Ich mag mich selber nicht
Die meisten Mädchen aus meiner Klasse sind viel beliebter als ich, mit mir will fast niemand was zu tun haben und ich weiß nicht woran es liegt. Meine Cousine sagt, ich sei die beste Freundin die man sich wünschen kann. Ihr kann ich vertrauen, sie würde nie etwas weitererzählen. Die Mädchen aus meiner Klasse dagegen, lästern hinter dem Rücken anderer und das finde ich nicht Ok. Die Freundinnen meiner Cousine sind ganz anders drauf. Sie erzählen sich alles und verraten nichts und mit ihnen verstehe ich mich ebenfalls sehr gut. Leider wohnen sie ziemlich weit weg. In unserer Klasse haben sich zwei Gruppen gebildet, die sich nach "Cool" und "Unbeliebt"
trennen. Ich wurde direkt als unbeliebt abgestempelt, als ich in die Klasse kam und mich mit einem Mädchen zusammentat, das die anderen nicht mochten. Ich komme mir total blöd und überflüssig vor, weil ich erstens sehr zurückhaltend bin und zweitens sehr groß. (1,69) Mit meiner Größe kam ich nie klar. Ich versuche mich immer kleiner zu machen, weil ich es peinlich finde, dass ich größer als alle bin. Unter den Jungs gelte ich wahrscheinlich als Mauerblümchen, das sich nicht traut den Mund auf zu machen. Ich finde einfach keine Freundinnen, aber ich weiß nicht woran es liegt. Die Mädchen sind sehr oberflächlich, aber meine Mutter und Freundinnen von ihr sagen, dass ich hübsch bin und nett auch. Ich sehne mich nach einer Freundin, der ich alles anvertrauen kann!
Anwort von Dana
Grüße Dich!
Ich habe eine große Aufgabe für Dich: Beginne, Dich selbst zu mögen. Es gibt diese 'alte Weisheit', dass nur, wer sich selbst mag auch gemocht wird. Du kennst Dich besser als je ein anderer könnte - was daran kann man denn nicht mögen und was nicht als Freundin haben wollen?
Du bist ein tolles Mädel. Wie ich das sagen kann, ohne Dich zu kennen? Deine Cousine nennt Dich die beste Freundin, die man sich wünschen kann. Und Du legst viel wert auf wahre Freundschaft. Nicht diese oberflächlichen, sondern eine tiefe, mit viel Vertrauen und ohne Lästereien. Das finde ich supergut. Denn das ist Freundschaft. Aus diesen beliebten, coolen Grüppchen fliegt man schnell raus, wenn man mal nicht mit dem Strom schwimmt. Wahre Freunde sind auch dann noch für einander da. Mein Ziel war es nie, zu den absoluten Beliebten in der Klasse zu zählen (da gehörte ich auch nie zu). Mein Ziel war Deinem ähnlich: Freundschaft, Zugehörigkeit und immer ein wenig Querdenker.
Die Gruppe in Deiner Klasse, die Du als die unbeliebte bezeichnest, was macht sie so falsch? Auch da kann man untereinander beliebt sein und Freundschaften knüpfen. Keine Lästereien und das Wissen, dass man einander hat und auch das Verstehen, wie es ist, niemanden zu haben. Ganz ehrlich, ich habe mich dort irgendwann sogar pudelwohl gefühlt. Und das sage ich nicht, um Dir Mut zu machen, sondern weil es ganz einfach so war. Unter diesen 'unbeliebten Mädchen' habe ich Freunde gefunden, zu denen ich zum Teil bis heute Kontakt habe. Und das sind jetzt fast 20 Jahre.
Sei Du selbst und steh zu dem, was Du tust. Ein recht einfaches Rezept, um Freundschaften zu schließen. Sei nicht selbst auch oberflächlich, indem Du nicht der zweiten Gruppe angehören möchtest. Wer sagt, dass es nicht im Grunde die bessere ist?
Ich habe immer sehr gelitten, weil ich stets die Kleinste war. Was hätte ich in Deinem Alter dafür gegeben, Deine Größe zu haben? Irgendwie will man in der Pubertät immer das, was man nicht hat. Aber Du bist, wie Du bist und wer Du bist. Und das ist mehr als genug. Heute rückblickend weiß ich das - ich wünsche Dir, dass Du diese Erkenntnis schon jetzt erlangst und nicht mehr nach Dingen strebst, die die anderen haben. SOndern glücklich bist mit Dir und damit, was Du selbst erreichen kannst.
Alles Gute!
Dana