Problem von Anonym - 34 Jahre

Meine Tochter und die Pubertät

Hallo Kummerkasten-Team,

Meine Tochter (12) ist voll und ganz in der Pupatät.
Unser Problem - aber auch ihres - ist das sie pausenlos etwas in der aber auch für die Schule vergisst - sie geht in die 7. Mittelschule - (Aufgaben aufzuschreiben, Projekte nicht macht diese auch nicht aufschreibt damit wir sie erinnern können). Voriges Schuljahr ist es dann soweit gekommen das sie jede Woche mindestens 3 mal etwas vergessen hat, dementsprechend sah auch die Benotung aus. Wir haben dann eine Regel aufgestellt, dass wenn sie etwas vergisst 2 tage alles Verbot (Fernsehen, Playstation, Handy, raus gehen, usw.) hat.
Mittlerweile sitzt sie seit 4 Wochen zuhause.
Das ist das eine Problem, das zweite wäre das sie in der einen Minute ganz lieb ist und wenn man ihr etwas sagt - sie möge doch bitte dies oder das machen - und sie keine Lust darauf hat, dann knallt sie die Türen, geht auf ihren Bruder los (15 Jahre), fängt an zu schimpfen.
Wobei diese Ausbrüche immer häufiger werden - am Tag.
Sie hat auch leider kaum sozialen Kontakt - ich denke sie wird sich draussen genauso benehmen wie zuhause - wenn ihr was nicht passt, ist es vorbei.
Nun kurz noch zu unserer Familiensituation - ich bin von ihrem Vater seit nun mehr 8 Jahren geschieden, habe seit 5 Jahren einen Lebensgefährten den ich im Sommer - mit zustimmung und großer Freude von den Kindern - geheiratet habe.
Sie kann jederzeit zu ihrem Vater - obwohl sie meint es sei sehr langweilig dort da er nichts mit ihnen unternimmt, doch sie geht immerwieder zu ihm.
Jetzt zu meiner Frage, was kann ich gegen diese Wutausbrüche tun bzw. meine ich das sie mehr sozialen Kontakt braucht ich ihr aber doch irgendwie eine "Strafe" geben sollte das sie ihre Aufgaben nicht erledigt - weder in der Schule noch zuhause.

Bitte um einen Tipp

vielen lieben Dank im Vorraus
lisi

Jeanett Anwort von Jeanett

Liebe Lisi,

ich glaube, mit zu vielen Strafen erreichst du bei einem Mädel in der Pubertät nix, eher das Gegenteil. Sie schaltet dann auf stur und macht erst recht nichts.

Was du aber tun kannst ist, ihr zu zeigen, wo das hinführt, wenn man sich um nichts kümmert. Was ist denn ihr Berufswunsch? Muss man da nicht wenigstens in einigen Fächern annehmbare Zensuren haben? Vielleicht kennst du in eurem Bekanntenkreis oder in der Nachbarschaft ein paar schlechte Beispiele.

Auf alle Fälle macht deine Tochter grad eine schwierige Zeit durch. Dass sie keine sozialen Kontakte hat, würde ich im Moment nicht so dramatisieren. In dem Alter suchen sich Jugendliche meist neue Freunde, weil die alten nicht mehr dieselben Interessen haben oder sich anders entwickeln als man selbst. Und irgendwann platzt auch inder Schule der Knoten, wie man so sagt. Leider weiß keiner, wann das sein wird.

Als Mutter kannst du leider wenig Aktives tun. Aber du solltest immer für sie da sein, wenn sie sich mal ausquatschen will. Sei für sie immer so was wie ein Fels in der Brandung, biete ihr immer einen sicheren Hafen, wo sie immer Halt findet. Jugendliche in der Pubertät wollen meistens hoch hinaus fliegen, nicht mehr auf die Eltern hören, alles besser wissen und ihre Selbständigkeit beweisen. Aber wenn es mal einen Rückschlag gibt, brauchen sie doch immer jemanden, der sie tröstet und eben diesen sicheren Hafen bildet. Das ist alles, was du im Moment tun kannst, aber es ist ungemein wichtig!

Alles Gute, verzweifle nicht, und liebe Grüße