Problem von Kerstin - 26 Jahre

Ich liebe meinen Arbeitskollegen

Hallo und Guten Morgen,

vor einiger Zeit habe ich euch schon einmal geschrieben. Es geht um meinen neuen Arbeitskollegen. Er ist 37, verheiratet und hat 2 Kinder. Damals bekam ich von euch den Rat, mich von ihm fernzuhalten, damit nicht noch ein ungewollter One-Night-Stand draus wird. Bis jetzt habe ich euren Rat brav befolgt, doch bis dahin wusste ich noch nicht, dass es von seiner Seite genauso ist. Als ich ihn in unser Arbeitsgebiet einarbeiten musste, hat er mir seine Gefühle für mich gestanden. Gleichzeitig sagt er aber auch, dass er seine Familie liebt und sie nicht verlassen will. Er fragt mir immer wieder, was er denn jetzt machen soll. Wir haben die ganze Zeit hin und her überlegt, wie wir jetzt weiter miteinander umgehen sollen und sind uns beide einig, dass wir den Kontakt zueinander auf keinen Fall abbrechen möchten. Er meinte zu mir, dass er Gefühle für mich hat und deshalb auch ständig in meiner Nähe sein möchte. Immer wenn er im Büro ist kommt er bei mir vorbei, sagt mir seine Termine und wann er wieder da ist. Und das ich ja dann zu ihm kommen kann - zum quatschen - oder dass wir uns in einem anderen Büro treffen. So geht das jeden Tag. Mittlerweile gehen wir fast jeden Tag zusammen in die Mittagspause. Sitzen am Main auf der Bank oder im Cafe und flirten miteinander. Für mich ist es superschwer, weil ich ihm so gern näher kommen will aber irgendwie wohl auch nicht darf. Ich weiß auch nicht wie ich es zumindest mal probieren könnte um zu sehen, wie er reagiert. Ich möchte aber weiterhin mit ihm mittags rausgehen. Vor 2 Wochen habe ich ihn nach der Arbeit zu seinem Fußballverein begleitet - er wollte es so - Er hat 3 Tore geschossen und kam überglücklich zu mir, gab mir die Hand und meinte, dass ich sein Glücksbringer für das Spiel war. Danach hat er mich noch an den Bahnhof zum Zug gebracht. Eigentlich wollte er mit mir noch einen Kaffee trinken aber als er am Gleis meinen Zug stehen sah, machte er plötzlich einen Rückzieher und meinte, ich könnte doch den frühen Zug nehmen, dann wäre ich auch früher zu Hause. Ich versteh das alles nicht. Irgendwie kommt es mir vor als ob er 1 Schritt vorwärts geht und im gleichen Augenblick 2 Schritte wieder zurück. Ich liebe ihn und würde meinen Verlobten für ihn verlassen. Das ist mir jetzt klar geworden. Vor einiger Zeit hat er mich auch schon mal gefragt, wie ich mir eine Zukunft mit ihm denn vorstellen würde. Ob ich mir denn mit ihm in Frankfurt auch eine Wohnung nehmen würde. Ich hab ihm die Antwort per E-Mail mitgeteilt, weil andere Kollegen sonst hier etwas mitkriegen. Auf die Antwort hat er aber dann nicht mehr reagiert. Außerdem sagte er, dass er es für uns nicht schlimm finden würde, wenn wir zusammen wären und auch zusammen arbeiten würden, weil er als Fahrer sowieso nicht immer an seinem Platz wäre. Ich bin so hin und hergerissen. Wie soll ich mich denn weiter verhalten? Ich kann und will den Kontakt zu ihm nicht abbrechen, weil ich ihn liebe. Er hat auch schon erwähnt, dass er sehr schön finden würde, wenn wir Freunde werden könnten. Aber ist das Freundschaft, wenn er sich ständig mit mir allein in irgendwelchen Büros verabredet? Oder nur noch an meiner Seite sein will? Ich fühle mich natürlich auch dadurch geehrt. Ist da vielleicht doch mehr?

Liebe Grüße
Kerstin

Anwort von Susi

Liebe Kerstin,

ich kann nur Sabines Antwort unterstreichen: Du musst wissen was Du tust und wenn Du nicht verletzt werden willst, dann lass lieber die Finger davon!

Deine Gefühle spielen schon so verrückt, dass Dein eigener Verlobter für Dich nur noch die 2. Rolle spielt. Merkt er nichts davon?

Darf ich Dir einen ganz persönlichen Rat geben, aus dem Grund, dass ich selbst schon in einer solchen Situation war:
SEI STARK und gehe auf seine Anmache nicht mehr ein. Denn am Ende wirst Du sehen, dass er seine Familie nicht verlassen wird. Auch wenn er Dich jetzt noch so oft fragt, ob Du mit ihm zusammen sein willst. Er kann aus seiner Haut nicht raus. Er ist zu unsicher und möchte sein 'gemachtes' Nest nicht ohne weiteres aufgeben. Du hingegen würdest Deinen Verlobten sofort verlassen! Da ist die Risikobereitschaft bei Euch beiden unterschiedlich ausgeprägt.
Ich habe damals auch ständig gehört: Eines Tages gibt es ein WIR und wir müssen uns dann nicht mehr verstecken. Würdest Du mit mir weggehen? Ich bin ein schwieriger Mann, könntest Du Dir vorstellen, mich auszuhalten? USW USW. alles nur Gelaber! Er hat sich dadurch nur abgesichert, dass ich zu ihm halte und die Geliebte bleibe... Verstehst Du?

Du musst wirklich wissen was Du tust und wenn Du zulässt, dass er Dich an sich bindet und Du seine Affäre wirst, dann darfst Du Dich hinterher nicht beschweren!
Biete ihm an, weiterhin kollegial zusammenzuarbeiten und ihr könnt Euch mittags immer noch treffen, aber mach ihm klar, dass es keinen näheren Kontakt zwischen Euch geben wird. Höre auf mit ihm zu flirten. Biete ihm Deine Freundschaft an (wenn DU es willst) und zeig ihm, dass weitere Anmachversuche nicht fruchten. Bleib standhaft, wenn Du keine Dates im Büro mehr annimmst. Er wird es wahrscheinlich erst gar nicht verstehen, Dir aber im Ende dankbar sein, weil er von selbst diese Konsequenz nicht bringen könnte. Wenn ER sich nicht entscheiden kann, dann musst DU es eben tun!

Ich wünsche Dir alles Gute!
Liebe Grüße
Susi


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