Problem von Anonym - 17 Jahre

Selbstmordbewältigung eines Freundes

Liebes Kummerkasten-Team!
Ich bin durch Zufall auf eure Seite gestoßen und hoffe, dass ihr mir einen Tipp geben könnt! Es geht um meinen besten Freund. Sein Onkel (und auch sehr guter Freund) hat sich vor ca. 1 1/2 Wochen das Leben genommen! Der Grund waren mit großer Sicherheit Depressionen und einige private Probleme. Warum er das wirklich gemacht hat, weiß natürlich nur er selbst. Er hat sich jedenfalls erhängt und mein bester Freund hat ihn im Keller gefunden. Logischerweise geht es im total schlecht! Er ist sowieso ein sehr sensibler Typ und verkraftet das alles nur sehr schwer! Er sieht immer diese Bilder als er ihn gefunden hat und als er ihn versucht hat zu reanimieren. Gott sei Dank will er von sich selbst aus mit mir darüber reden, damit er das verarbeiten kann und er nutzt das auch in gewissem Ausmaß, jedoch gibt es seit diesem Vorfall keine wirklich glücklichen Momente mehr in seinem Leben! Er vergleicht sich teilweise auch mit seinem Onkel. Er fürchtet sich davor, dass es ihm gleich geht wie seinem Onkel und er auch in Depressionen fällt. Er sagt, dass er das selbst nicht kontrollieren kann, aber seit dem das passiert ist geht es nur bergab und er sieht keinen Sinn im Leben im Moment! Ich glaube nicht dass er selbst an Selbstmord denkt - dafür kenne ich ihn glaub ich zu gut - zumindest hoffe ich das. Jedoch mache ich mir trotzdem große Sorgen um ihn. Außerdem weiß ich nicht mehr was ich ihm raten soll - welche Tipps ich ihm geben soll. Ich komme mir ihm gegenüber sehr hilflos vor. Er weiß, dass ich immer für ihn da bin und er sich immer melden kann wenn er jemanden zum reden braucht, aber ich möchte ihm mehr helfen. Sein Vater hat ihn jetzt zu einer professionellen Gesprächstherapie überredet. Ich hoffe, dass er das wirklich macht! Habt ihr einen Tipp für mich, wie ich ihm noch helfen kann bzw. wie ich mich ihm gegenüber in dieser schweren Zeit verhalten soll? Vielen Dank im Voraus!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich weiß, wie hilflos man sich fühlen kann. Aber Du kannst ihm die Bilder nicht nehmen, den Schmerz, all die Gefühle, die seit diesem Erlebnis in ihm wachsen - Du kannst es ihm nicht abnehmen. Du kannst nur anbieten, es gemeinsam mit ihm zu tragen. Und das tust Du schon.

Du kannst nicht mehr tun, als das, was Du bereits tust: Für ihn da sein. Für Dich mag es wenig erscheinen, aber für ihn ist es eine Menge, eine große Stütze. Er hat jemanden, an den er sich wenden kann und offen über seine Gedanken reden kann.

Dieses Erlebnis zusammen mit einem Therapeuten aufzuarbeiten halte ich für einen sehr guten Rat und Weg. Vielleicht kannst Du ihn dahingehend noch ein wenig stärken? Er muss für sich wieder Sinn entdecken und das kann er mit der professionellen Hilfe erreichen.

Alles Gute!
Dana