Problem von Anonym - 16 Jahre

Religion und Entscheidungen

Liebes KuKa team
ich lese eure Seite regelmäßig, und finde es einfach nur super, das es sowas gibt. Grade stehe ich vor ein paar schwierigen Entscheidungen und Fragen. Ich weiß nicht, ob so etwas hier hineingehört, habe aber nichts dergleichen gefunden. Kann aber auch verstehen, wenn ihr mein Problem nicht beantwortet.

Ich interessiere mich seit kurzem für eine bestimmte Religion. Das wäre ja ansich kein Problem, aber ich glaube, ich brauche mal eine Meinung von außerhalb. Die erste Hälfte meiner Jugend wurde ich streng Christlich erzogen. Dann ließen sich meine Eltern scheiden, und meine Mutter kam mit meinem Stiefvater zusammen. Ich verstehe mich mit ihm wirklich super. Aber von da an, lies meine Mutter ab und an durchblicken, das sie eigentlich garnicht so Christlich war, wie sie tat. So etwa um diese Zeit vor rund acht Jahren begann meine ,,Suche'' nach meinem Glauben und dem tieferen Sinn in diesem Leben. Ich beschäftigte mich im Laufe der Zeit zumindest Theoretisch mit allem, was mir in die Finger kam, Buddismus, Wicca, Judentum, der Evangelischen Kirche (den ich bin ja Katholisch), den muslimen, und ziemlich vielen anderen Dingen. Dabei erschuf ich mir im Laufe der Zeit mein eigenes Gottesbild. Immer wieder aber bin ich bei einer Religion hängengeblieben, und nun, nachdem ich die ganzen eindrücke bewusst ein halbes Jahr hab ruhen lassen, erscheint mir diese Religion als die für mich richtige. Ich frage mich nun, ist es eigentlich ok, sich einfach eine Religion auszusuchen? Und woran erkenne ich, ob das ok ist, was ich da so mache? Könnt ihr mir da weiter Helfen?

ich danke euch schon im vorraus. Viele liebe grüße

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Erst einmal finde ich es toll, dass Du Dich damit auseinandersetzt. Die meisten Menschen werden in eine Religion mehr oder minder hineingeboren und nehmen das ihr Leben lang so an. Die einen mehr, andere weniger, wieder andere gar nicht. Darf ich Dir ein Buch empfehlen? Vielleicht kennst Du es auch schon: "Theos Reise" von Catherine Clément. Ich habe es geschenkt bekommen und (muss ich zugeben) noch immer nicht bis zum Ende durchgelesen. Aber es gibt einen schönen, tiefen Einblick. Nicht nur in die Religionen, sondern in den Leser. Ich denke, das kann Dir schon helfen.

Es ist vollkommen in Ordnung, wenn Du einen andere Religion als Deine erkennst. Allerdings sollte es kein 'Aussuchen' sein; sondern eine Überzeugung. Man nimmt nicht an, was 'in' ist, sondern was in einem ist. Du verstehst, was ich meine?

Du musst Dich ja auch nicht heute und morgen für etwas bestimmtes bewusst entscheiden und aus der einen Kirche austreten, um einer anderen beizutregen. Der Übergang kann schwammig sein und Du solltest dafür wirklich sicher sein. Und diese Sicherheit erlangt man nicht allzu schnell, sondern durch leben und erleben.

Wahrscheinlich bist Du so ins Wanken geraten, weil Du gesehen hast, dass Deine Mutter gar nicht so tief verwurzelt ist im Glauben, wie Du immer dachtest. Und das hat Dir auf eine Art auch die Wurzeln genommen. Lass sie langsam wieder wachsen - in welche Richtung, wird sich zeigen.

Alles Gute!
Dana