Problem von Anonym - 21 Jahre

Missbraucht - jetzt Angst vorm Frauenarzt (2)

Hallo Sabine,
danke für deine Antwort.

Leider gibt es immer noch ein paar Sachen, die mir durch den Kopf gehen und die mir große Angst machen. Vielleicht hört sich dass alles übertrieben an, aber so ein Arztbesuch steht mir echt bevor. Ich habe solche Angst!

Was mache ich denn, wenn ich gar nicht erzählen kann, was mir passsiert ist. (Für mich ist es nämlich total schwer darüber zu sprechen und man kennt sich ja gar nicht).
Es könnte aber auch passieren, dass ich einfach anfange zu weinen und auch dann gar nicht sprechen kann und dann weiß der Arzt auch gar nicht was los ist.
Es könnte aber auch sein, dass in dem Vorgesprech alles ganz gut verläuft, ich zwar nicht von dem Missbrauch erzähle, aber ich solche Angst vor der Untersuchung habe, dass ich einfach nur gehen möchte oder vielleicht aus Angst auch tue oder ich die Untersuchung nur zum Teil schaffe ud sie abbrechen will.

Für mich ist alles so schwer, grade weil es für andere in meinem Alter, fast schon normal ist. Was soll ich machen?
Liebe Grüße

Anwort von Sabine

Hallo!

Ich kann nachvollziehen, dass Du Angst hast, aber erinnere Dich bitte auch an die Worte aus meiner ersten Mail.

http://mein-kummerkasten.de/71551/Missbraucht-jetzt-Angst-vorm-Frauenarzt.html

Natürlich kann ich nachvollziehen, dass es auch schwer fällt darüber zu sprechen, aber damit Dir der Arzt eine Hilfe sein kann, wäre es gut, wenn Du ihn darüber informierst, was einmal geschehen ist. Wenn Du glaubst, dass Du stark genug bist, es geheim zu halten, dann sprich einfach nur von einer Angst und nicht warum und wieso. Du bist nicht verpflichtet es ihm zu sagen bzw. anzuvertrauen. Du kannst, Du mußt aber nicht. Ich konnte bzw. kann Dir nur meine persönliche Meinung dazu sagen und wie ich es machen würde. Für mich persönlich ist es immer einfacher Erlebnisse (in diesem Fall schwerwiegende, die ich leider auch schon erlebt habe) anzunehmen. Ich kann es nicht vergessen. So, wie Du es auch beschreibst. Ich habe gelernt es anzunehmen und leider ist es ein Teil meines Lebens. Mit dieser Einstellung lebe ich unkomplizierter und nicht ganz so traurig, als wenn ich mich nur "verstecken" würde.
Wenn Du es nicht erzählen kannst oder magst, dann wäre es noch eine Möglich, dass Du es dem Arzt aufschreibst. Der Ausdruck dieser (Deiner) Mails an uns, würden ihm schon erklären, was bei Dir die Angst ausmacht und woher es kommt. So bräuchtest Du nicht sprechen, sondern er kann sich die Erklärung erlesen. Es wäre zumindest eine weitere Möglichkeit.

Wie gesagt, Du bist nicht verpflichtet es zu begründen. Das Du Angst hast, wird er eh spüren bzw. mitbekommen. Nur wenige Menschen können diese Angst verstecken. Ist doch ähnlich wie beim Zahnarzt. Die Ärzte sehen es den Patienten an. Dennoch solltest Du Dich nicht darauf berufen und ehrlich sein. Ehrlich zu Dir selber und zu dem Arzt, damit er verstehen kann und auch richtig reagieren kann. Er wird Dich zu nichts zwingen und wenn Dir irgenwas unangenehm ist, dann kann er mit Dir darüber sprechen und ihr könnt jeder Zeit die Untersuchung abbrechen. Je ehrlicher, um so einfacher.
Ich wünsche Dir alles Gute und Kopf hoch.... Du bist zu hübsch um nach unten zu sehen.

lieben Gruß,
Sabine