Problem von Anonym - 27 Jahre

Hura das fremde Kind ist da

Hi, hier mein kleines Problem:
heute ist mein Freund (33) von seinem Ex-Verhältnis Vater geworden. 5 Monate hatte ich Zeit mich darauf einzustellen. Ist mir ganz gut gelungen. Er möchte dem Kind ein Vater sein, finde ich super, da ich weiß was es heißt ohne Vater groß zu werden. Nun gehts ans eingemachte und eher ans praktische: Die Mutter soll erst in einem halben Jahr von mir erfahren, da mein Freund und ich erst sehen wollen, wie unsere Beziehung von heute an läuft, die Würfel sind ja neu gefallen: sie muß ihre Rolle finden, er seine Vaterrolle und ich muß sehn, ob ich den kleinen Wurm überhaupt akzeptieren kann. Bleibt abzuwarten...! Was mache ich mit diesem zwickendem Gefühl nur? Die Vorstellung, dass er sein Kind gerade stolz im Arm hält ist hart. Was ist mit meinen Ansprüchen, Erwartungen, Ängsten? Zurückschrauben? Vorsichtig ihm erklären, um den Druck nicht so stark für ihn werden zu lassen? Meine größte Angst ist, dass sie immer dann bei ihm anruft, wenn sie es gerade braucht. Meine Meinung ist aber, dass sie eine alleinerziehende Mutter ist, ohne Partner aber mit Vater. Wo und wie sind diesbezgl. Grenzen zu ziehen, dem Kind ein Vater zu sein aber der Mutter nicht zu Kreuze kriechen? Eifersucht ist mir eher fremd, das kleine Erdenwürmchen möchte ich sehr schnell sehen, um festzustellen, ob ich Ablehnung oder Zuneigung empfinde. Haltet Ihr das für eine gute Idee? Meiner Ansicht nach kann ich dadurch auch seine zukünftigen Probleme etc. besser nach vollziehen...Wie gehe ich mit den ersten Lebensmonaten um: wie oft soll er bei der kleinen sein, was ist angebracht, was ist inakzeptabel? Nach meinem eigenem Bauchgefühl zu handeln wird wohl schwer... bei dem ganzen Touwabou. Es ist noch schwerer für mich meine eigenen Grenzen zu ziehen, das Abwägen: Einerseits das Kind + Mama , andrerseits ich und er..Wir, gewillt eine Zukunft aufzubauen. Ich verfahre zur Zeit mit dem Prinzip Geduld. Weiterhin, und das kann ich nicht leugnen, ist soeine Situation eine Herausforderung ...die ich angenommen habe und weiß das es mir trotz all meiner kleinen und großen Ängste gelingen wird den gesunden Mittelweg zu finden. Es ist eine Art Ausnahmezustand, der mich persönlich weiter gebracht hat, in meiner Einstellung zu Kindern, der Frage was Vertrauen bedeutet, was Beziehungen sind und sein können. Jeder der in soeiner Situation steckt kann dies wohl auch als Chance für sich selbst begreifen: man merkt erst in solchen Situationen wie stark man sein kann und wie verletzlich, und was alles in einem steckt..muß ich erstmal verarbeiten.Eins braucht man gewiss: Geduld, Kraft, Verständniss und Vertrauen. So, Danke für die Möglichkeit das alles mal zu schreiben..einiges ist klarer. Ich muß erstmal auf den neuen Erdenbewohner anstoßen und auf die hoffentlich erfolgreiche, immer wieder neu beginnende Suche -(Kinder werden ja älter und ansprüche verändern sich)- nach dem goldenen Mittelweg.

Anwort von Manuel

Hallo,

Ich denke das ist eine Zeit in der dein Freund Dich braucht, da es für Ihn wahrscheinlich auch keine tolle Situation ist.
Es ist wichtig das Du das Kind akzeptiertst, weil wenn du dies nicht machst tust du deinem Freund damit sehr weh, unterstütze Ihn in seinem Vorhaben Papa zu sein.
Klar müsst Ihr euch jetzt alle auf eine neue Situation einstellen , daher solltet Ihr alle an einem Strang ziehen.
Rede mit deinem Freund über deine Angste und Gefühle.
Du brauchst deine Erwartungen nicht zurückschrauben du solltest nur sehen dass du sie nicht in unpassenden Momenten einforderst, da ein teil seiner Aufmerksamkeit ja nun auch auf dem kleinen Wurm liegt.
Ihr solltet euch auch mal zu 3 treffen um mal zu klären wie sich das jeder einzelne von euch nun weiterhin vorstellt zwecks Besuchsrecht wo und wie oft der kleine bei seinem Papa übernachten soll / darf.
Ich denke, die wichtigste Grenze ist da zu ziehen , dass du deinen Partner niemals vor die Wahl stellen darfst entweder die Ex und das Kind oder Du.
Du wirst damit klar kommen müssen das ein geregelter Kontakt mit der Mutter des Kindes von nöten ist, z.B. pei Kindergarten/ einschulung/ Taufe etc... das sind schwere Momente mit Sicherheit für Dich doch sind das Momente in denen der Papa auch anesend sein sollte.
Ein Kind sollte beide Elternteile möglichst oft sehen hören und fühlen,
da gibt es keine "wie oft oder wie wenig" Tabelle.
Sehe es vielleicht als Testphase für den Fall das Ihr heiraten oder Kinder bekommen solltet an.
Und denk bitte daran keine Abneigung dem Kind über zu zeigen, weil der Kleine am wenigsten dafür auf der Welt zu sein.


Liebe Grüsse