hat gemerkt das sie fertig war aber meine Oma hat solange darauf herrumgehackt bis sie gemerkt hat das sie keine Chance hat. In den kommenden Tagen besuchte mein Patenonkel meine Mutter, obwohl die beiden nie viel Kontakt hatten kam er jeden Tag (ca.12 min und ging wieder mit der Begründung er hat einen Arzttermin und das jeden Tag) um schön Wetter zu machen. Der Anwalt schrieb mir eine Vollmacht damit ich an die Unterlagen von meiner Mutter komme die meine Oma hatte. Nach einer Woche bekam ich die Unterlagen wieder sogar ohne ihr die Vollmacht unter die Nase zu halten. Meine Oma hatte sich in dieser einen Woche um nichts gekümmert die Mahnung der Apotheke war am selben Tag abgelaufen und auch die anderen Sachen hat sie nicht erledigt. Dabei hatte sie mir zuvor vorgeworfen, dass ich mich aus allem rauszuhalten habe, sie alles regelt, ich mit dem Freund meiner Mutter unter einer Decke Stecke und am Ende wohl auch noch ein Verhältniss mit ihm habe und das ich nicht mehr ihr Enkelkind bin. Als ich das erste mal beim Anwalt war erfuhr ich von der Anwaltsgehilfin das mein Patenonkel hier schon angerufen hat um sich Auskünfte über meine Mutter zu holen, wozu er jedoch nicht befugt war. Kurze Zeit später erfuhr ich auf der Bank das auch dort mein Patenonkel angerufen hatte. Mir wurde schlecht bei dem Gedanken wie er jeden Morgen ins Krankenhaus kam und meiner Mutter Honig um den Mund geschmiert hat und hintenrum beim Anwalt und der Bank anruft. Ich habe ihn nie direkt darauf angesprochen jedoch meine Oma die offensichtlich sehr gut über diese Anrufe bescheidwußte. Seitdem kamm mein Onkel nicht mehr ins Krankenhaus er besuchte sie wieder auch nicht später im Heim in das sie für vier Wochen kamm (und anschließend zu ihrem Freund).
Meine Oma verleugnet, lügt, und setzt Lügen in die Welt das hätte ich nie für möglich gehalten. Meine Mutter glaubte jedes Wort aus ihrem Mund. Sie waren wie Herz und eine Seele. Dabei hatten sie nie eine perfekte Mutter und Tochterbeziehung. Zeitweise haben sie Wochenlang nicht mehr miteinander gesprochen. Und jetzt war sie ihr regelrecht hörig. Eine Woche später hatte die Alte es geschafft. Meine Mutter wollte nicht mehr ihren Freund sehen grundlos. Ich hatte Müh und Not das wieder einzurenken. Nach dem Krankenhaus kam sie ins Heim und anschließend zu ihrem Freund. Letzte Woche ging es rapide bergab und sie starb schnell was ich für sie nur hoffen konnte. Keiner außer wir weiß das sie tot ist. Da meine Oma keinen Fuß in die Wohnung von den Freund setzt habe ich ihr gesagt sie soll bis neun Uhr morgens zu ihr gehen dann kommt sie nämlich zu ihren Freund. Daraufhin regte sie sich auf es sei viel zu früh und sie drohte mir mit dem Anwalt. Sie kamm an diesen Morgen nicht meine Mutter starb noch am selben Tag. Ich will diese Frau nicht bei der Beerdigung sehen der Freund meiner Mutter auch nicht und mein Vater sowieso nicht. Jedoch fanden einige das es falsch sei wenn ich sie nicht kommen lasse egal was sie getan hat sie ist doch die Mutter und ich könnte mir nicht vorstellen wie das ist wenn man Mutter ist. Ich frage mich manchmal, ob ihr überhaupt etwas an ihrer Tochter lag ihr ging es doch nur darum das Sagen zu haben ihre Macht auszukosten. Mein Opa trinkt früher habe ich mich gefragt warum er das tut aber bei dieser Hexe kann man wohl nicht anders. Wenn meine Oma zur Beerdigung kämme würde mein Opa fehlen, weil er nicht mit darf. Wenn die Hexe einkaufen geht schließt sie meinen Opa ein, sodass er nicht aus den Haus kann. Die Frau ist doch krank. Meinen Onkel will ich genausowenig wie meine Oma dort sehen.

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich, Jasmin!

Ich denke, die Beerdigung war inzwischen und Du hast Deine Entscheidung getroffen?

Du fragst, wie es sein kann, dass trotz all der Umstände andere oft immer noch sagen 'Sie ist die Mutter' und das von außen irgendwie jedes Fehlverhalten wett macht. Ich möchte Dir dazu eine kleine Geschichte erzählen:
Auch in der Familie meiner Mutter gab und gibt es viel böses Blut. Da ging es um das Kümmern um den totkranken Vater, um Erbschaftsangelegenheiten usw. Meine Mutter, die für ihren Vater sehr, sehr viel getan hat, war nahezu erschüttert, als pünktlich zur Beerdigung Geschwister, Verwandte und Bekannte scheinbar aus allen Löchern gekrochen kamen, und nun Abschied nehmen wollten - aber zu Lebzeiten offenbar kaum einen Gedanken an meinen Opa verschwendet haben. Meine Mutter wollte einen Teil dieser Menschen auf der Beerdigung nicht sehen, empfand es auch als falsch. Und mein Vater sagte nur einen Satz: Es ist nicht Deine Beerdigung, sondern die Deines Vaters.

Ich denke, wenn es um den Abschied geht, sollte man auch darauf achten, was der Gehende gewollt hätte, was er sich gewünschst hätte.

Wie gesagt, Du wirst Deine Entscheidung getroffen haben. Und sie wird für Dich auch richtig gewesen sein.

Alles Gute, viel Kraft und mein aufrichtiges Beileid.
Dana