Problem von Anonym - 32 Jahre

Jahrelang betrogen vom Ehemann

Hallo liebes Team,

ich weiß gar nicht so recht wo ich anfangen soll. Wir sind seit acht Jahren verheiratet, haben eine kleine Tochter im Alter von sechs Jahren. Der Anfang unser Beziehung bzw Ehe war fantastisch.Es gab nichts auszusetzen. Im Jahre 2001 begann eigentlich die Misere.Durch den beruflichen Streß lebten wir uns irgendwie auseinander. Der Respekt dem anderen gegenüber wurde immer weniger, es gab nichts mehr zu reden.Das Sexleben war quasi erloschen. Man kam sich vor als würde man sich nur noch mißachten. Da mir dies sehr auf den Magen schlug, versuchte ich nach längerer Zeit die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken bzw meinen Mann zum
Nachdenken zu bewegen. Ich übernachtete mit unserer Tochter bei einem guten Freund. Das war wohl der größte Fehler den ich machen konnte.Denn danach begann des Desaster erst recht. Er hatte mir vorgewurfen ich wäre ihm fremdgegangen,obwohl ich ihm tausendmal erklärte da ist nichts gewesen. Er meinte wir sollten uns scheiden lassen, da es eigentlich keinen Sinn mehr hat. Ich versuchte weiterhin die Balken zu richten und irgendwann gelang es mir. Ich liebte ihn doch von ganzem Herzen!!!! So weit so gut. Jedenfalls begann 2002 eine erneute Misere. Ich denke heut er wollte mir eins auswischen. Denn er hatte ständig Kontakt mit anderen Frauen. Traf sich heimlich mit ihnen. Wie gesagt immer mal eine Andere war aktuell. Darunter litt vorallem auch unser Sexleben. Dies wurde meinerseits immer geringer bis dahin das wir Monate keinen Sex hatten. Verständlich oder? Führten Gespräche über Gespräche, aber die Besserung hielt nicht lange an und es ging von vorne wieder los. Ich bekam einen regelrechten Kontrollzwang über meinen Mann. Ich konnte an nichts mehr anderes denken. Sobald er das Haus verließ oder sich auf eine Sms nicht gleich meldete, ging ich am Stock. Habe viele Lügen mir von ihm anhören müssen, wo er angeblich gewesen sein sollte. Ich fand es meist paar Tage später heraus. Auf jeden Fall war es mit der Zeit unerträglich für mich geworden. Mein Körper wollte das nicht mehr durchhalten. Bekam phsysomatische Beschwerden. Ich dachte mir das kann nicht so weiter gehen!!!! Also stellte ich meinen Mann vor die Entscheidung. Entweder wir oder Deine Bekanntschaft(en)!!! Er entschied sich gegen uns. Es war echt wie ein Schlag ins Gesicht. Ich ließ ihn ziehen. Anfangs hatten wir nur wegen unserer Tochter noch Kontakt. Also nur das Nötigste. Ich lernte dann jemand neuen kennen. Es war wunderbar, einfach schön und ich dachte ich würde von ihm loskommen. Doch dies hielt nur vier Monate an. Dann tauchten ständig diese Gedanken an ihn wieder auf. Was er denn so macht? Ob es ihm wirklich gut ginge usw.???? Es war so schlimm, daß ich die andere Beziehung beenden mußte. Nach einer Zeit, haben wir uns mal zum Reden getroffen. Wie gesagt, die Fluten hatten sich etwas gelegt und man konnte normal miteinander umgehen. Bei diesem Treffen merkten wir wohl beide, daß wir immernoch etwas füreinander empfinden.Obwohl sehr große Vertrauensbrüche in unserer Ehe leider an der Tagesordnung standen.Es verging einige Zeit in der man sich jetzt öfters sah und schlußendlich probierten wir es nochmal miteinander. Dies ging gut acht Monate gut. Ich kam durch Zufall dahinter das er wieder fremdgegangen ist. In dieser Zeit lief es bei uns nicht so gut. Er packte seine Sachen und zog aus, so wie wir es vereinbart hatten, wenn es erneut vorkommt. Doch diesmal hatten wir gemeinsam ein Geschäft. Es war nicht so einfach alles hintereinem zu lassen. Es ging um unsere Existenz. Nach stundenlangem Reden, wieso weshalb warum......entschlossen wir uns es nocheinmal zu versuchen und den erneuten Ausrutscher zu vergessen. Anfangs ging es auch ganz gut....nur konnte ich den Ausrutscher nicht vergessen. Das neu aufgebaute Vertrauen der acht Monate war weg. Vorallem auch weil diese Frau öfters noch auftauchte und immer etwas anderes von ihm wollte. Ich versuchte wirklich mit aller Kraft ihm zu Vertrauen so gut es mir möglich war. Aber ich scheiterte diese Jahr im Juli daran. Mir ging es so elend......ich lernte jemanden kennen und tat das was ich für richtig hielt. Ich trennte mich diesmal von meinem Mann. Die letzten Monate und Wochen waren die reinste Hölle für mich. Mich hat es angeekelt ihn anzuschauen!!!!! Die Gedanken ständig mit einer anderen!!!! Ich konnte einfach nicht mehr. Meine Kraft für den Kampf war ausgeschöpft. Aber nach dieser Trennung ging der Zirkus erst recht los. Er warf mir Dinge an den Kopf, die unterhalb der Gürtellinie waren. Die Beschimpfungen und Demütigungen brachten nur noch mehr Wut. Die Zeit verging und ich überstand auch dieses. Ich dachte wirklich ich hätte endlich den Mann fürs Leben gefunden. Mit dem ich einfach glücklich sein kann. ohne darüber nachdenken zu müssen was er machte. Doch noch einigen Wochen merkte ich das das auch nicht das ist was ich suchte. Er war zwar immer für mich da, ist mir nie fremdgegangen,dafür war er krankhaft eifersüchtig und drehte sich alles so wie er es grad brauchte. Mit meinem Mann verstand ich mich mittlerweile schon wieder besser. Wir konnten auf einer normalen Ebene komunizieren allein wegen unser Tochter schon. Auf jeden Fall beendete ich kurz drauf die Beziehung zu dem anderen, da ich nur noch Ärger mit ihm hatte. Das war das letzte was ich jetzt noch brauche. Seitdem lebe ich mit meiner Tochter allein. Ich stellte aber wieder diesen Wandel fest, daß ich viel, bald zuviel, wieder an meinem Mann denken muß. Nach all dem Ärger, der nachgelassen hat und ich somit ein freier Mensch bin, spüre ich, daß ich ihn immer noch liebe. Mehr als mir vielleicht lieb ist. Ich versuchte es ihm schonend beizubringen um herauszufinden wie er zu mir noch steht. Ihm liegt auch noch was an mir bzw hängt er nachwievor an uns. Man merkt das er irgendwie versucht mit uns in Kontakt zu bleiben. Gemeinsam unternehmen wir mit unserer Tochter Ausflüge usw. (nicht regelmäßig) Nach einem Gespräch können wir uns beide nicht vorstellen daß ein erneuter Versuch sinnvoll wäre, da uns die Vergangenheit immer wieder einholen wird. Es ist zu viel passiert, das Vertrauen ist weg und ohne dem ist keine Beziehung möglich. Wiederum aber können wir nicht ohne den anderen aber auch nicht mit. Wißt ihr, hier verstehe ich die Welt nicht mehr. Es geht nicht mit, es geht nicht ohne. Wie dann????? Nach all den Geschehnissen lieben wir uns immernoch. Nur die Angst vor der erneuten Enttäuschung, daß es wieder schief geht, hält einen vom X-Versuch ab. Ich denke den ganzen Tag drüber nach wie das weiter gehen soll. Ich fühle mich ohne ihn nicht wirklich wohl. Er hat zwar eine Freundin aber nach seinem Reden ist dies auch nichts auf Dauer. Könnt ihr mir vielleicht einen Rat oder Tip geben???? Glaub ihr es macht Sinn nochmal einen Versuch zu starten????

Ich danke Euch erstmal recht herzlich für Eure Bemühungen!!!!

Dana Anwort von Dana

Grüße Dich!

Ich habe Deine Mail gelesen und mich gefragt, wo ich in Deiner Situation meinen Weg sehen würde. Es war in den letzten Jahren ein ziemliches Hin und Her; Chancen wurden gegeben und konnten doch irgendwie nicht genutzt zu werden. Ist es das Ende dieser Ehe? Kann er treu sein und werden? Kannst Du wieder Vertrauen finden? Könnt ihr beide noch den gemeinsamen Weg sehen? Es ist viel zerstört worden - aber könnt ihr euch noch vorstellen, wieder ein Paar zu sein? Wie beantwortet ihr diese Frage?

Die Beziehungen - mit denen Du mehr oder minder den Schritt aus der Ehe gehen wolltest - haben nicht halten können. Von einer Beziehung in die nächste schlittern, geht selten gut. Nach einer Trennung sollte doch erst mal das eigene Ich im Vordergrund stehen. Egal, wie die Beziehung verlief - jeder braucht seine Zeit, um wieder zu sich selbst zu finden, ein eigenes Leben ohne den anderen aufzubauen. Dazu braucht es keinen neuen Partner. Mehr noch: Oft ist er störend.

Wenn es einen Neubeginn für euch geben soll, würde ich den Weg über eine Paartherapie wählen. Aufarbeiten und erkennen, wie es so weit kommen konnte und warum. Sich selbst ein Stück mehr kennenlernen und auch den Partner. Verstehen lernen - wer versteht, kann auch leichter vertrauen. Wenn ihr eure gemeinsame Zeit mit Hilfe eines psychologischen Berater unter die Lupe nehmt, ohne den Vorwurf oder eine Schuldfrage zu klären, könnt ihr vielleicht wieder zu einander finden. Könnte das ein Weg für euch sein? Es gibt zwischen euch nach wie vor ein Band; vielleicht ist es inzwischen eher ein Faden. Wenn ihr den weiterspinnt, wird er vielleicht wieder fester?

Ich glaube, ein Neustart mit alleiniger Kraft käme für mich nicht in Frage. Zu viel ist ungeklärt, zu viele Ängste und zu wenig Vertrauen. Wenig Vertrauen nicht nur in den Partner, sondern auch da hinein, dass es funktionieren wird und ihr wieder eine schöne, harmonische Partnerschaft führen könnt.

Die zweite Möglichkeit ist, die Trennung und das Aus anzunehmen und zu akzeptieren. Schau genau hin, ob Du ihn als Menschen liebst oder aber den Gedanken an die schöne Zeit und die Hoffnung, es könne wieder so werden. Ist er es noch? So wie er heute vor Dir steht? Oder die Vergangenheit, die Deine Gedanken so hält? Niemand kann die Gedanken an eine langjährige Partnerschaft ausknipsen; es ist eine Menge zu verarbeiten. Richte Deinen Blick aber auch in die Zukunft, nach vorn. Was wünschst Du Dir? Wenn Du Dir diese Frage beantworten kannst, wirst Du auch Deinen Weg klarer erkennen.

Alles Gute!
Dana